Zusammengefasster Lagebericht

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Die im Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutsche Börse AG in Frankfurt a.M. notierte Voltabox AG (ISIN DE- 000A2E4LE9) ist heute in ihrer aktuellen Ausrichtung ein Anbieter für von Energieerzeugung und Speicherlösun- gen OEM, Privat- und Gewerbekunden. Das Kerngeschäft untergliedert sich sowohl in die Ausstattung von Fahr- zeugherstellern mit Batteriesystemen als auch durch die Tochtergesellschaft GreenCluster GmbH in die Lieferung von schlüsselfertigen Energieerzeugungsanlagen mit Energiespeichern für Privat- und Gewerbekunden, sowie dem Handel mit entsprechenden Komponenten.

Voltabox ist seit dem Geschäftsjahr 2023 über ihren Ankeraktionär Triathlon Holding GmbH Teil der Sunlight Group Energy Storage Systems Industrial and Commercial Société Anonyme (Sunlight Group), ein weltweit füh- rendes Technologieunternehmen mit über 30 Jahren Er- fahrung im Energiebereich. Die Triathlon Holding GmbH (Triathlon-Gruppe) ist unser größter Ankeraktionär und hält zum Abschlussstichtag einen Anteil von 42,66 % am Grundkapital der Voltabox AG. Das Unternehmen ist fokussiert auf Blei-Säure Batterien und Lithium-Ionen

Technologie. Die Sunlight Group ist Eigentümer der Tri- athlon Gruppe, welche wiederum der Großaktionär der Voltabox AG ist.

Satzungsmäßiger Geschäftsgegenstand der Voltabox AG (nachfolgend auch "Unternehmen", "Gesellschaft" oder "Voltabox") ist die Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Lösungen für die Elektromobilität - insbesondere Lithium-Ionen-Batteriesysteme - sowie die Verwaltung von Patenten, Lizenzen und Gebrauchsmustern. Die Gesellschaft kann andere Gesellschaften im In- und Ausland erwerben oder sich an solchen beteiligen, Zweigniederlassungen errichten, die Geschäftsführung und Vertretung anderer Unternehmen übernehmen und Unternehmensverträge abschließen sowie alle sonsti- gen Maßnahmen ergreifen und Rechtsgeschäfte vor- nehmen, die zur Erreichung und Förderung des Gesell- schaftszweckes zu dienen geeignet erscheinen, soweit sie keiner gesonderten Erlaubnis bedürfen. Die Voltabox AG entwickelt keine Produkte. Die Produktion erfolgt über die Triathlon Gruppe.

Gemeinsam mit dem Ankeraktionär wird derzeit eine Strategie-Vorlage erarbeitet. Das Ziel der Bestrebungen ist die Implementierung einer Strategie, welche eine Ergänzung zum etablierten Geschäftsmodell der Triath-

Voltabox AG

Verwaltungssitz Paderborn

lon und Sunlight Group darstellt. Das Geschäftsmodell der Tochtergesellschaft GreenCluster GmbH sieht die Planung, den Vertrieb, die Installation von sowie den Handel mit Photovoltaik-Komponenten vor. Mit dem Angebot richtete sich die GreenCluster GmbH an Privat- kunden, Gewerbekunden und Kommunalkunden. Die GreenCluster GmbH nutzt Batteriesysteme verschie- dener Anbieter, um diese im Rahmen von schlüssel- fertigen Gesamtanlagen zu veräußern. Künftig könnten hierzu Stationärspeicher der Sunlight Group verwendet werden.

Unternehmensstruktur

Die Voltabox Aktiengesellschaft (im Folgenden: Vol- tabox AG) mit Sitz in 33100 Paderborn, Technologie- park 32, Deutschland, ist eine nach deutschem Recht errichtete Aktiengesellschaft. Die Aktien der Voltabox AG werden an der Frankfurter Wertpapierbörse im Segment Prime Standard gehandelt. Wesentlicher An- teilseigner der Voltabox AG zum Bilanzstichtag ist die Triathlon Holding GmbH mit einem Anteil am Grundka- pital (nach dem Abschluss des Pflichtangebots im April 2023) von 42,66 %. Darüber hinaus hält die EW-Trade AG 18,89 % (Mitteilung vom 04. Mai 2022).

