Zürich (awp) - Der Versicherer Zurich Insurance präsentiert am Donnerstag, 10. November die Ergebnisse zu den ersten neun Monaten bwz. zum dritten Quartal 2016. Insgesamt haben acht Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

9Mte 2016E
(in Mio USD)           AWP-Konsens      9Mte 2015A  

Betriebsgewinn (BOP)      3'250              2'494  
Reingewinn                2'408              2'266  


Q3 2016E
(in Mio USD)           AWP-Konsens        Q3 2015A 

Betriebsgewinn (BOP)      1'056                256 
Reingewinn                  795                207 
Combined Ratio (in %)      97,8              108,9 


Per 30.09.16E
(in Mio USD)          AWP-Konsens        30.06.16A  

Eigenkapital             32'339             31'632 

FOKUS: Die Zurich Insurance Group dürfte für das dritte Quartal solide Geschäftszahlen vorlegen. Im Handel war zuletzt sogar von einer positiven Ergebnisüberraschung die Rede. Sowieso dürften die schwachen Resultate aus der Vorjahresperiode, als Nachreservierungen in der Schadensversicherung und die Kosten aus der Tianjin-Explosion das Ergebnis belastet hatten, deutlich übertreffen. Allerdings haben im dritten Quartal einige Unwetterereignisse (u.a. Fluten in USA, Taifune in Asien, Erdbeben in Italien) die Combined Ratio belastet.

ZIELE: Unter dem neuen CEO Mario Greco konzentriert sich die Zurich auf den eingeleiteten Umbau des Unternehmens. Dabei soll die Kostenbasis bis Ende Jahr um mehr als 300 Mio USD und bis Ende 2018 um insgesamt mehr als 1 Mrd gesenkt werden. Gleichzeitig rechnet die Gruppe mit Kosten für die Restrukturierung in der Höhe von 500 Mio.

Das bis Ende 2016 gesetzte Eigenkapitalrenditeziel auf dem operativen Gewinn (BOP) von 12-14% dürfte die Zurich trotz Sparmassnahmen wohl nicht erreichen, während für die Combined Ratio mit einem Wert um die 97-98% gerechnet wird. Als weitere Ziele stehen eine Kapitalquote nach dem Zurich Economic Capital Model (Z-ECM-Quote) von 100 bis 120% sowie netto Cash-Zuflüsse an die Gruppe in Höhe von kumuliert mehr als 9 Mrd USD im Raum. Mittlerweile rechnet der Versicherer bereits mit Mittelzuflüssen von über 10 Mrd.

Neue Geschäftsziele für die nächste Strategieperiode will das Management am Investorentag vom 17. November kommunizieren.

PRO MEMORIA: Verwaltungsratspräsident Tom de Swaan will trotz Altersbeschränkung weiterhin im Amt bleiben. "Wenn mich Verwaltungsrat und Generalversammlung noch einmal für ein Jahr wollen, bleibe ich gerne", wird de Swaan in einem Artikel in der "NZZ am Sonntag" vom 9. Oktober zitiert. De Swaan ist im Frühling 70 Jahre alt geworden, bei dieser Schwelle liege beim Versicherer eigentlich die "Altersguillotine". Die maximale Amtsdauer von zwölf Jahren werde de Swaan im Jahr 2018 erreicht haben, so der Bericht.

Im September hat die Zurich einen weiteren Schritt in den Umbauarbeiten angekündigt. Neu wird das Grosskunden- und Firmenkunden-Geschäft weltweit in der Einheit "Commercial Insurance" zusammengefasst. Führen soll sie James Shea, der neu als CEO Commercial Insurance vom US-amerikanischen Versicherungskonzern AIG zu Zurich stösst.

Die Reorganisation der Zurich hat sich aufs Personal des Versicherers in der Schweiz ausgewirkt. Im Rahmen der Zusammenlegung von Leben- und Schadenversicherungsgeschäft auf Anfang Mai wurden 77 Stellen gestrichen. Der grosse Teil sei über die natürliche Fluktuation abgebaut worden, versicherte Zurich Schweiz-Chef Joachim Masur im August vor den Medien. Es sei zu 25 Kündigungen gekommen.

AKTIENKURS: Der Kurs der Zurich-Aktie hat sich im Verlauf des Jahres nach einem schwachen Start verteuert und ist von unter 200 CHF bis im Oktober auf über 260 CHF geklettert. Aktuell liegen sie knapp unter dem Schlussstand des Jahres 2015.

Homepage: www.zurich.com

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