FRANKFURT (awp international) - Dem Dax winken am Montag dank Rückenwinds von der Wall Street erneut moderate Gewinne. Als Kursstütze könnte sich auch der Euro erweisen, der von seinem hohen Niveau aus zumindest nicht weiter zulegte.

Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,18 Prozent auf 13 364 Punkte. Damit würde er an seine Erholung vom Freitag anknüpfen. Noch am Dienstag hatte das Börsenbarometer bei 13 596 Punkten ein Rekordhoch markiert, anschliessend aber zwei Tage in Folge klar nachgegeben. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutete sich am Montagmorgen ebenfalls eine moderat freundliche Eröffnung an.

In den USA hatten die wichtigsten Aktienindizes am Freitag ihren Rekordlauf fortgesetzt. Zu Wochenbeginn zeichnet sich eine Fortsetzung dieser Entwicklung ab.

Derweil trat der Euro mehr oder weniger auf der Stelle: Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2422 US-Dollar, womit sich die jüngst kurzzeitig überwundene Marke von 1,25 Dollar erst einmal als zu hohe Hürde erwies. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,2436 Dollar festgesetzt. Ein steigender Eurokurs macht deutschen Exportunternehmen tendenziell das Leben schwer, da er ihre Produkte für Käufer ausserhalb des Währungsraums verteuert.

Mit Siemens und der Deutschen Bank planen Kreisen zufolge gleich zwei Dax-Konzerne den baldigen Börsengang von Unternehmensteilen. Die Medizintechnik-Sparte des Industriekonzerns solle unter den Namen Siemens Healthineers vor Ostern den Sprung aufs Parkett wagen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Auf der Handelsplattform Tradegate legten Siemens-Papiere vorbörslich um anderthalb Prozent zu.

Ebenfalls vor Ostern plane die Deutsche Bank die Erstnotiz ihrer Vermögensverwaltung, schrieb die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS). Erwartet wird, dass die Deutsche Bank ein Viertel ihrer Anteile an die Börse bringt. Das soll zum einen geschätzte knapp zweieinhalb Milliarden Euro in die Kasse der Bank spülen, zum anderen der Vermögensverwaltung mehr Freiheiten bei der Gewinnung neuer Kunden eröffnen. Die Aktien des grössten deutschen Geldhauses reagierten mit einem moderaten vorbörslichen Plus recht verhalten auf die Meldung.

Beim Zahlungsabwickler Wirecard aus dem Technologiewerte-Index TecDax stand auf Tradegate ein Kursanstieg von knapp zweieinhalb Prozent zu Buche. Hier unterstützten erwartungsgemässe Eckdaten zum vergangenen Jahr einen Erholungsversuch von den jüngsten Verlusten.

Aus dem Nebenwerte-Index SDax stachen die Anteilsscheine von Indus Holding mit einem Plus von fast einem Prozent heraus. Die Beteiligungsgesellschaft peilt das sechste Rekordjahr in Folge an, wie Unternehmenschef Jürgen Abromeit in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" sagte./gl/das