80 %

5,8 %

GreenCluster GmbH

ForkOn GmbH

Paderborn

Haltern am See

Geschäftsbericht 2023

Der Konsolidierungskreis des Voltabox-Konzerns besteht aus der 80-prozentigen Tochtergesellschaft GreenCluster GmbH. Zudem hält die Voltabox AG an der ForkOn GmbH (Haltern am See), einem Anbieter einer Flottenmanagementsoftware für Intralogistik-An- wendungen, eine Beteiligung in Höhe von rund 5 %. Am 21. Juni 2023 wurden nach Freigabe des Aufsichtsra- tes sämtliche Anteile der Voltabox North America Inc., die zuvor von der Voltabox AG gehalten worden sind, von Herrn Thomas Marc Becker erworben. Zum Zeit- punkt des Verkaufs war Thomas Becker sowohl bei der Voltabox of North America, Inc. als auch bei der Voltabox of Texas, Inc. CEO. Die Voltabox North Ameri- ca Inc., hielt wiederum 100 % der Anteile der Voltabox of Texas, Inc. Der Verkaufspreis für die Voltabox of North America, Inc. belief sich auf einen symbolischen US-Dollar. Die Beteiligung der Voltabox AG an der Voltabox of North America, Inc. betrug zu diesem Zeit- punkt USD 100. Das verbleibende Bankguthaben i.H.v. TEUR 117 wurden mit den Verbindlichkeiten i.H.v TEUR 250 verrechnet. Aus dem Residualbetrag entstand ein sonstiger betrieblicher Ertrag i.H.v. TEUR 133 (Ge- schäftsvorfälle mit nahestehenden Personen).

Steuerungssystem

Der Vorstand der Voltabox AG unterzieht seine Strategie einem regelmäßigen Abgleich mit der tatsächlichen Ge- schäftsentwicklung. Der Konzern verfolgt dabei bewusst eine flache und agile Hierarchie-Struktur. Der Vorstand entwickelt die Strategie des Unternehmens und bindet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv in die kon- krete Ausgestaltung mit ein. Daraus ergeben sich über- geordnete Ziele und entsprechende Folgeaktivitäten. Stellt der Vorstand eine Abweichung der Strategie von der Entwicklung des Konzerns fest, so prüft er unver- züglich eine Anpassung der Unternehmensstrategie.

Insbesondere durch die vielfältigen Marktchancen ist kein Strategieentwicklungsprozess im klassischen Sinne möglich. In der aktuellen Unternehmensphase, in der sich die Voltabox AG befindet, haben sich neu erge- bende, marktseitige Opportunitäten regelmäßig einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Organi- sation. Die Effekte aus der Ergreifung entsprechender Opportunitäten sind daher Bestandteil von regelmäßig stattfindenden Strategiemeetings der Voltabox AG. Das Unternehmen verfügt über ein Planungs- und Kontroll- system, das alle wichtigen Aspekte zur Planung und Steuerung der Unternehmensentwicklung abbildet. Dieses beinhaltet unter anderem ein kontinuierliches Controlling der Monats- und Jahresplanungen. Der Vor- stand sowie der Aufsichtsrat der Voltabox AG haben im Rahmen einer regelmäßigen Berichterstattung über die Geschäftsentwicklung einen konsistenten Überblick über den aktuellen Geschäftsfortschritt.

Die entsprechenden Berichte dokumentieren mögliche Abweichungen von den Plangrößen in einem Soll-Ist- Vergleich und bilden somit die Basis für unternehmeri- sche Entscheidungen.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Der Vorstand bedient sich regelmäßig wesentlicher Kennzahlen, um den wirtschaftlichen Erfolg der opera- tiven Umsetzung seiner Unternehmensstrategie messen zu können. Das Steuerungssystem berücksichtigt dabei in der Art und/oder Höhe einmalige bzw. außerordent- liche Effekte auf die Leistungsindikatoren.

