FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den Kursgewinnen an der Wall Street vor dem Wochenende wird am Montag auch der deutsche Aktienmarkt mit freundlicher Eröffnungstendenz erwartet. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex Dax signalisierte rund eine Stunde vor Handelsstart ein Plus von 0,23 Prozent bei 11 626 Punkten. Der Dax hatte einen starken Jahresauftakt, war an den vergangenen vier Handelstagen aber auf der Stelle getreten. Insgesamt gewann er in der ersten Woche des Jahres damit rund ein Prozent. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnete sich ein Anstieg um 0,20 Prozent ab.

Neuen Schwung dürften dem deutschen Leitindex frische Rekorde im Dow Jones Industrial , S&P 500 und Nasdaq 100 nach dem US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag geben. Der Dow verpasste dabei nur um Haaresbreite die historische Marke von 20 000 Punkten. "Die große Anlagerotation von Anleihen in Aktien - der 'Trump-Trade' - bestimmt wieder das Geschehen", sagte Analyst Neil Wilson vom Broker ETX Capital. Er spielte darauf an, dass die Anleger seit dem Wahlsieg des nächsten US-Präsidenten Donald Trump auf eine besonders wirtschaftsfreundliche Politik setzen.

BANKEN WEGEN DROHENDER US-KLAGEN UNTER DRUCK

Die deutschen Bankenwerte verloren aufgrund drohender US-Klagen vorbörslich merklich an Wert. Auf der Handelsplattform Tradegate wurden die Aktien der Deutschen Bank zuletzt mit einem Minus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag gehandelt, Papiere der Commerzbank fielen um 1,0 Prozent. Die US-Kanzlei Hausfeld bereitet einem Pressebericht zufolge Klagen gegen deutsche Banken wegen in der Vergangenheit angeblich zu hoher Händlergebühren für Zahlungen mit EC- und Girokarten vor. Die Banken hatten bis April 2014 Händlerentgelte für elektronische Zahlungen mit diesen Karten verlangt, bevor das Kartellamt diese Praxis als wettbewerbswidrig kritisiert hatte.

Aktien von FMC notierten bei Tradegate mehr als 4 Prozent niedriger. Mögliche neue Vorschriften im US-Gesundheitswesen dürften FMC finanziell belasten. Sollte eine Verordnung der Gesundheitsbehörde CMS tatsächlich am 13. Januar in Kraft treten, hätte dies "erheblich nachteilige Auswirkungen auf unser Geschäft", teilte der Konzern am Wochenende mit. Dabei gehe es um staatliche Unterstützungsprogramme, die helfen, Krankenkassenbeiträge für Dialyse-Patienten zu finanzieren. FMC habe gemeinsam mit anderen Anbietern und Patientenvertretern dagegen Klage eingereicht./edh/fbr