FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Rückschlag zu Beginn der Woche zeigt sich der Dax am Dienstag kaum bewegt. Die Anleger hätten sich durch die Politik von US-Präsident Donald Trump verunsichern lassen und hielten sich nun vor der Zinssitzung der US-Notenbank am Mittwoch zurück, hieß es am Markt. Im frühen Handel legte der Leitindex um 0,08 Prozent auf 11 691,49 Punkte zu.

Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax stieg um 0,12 Prozent auf 22 630,54 Punkte. Der Technologie-Index TecDax trat bei 1845,58 Punkten auf der Stelle. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 0,20 Prozent auf 3269,34 Punkte zu.

Am Montag war das deutsche Börsenbarometer um etwas mehr als 1 Prozent gefallen. Der Optimismus der Anleger bezüglich der Trumpschen Wirtschaftspolitik hat nach dem umstrittenen Einreise-Dekret einen Dämpfer erhalten. Zwar sei es zu früh, den "Trump Trade" für beendet zu erklären, allerdings seien sich die Anleger inzwischen auch der Risiken dieser Art von Politik bewusster geworden, sagte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK.

INFLATIONSDATEN ÜBERRASCHEN

Auch der Euro wird kritisch beäugt. In Spanien kletterte die Inflationsrate im Januar auf den höchsten Stand seit Dezember 2012 und auch in Frankreich übertraf die Teuerung die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Gemeinschaftswährung kletterte entsprechend wieder über die Marke von 1,07 US-Dollar.

Nachdem bereits am Vortag aktuelle Daten aus den USA überzeugt hatten, dürften die neue Wirtschaftszahlen laut Analyst Dirk Gojny von der National-Bank in Essen den Mitgliedern der US-Notenbank Fed wohl "weitere Munition für Zinserhöhungen" liefern. Zur Sitzung der Fed wird zwar noch nicht mit einer Fortsetzung der Zinswende gerechnet, rechnen Experten mit Hinweisen zum weiteren geldpolitischen Kurs.

DEUTSCHE BÖRSE UND DEUTSCHE BANK BESONDERS GEFRAGT

Unter den Einzelwerten ragten die Aktien der Deutschen Börse nach einem positiven Kommentar der französischen Investmentbank Exane BNP mit plus 1,70 Prozent heraus. Ihnen folgten die Papiere der Deutschen Bank mit plus 0,89 Prozent. Börsianer sprachen von "Erleichterung unter den Anlegern", nachdem sich der deutsche Branchenprimus mit der New Yorker Finanzaufsicht im russischen Geldwäsche-Skandal geeinigt hat. Zudem legt die Bank am Donnerstag ihre Jahresbilanz vor und will, wie Privat- und Firmenkundenchef Christian Sewing dem "Handelsblatt" sagte, 2017 erstmals seit zwei Jahren wieder einen Gewinn erzielen.

Die Anteilsscheine von Symrise verloren am Ende des MDax 3,03 Prozent. Die Jahresbilanz des Wettbewerbers Givaudan war schlechter als erwartet ausgefallen. Der Schweizer Aromen- und Duftstoffe-Hersteller enttäuschte laut Händlern insbesondere gewinnseitig.

STUDIE VON MERRILL LYNCH TREIBT RTL HOCH

Eine Kaufempfehlung der Bank of America/Merrill Lynch für RTL schob die Aktien des Medienunternehmens hingegen an die Indexspitze, wo sie um 2,19 Prozent zulegten. Angesichts der Trendwende bei der Produktionstochter Fremantle, des digitalen Wachstums sowie des sich verbessernden Werbeumfeldes seien die Papiere zu gering bewertet, hieß es./ck/ag