Aufgrund der volatilen Geschäftsentwicklung der Ge- sellschaft bzw. des Konzerns werden die internen Ziel- größen aktuell teilweise im Rahmen von Bandbreiten

festgelegt.

Der Voltabox-Vorstand nutzte im Geschäftsjahr 2023 die folgenden finanziellen Leistungsindikatoren:

  • Konzernumsatz
  • EBITDA-Marge

Durch die Anpassung des Geschäftsmodells ist die Umschlaghäufigkeit deutlich erhöht und die Kapital- bindung massiv reduziert. Im Zuge der Ausweitung der Geschäftsaktivitäten behält sich der Vorstand vor, die Einführung neuer Steuerungsgrößen zu prüfen.

Im Rahmen der Steuerungssysteme werden teilweise adjustierte Kennzahlen verwendet. Diese sind als solche ausgewiesen und werden durch den Vorstand entspre- chend erläutert.

Konzernumsatz

Der Umsatz setzt sich aus der Leistungserbringung gegenüber externen Dritten zusammen. Interne Leis- tungserbringungen werden konsolidiert.

EBITDA-Marge

Die EBITDA-Marge zeigt die operative Ertragsfähigkeit des Voltabox-Konzerns. In der Berichterstattung zur Prognose erfolgt die Angabe des EBITDA als relative Kennzahl oder als absolute Größe, ggf. in einer Bandbreite.

Das EBITDA wird durch Anpassungen des Jahresergebnisses ermittelt, um folgende Einflüsse auszuschließen:

  • Ertragsteuern
  • Finanzergebnis

Geschäftsbericht 2023

  • Planmäßige Abschreibungen
  • Wertminderungen und Wertaufholungen auf Gegen- stände des Umlaufvermögens
  • Wertminderungen und Wertaufholungen auf Sach- anlagen und immaterielle Vermögenswerte
  • Wertminderung auf Geschäfts- oder Firmenwerte

Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen wie auch (unrealisierte) Währungskursgewinne und/oder -verluste sind damit in der Kennzahl EBITDA enthalten.

Das EBITDA ist keine in den IFRS-Standards definierte Leistungskennzahl. Die Definition des Konzerns für das EBITDA ist möglicherweise mit ähnlich bezeichneten Leistungskennzahlen und Angaben anderer Unternehmen nicht vergleichbar.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Vor dem Hintergrund der strategischen Positionierung als Anbieter technologisch anspruchsvoller Elektromo- bilitäts- und Infrastrukturlösungen nutzt der Vorstand im Rahmen seiner Unternehmenssteuerung auch nicht finanzielle Leistungsindikatoren. Diese sind für die Steuerung des Konzerns nicht wesentlich.

Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr 2023 ist die Anzahl der Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter um 14 auf 40 (Vorjahr: 26 Mitarbei- ter) gestiegen; auf die Voltabox AG entfallen 23 Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 17 Mitarbeiter). Von den Neueinstellungen entfielen 10 auf die neu gegrün- dete Tochtergesellschaft GreenCluster GmbH.

Die Fluktuationsquote - ohne die Streichung von vorhe-

rigen Planstellen - sank auf 38,5 % (Vorjahr: 48,1 %). Der Anteil der bei Voltabox beschäftigten weiblichen Mit- arbeiterinnen ist auf 30,0 % gestiegen (Vorjahr: 11,5%). Mit 32,5 % ist zudem die Akademikerquote gestiegen (Vorjahr: 26,9 %). Die Schwerbehindertenquote liegt bei 0,0 % (Vorjahr: 0,0 %). Das Durchschnittsalter beträgt 33,2 Jahre (Vorjahr: 35,8 Jahre) und die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit ist auf 1,74 Jahre gesunken (Vor- jahr: 1,8 Jahre).

Der Personalaufwand belief sich im Berichtszeitraum auf 2,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro). Davon entfielen 2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,9 Mio. Euro) auf Lohn- und Gehalts- kosten sowie 0,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro) auf soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversor- gung.

Verteilung der fest angestellten Mitarbeiter auf die Standorte:

Standort

31.12.2023

31.12.2022

Veränderung

Paderborn, Deutschland

40

25

60,0 %

Texas, USA

0

1

-100,0 %

Gesamt

40

26

53,8 %

DAVON ENTFALLEN AUF DIE

VOLTABOX AG

23

17

35,3 %

Qualität und Umwelt

Die Voltabox AG hat ein Managementsystem nach dem Standard der ISO 9001 etabliert. Die Anforderungen an den Umwelt- und Arbeitsschutz sind nach dem Standard der ISO 14001 in das Managementsystem der Gesell- schaft integriert und sind ein fester Bestandteil des Unternehmensleitbilds. Die erfolgreiche Zertifizierung sowie Rezertifizierung erfolgte im Geschäftsjahr 2023 auf Basis der im Unternehmen geschaffenen Strukturen und Prozesse.

Sonstige Steuerungsgrößen

Zur Steuerung von Voltabox werden neben den bedeut- samsten finanziellen Leistungsindikatoren weitere Steue- rungsgrößen verwendet. Diese sonstigen Steuerungs- größen sind im Vergleich zu den Leistungsindikatoren von nachrangiger Bedeutung. Als Indikator zur Steuerung bzw. Gradmesser für den planmäßigen Eintritt der Wei- terentwicklung der Organisation zieht der Vorstand ins- besondere die Freie Liquidität heran. Die Freie Liquidität wird als der Bestand an flüssigen Mitteln definiert.

Liquidität

Die flüssigen Mittel haben sich zum jeweiligen Bilanz- stichtag wie folgt entwickelt:

In TEUR

31.12.2023

31.12.2022

Liquide Mittel

931

800

Eigenkapital

Das Eigenkapital hat sich zum jeweiligen Bilanzstichtag wie folgt entwickelt:

In TEUR

31.12.2023

31.12.2022

Eigenkapital

-1.494

1.735

Auf von der Trionity Invest GmbH (nahestendes Unter- nehmen) zum 31. Dezember 2023 gewährte Darlehen in Höhe von 2,4 Mio. Euro wurde eine Nachrangigkeitsklau- sel und eine Prolongation vereinbart.

Dividendenpolitik

Der Vorstand hat in der Vergangenheit eine Dividen-

Geschäftsbericht 2023

denpolitik formuliert, die dem strategischen Unter- nehmensziel gerecht werden soll. Die aktuelle volatile Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche und damit des Gesamtunternehmens lassen derzeit jedoch keine Definition einer langfristigen Dividendenstrategie zu. Im Berichtsjahr hat die Voltabox AG ein negatives Ergebnis erwirtschaftet. Entsprechend verzichten Vorstand und Aufsichtsrat auf den Vorschlag zur Zahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2023.

Forschung und Entwicklung

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung fielen im Geschäftsjahr 2023 in Höhe von 0,4 Mio. Euro an (Vorjahr: 0,0 Mio. Euro).

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft konnte im Jahr 2023 die ur- sprünglichen Erwartungen an eine Erholung des Brutto- inlandsprodukts (BIP) nicht erfüllen. Das Statistische Bundesamt (Destatis) führt in seinem Statement an- lässlich der Veröffentlichung der Zahlen zum "Brutto- inlandsprodukt 2023 für Deutschland" vor allem die Folgen der globalen Krisen als wesentliche Belastung für die deutsche Wirtschaft an.5 Dabei wirken die - trotz des unterjährigen Rückgangs beispielsweise bei Energie und Nahrungsmitteln - in vielen Bereichen immer noch hohen Preise als Dämpfer für die nationale Konjunktur.

Infolge von stark gestiegenen Lohnstückkosten, die zu anhaltenden Preissteigerungen bei Dienstleistungen führen, bleibe die Kerninflation damit voraussichtlich vorerst weiter erhöht. Weiterhin führen die Statistiker das gestiegene Zinsniveau und eine zurückgegangene Nachfrage aus dem Ausland, aber auch in signifikanter Höhe aus dem Inland als Begründung für die wirtschaft- liche Entwicklung in 2023 an. Die Folge ist ein Rückgang des preisbereinigten BIP der Bundesrepublik im vergan- genen Jahr um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr (Entwick- lung des BIP gegenüber dem Vorquartal, preis-, saison- und kalenderbereinigt: Q1: 0,1 %; Q2: 0,0 %; Q3: 0,0 %; Q4: -0,3 %)6.

Auffällig ist, dass die Entwicklung der deutschen Wirt- schaft im europäischen und globalen Vergleich deutlich langsamer verläuft als anderer Industriestaaten oder auch von Entwicklungsländern. So weist die deutsche Volkswirtschaft seit Beginn der Corona-Pandemie die schwächste Wirtschaftsentwicklung aller Volkswirt- schaften im Euro-Raum auf. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung macht als Belastungsfaktoren für die kurzfristige wirt- schaftliche Entwicklung insbesondere die Energiekrise und gesunkene Realeinkommen aus.7 Weiterhin lasteten das sinkende Arbeitsvolumen, der veraltete Kapital- stock und fehlende innovative Unternehmen auf dem Wachstum der Bundesrepublik und seien damit mitver- antwortlich für die aktuelle Situation. Der Einfluss der genannten Faktoren würde sich mittelfristig noch weiter erhöhen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartete in seinem World Economic Outlook von Januar 2024 für das vergangenen Jahr ein globales Wachstum von 3,1 %.8 Dabei hätten sich vor allem die USA sowie verschiedene Schwellenländer und kleinere Märkte insbesondere im zweiten Halbjahr noch deutlich besser entwickelt als ur- sprünglich erwartet. Im Gegensatz zu Deutschland waren diese Volkswirtschaften besser in der Lage, die Belas- tungsfaktoren wie die diversen politischen Krisen und vor allem auch die weltweit spürbaren Inflationstenden- zen auszugleichen. Im Berichtsjahr haben sich die im Zuge der Corona-Pandemie aufgetretenen Probleme in den globalen Lieferketten deutlich aufgelöst. Die Liefer- zeiten für den Warentransport haben sich entsprechend nahezu normalisiert.

Wie schwach die Dynamik innerhalb der deutschen Volkswirtschaft ist, zeigt auch der monatlich erhobene Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts. Nach dem ersten Quartal 2023 lag dieser bei 93,3 Punkten - seit November 2022 konnte sich der Index jeden Monat positiv ent- wickeln. In den weiteren Quartalen des Kalenderjahres 2023 ließen die Impulse jedoch immer weiter nach. Im Juni sank der Wert auf 88,5 Punkte und zum Ende des dritten Quartals, im September, nochmals auf 85,7 Punk- te. Die Unternehmen beurteilten vor allem die laufenden Geschäfte im Jahresverlauf schlechter, ihre Erwartungen für die Zukunft waren jedoch nicht durchgängig von einem Abwärtstrend gekennzeichnet. Zum Ende des Jahres betrug der Geschäftsklimaindex schließlich 86,4 Punkte, bei einer gleichzeitig schwachen Konjunktur in der Weihnachtszeit.9

  • Statistisches Bundesamt (DESTATIS), Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2023 für Deutschland" am 15. Januar 2024 in Berlin (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressekonferenzen/2024/bip2023/statement-bip.pdf?__blob=publicationFile)
    6 Statistisches Bundesamt (DESTATIS), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Bruttoinlandsprodukt (BIP) (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt/Tabellen/bip-bubbles.html) 7 Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Pressemitteilung vom 08. November 2023 (https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/jahresgutachten-2023-pressemitteilung.html?returnUrl=%2Findex.
    html&cHash=d3f23ced0bb68565d1e0c1ecd8123485)
    8 Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook Update, veröffentlicht am 30. Januar 2024 (https://www.imf.org/-/media/Files/Publications/WEO/2024/Update/January/English/text.ashx)
    9 Vgl. ifo Institut, ifo Geschäftsklima Deutschland - 27. März 2023 (https://www.ifo.de/fakten/2023-03-27/ifo-geschaeftsklimaindex-gestiegen-maerz-2023), ifo Institut, ifo Geschäftsklima Deutschland - 26. Juni 2023 (https://www.ifo.de/fak- ten/2023-06-26/ifo-geschaeftsklimaindex-sinkt-juni-2023), ifo Institut, ifo Geschäftsklima Deutschland - 25. September 2023 (https://www.ifo.de/fakten/2023-09-25/ifo-geschaeftsklimaindex-geht-leicht-zurueck-september-2023), ifo Institut,

Geschäftsbericht 2023

Ein ähnliches Abbild der Stimmungslage der deutschen Wirtschaft zeichnete das fortlaufend über das Jahr er- mittelte Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Der Indikator, der auf der aktuellen Konjunkturtendenz in Deutschland basiert und die Wachstumsrate des realen BIP darstellt, zeigte im gesamten zweiten Halbjahr einen Abwärts- trend und stieg erstmals im Dezember wieder um rund zwei Punkte auf 87,6 Punkte an. Die Wirtschaftsforscher machten, wie schon u.a. der Sachverständigenrat für Wirtschaft, die sinkende Inflation und steigende Reallöh- ne als Faktoren aus. Gleichwohl habe sich dieser leicht aufgefrischte Optimismus der Verbraucher zum Jahres- ende 2023 noch nicht auf die Wirtschaft übertragen.10

Marktentwicklung 2023

Gemäß einer Untersuchung des Fraunhofer ISI, der "Alter- native Battery Technologies Roadmap 2030+", könnte die globale Marktnachfrage nach Energiespeichern im Jahr 2023 erstmals eine Kapazität von einer Terrawattstunde (TWh) erreicht haben.11 Vor dem Hintergrund der zu- nehmenden Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen erwarten die Forscher auch weiterhin einen deutlichen Anstieg und eine Vervielfachung der Batterie-Nachfrage.

Für die Baumaschinenhersteller, die zur primären Ziel- gruppe des Voltabox-Geschäftsbereichs VoltaMobil zäh-

len, war 2023 indes ein Rekordjahr. Die im vergangenen Jahr nochmals deutlich gestiegene Inflation innerhalb der Bauindustrie dominierte hier noch nicht - vielmehr trugen Auftragsüberhänge aus den Vorjahren zu einem preisbereinigten Wachstum von vier Prozent bei. Laut dem Branchenverband VDMA ist allerdings zu erwarten, dass im laufenden Jahr 2024 ein deutlicher Umsatzrück- gang infolge der geringeren Nachfrage am Bau zu ver- zeichnen sein wird.12

Gemäß dem "Energy Market Outlook" von Solarpower Europe hat Deutschland im Jahr 2023 erstmals mehr als 14 Gigawatt Leistung in Form von PV-Anlagen installiert. In der Bundesrepublik hat der Ausbau von Photovoltaik damit seit 2015 kontinuierlich zugenommen - und den größten Wachstumssprung im vergangenen Jahr vollzo- gen. Auf EU-Ebene beläuft sich das Volumen der ans Netz gebrachten Leistung indes auf 56 Gigawatt. Das Wachs- tum des PV-Marktes gegenüber dem Vorjahr würde damit rund 40 Prozent betragen.13

Geschäftsverlauf

Die Geschäftsentwicklung von Voltabox nahm im Jahr 2023 zum Teil einen anderen Verlauf als ursprünglich vom Vorstand erwartet worden ist. Einen erheblichen Effekt hatte der mitunter massive Preisverfall auf dem globalen Markt für PV-Module. Die in der Folge für die Gesellschaft ungünstige Preis- und Wettbewerbs-

situation auf dem Markt für Photovoltaik-Module war ausschlaggebend für einen operativen Verlust und geringere Umsätze, insbesondere im Bereich der Handelsaktivitäten mit PV-Modulen im Privatkunden- geschäft, als erwartet. Darüber hinaus erlangte die Ge- sellschaft im Verlauf des vierten Quartals Gewissheit über eine Schadenersatzzahlung an einen früheren Kunden, was das Ergebnis des Konzerns mit insgesamt 0,9 Mio. Euro zusätzlich belastet. Demzufolge hat der Vorstand die erstmals am 27. April 2023 veröffentlich- te Prognose mit einer Umsatzerwartung von 12,8 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von 0 % am 14. November 2023 angepasst. Als Resultat aus den oben genannten Entwicklungen erwartete der Vorstand seit diesem Zeitpunkt einen Konzernumsatz von rund 11 Mio. Euro bei einer unbereinigten EBITDA-Marge von rund -9 %.

Der gemäß dem Konzernabschluss ausgewiesene Um- satz in Höhe von 10,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,0 Mio. Euro) unterschreitet somit die ursprünglichen Erwartungen des Vorstands. Das erzielte Ergebnis vor Zinsen, Steu- ern und Abschreibungen (EBITDA) beläuft sich auf -2,5 Mio. Euro (Vorjahr: -2,3 Mio. Euro), was einer EBITDA- Marge von -23,6 % (Vorjahr: -77 %) entspricht. Das vom Vorstand prognostizierte Ergebnis ist damit von der Gesellschaft nicht erreicht worden.

Wesentliche Einflussfaktoren für den Geschäftsverlauf

ifo Geschäftsklima Deutschland - 18. Dezember 2023 (https://www.ifo.de/fakten/2023-12-18/ifo-geschaeftsklimaindex-gefallen-dezember-2023)

10 Vgl. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Pressemitteilung vom 29. März 2023 (https://www.diw.de/de/diw_01.c.869462.de/diw-konjunkturbarometer_maerz__deutsche_wirtschaft_wird_zwischentief_im_winter_schnell_hinter_sich_lassen. html), Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Pressemitteilung vom 28. Juni 2023 (https://www.diw.de/de/diw_01.c.875956.de/diw-konjunkturbarometer_juni__kein_sommermaerchen_fuer_die_deutsche_wirtschaft.html), Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Pressemitteilung vom 28. September 2023 (https://www.diw.de/de/diw_01.c.881784.de/gemeinschaftsdiagnose_herbst_2023__kaufkraft_kehrt_zurueck_____politische_unsicherheit_hoch.html), Deutsches Institut für

Wirtschaftsforschung e.V., Pressemitteilung vom 21. Dezember 2023 (https://www.diw.de/de/diw_01.c.888947.de/diw-konjunkturbarometer_dezember__positiver_trend_bei_privat___m_konsum_hellt_aussichten_fuer_deutsche_wirtschaft_etwas_auf. html)

  1. Fraunhofer Institute for Systems and Innovations Research ISI, Advanced Battery Technologies Roadmap 2030+ (https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/cct/2023/abt-roadmap.pdf)
  2. Vgl. Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Fachverband Baumaschinen und Baustoffanlagen, Pressemitteilung vom 16. Februar 2024 (https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/88750515)
  3. Pv magazine, Photovoltaik-Zubau 2023: Deutschland erreicht 14 Gigawatt, Europa 56 Gigawatt (https://www.pv-magazine.de/2023/12/12/photovoltaik-zubau-2023-deutschland-erreicht-14-gigawatt-europa-56-gigawatt/)

Geschäftsbericht 2023

Der Geschäftsverlauf des Voltabox-Konzerns war im Be- richtsjahr von einem signifikanten Anstieg der Volumina im Geschäftsbereich VoltaStore geprägt. Im Vergleich zum Umsatzniveau des Jahres 2022 (3,0 Mio. Euro) beträgt die realisierte Ausweitung des Konzernumsatzes auf 10,6 Mio. Euro rund 256 %.

Der ursprünglich angestrebte Jahresumsatz von 12,8 Mio. Euro sollte vorrangig durch die sich bietenden Opportu- nitäten im Geschäftsbereich VoltaStore mit der jungen Tochtergesellschaft GreenCluster realisiert werden. Neben dem Geschäft mit der Planung und Installation von privaten und zuletzt immer häufiger von gewerb- lichen Kunden hat die Gesellschaft zwischenzeitlich mit einer Handelssparte eine weitere Säule innerhalb des Geschäftsbereichs VoltaStore etabliert. Das dynamische Wachstum des Geschäftsbereichs leitete sich vor allem aus der starken Nachfrage der Branche und der breiten Aufstellung hinsichtlich der Kundenstruktur der Green- Cluster im Jahr 2022 sowie im ersten Halbjahr 2023 ab.

Unerwartet deutlich erfuhr die Branche einen deut- lichen Preisverfall auf dem Markt für Photovoltaik-Mo- dule. Durch diesen signifikanten Preisverfall konnte der Umsatz nicht wie geplant realisiert werden. Gleichzeitig hat der Vorstand aufgrund der Volatilität entschieden, zur Reduktion von Risiken auf hohe Lagerbestände zu verzichten. Damit konnten drohende Abwertungen ver- mieden werden, jedoch die Nachfrage der Kunden nur in Teilen bedient werden. Auf die daraus resultierende Schwächung der Nachfrage aus dem privaten Bereich nach günstigen Komponenten zur Errichtung von kleine- ren PV-Anlagen hat das Unternehmen bereits im Laufe des Jahres 2023 reagiert und den Fokus stärker auf ge- werbliche und kommunale Kunden ausgerichtet, um hier von attraktiveren Margen durch größere Projektvolumina zu partizipieren.

Im Geschäftsbereich VoltaMobil zeigten sich kaum nennenswerte Einflussfaktoren auf die Geschäftsent- wicklung. Während die Umsatzentwicklung (VoltaMobil 3,4 Mio. Euro) im Rahmen der Erwartungen verlief, ist das Ergebnis des Geschäftsbereichs (-3,1 Mio. Euro) durch einen Einmaleffekt in Form einer Schadenersatzzahlung an einen Kunden für ein nicht realisiertes Projekt aus dem Jahr 2021 belastet. Im Rahmen einer gütlichen Eini- gung, die eine Schadenersatzzahlung von rund 0,4 Mio. Euro umfasst, fanden die Unternehmen wieder zu einer tragbaren Geschäftsbeziehung. Der vollständige Effekt beläuft sich auf 0,9 Mio. Euro. Nach der Bereinigung des Geschäftsverhältnisses platzierte der OEM einen Neuauf- trag für Hochvolt-Batteriesysteme.

Insgesamt ist das Geschäftsvolumen im Geschäftsbereich VoltaMobil zu gering, um die aktuelle Kostenstruktur zu decken. Gleichzeitig kann das Geschäftsmodell VoltaStore nicht ausreichend von Synergien- und Skalierungseffekten profitieren.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Ertragslage des Voltabox-Konzerns

Der Voltabox-Konzern hat mit einem Umsatzwachstum von 256 % auf rund 10,6 Mio. Euro (Vorjahr: 3,0 Mio. Euro) die zuletzt negative Umsatzentwicklung beendet. Die ursprüngliche Prognose vom 27. April 2023 mit einem Umsatz von 12,8 Mio. Euro und einem ausgeglichenen EBITDA (0 Mio. Euro; EBITDA-Marge: 0 %) konnte jedoch nicht realisiert werden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich auf 1,1 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro). Dies ergibt sich im Wesentlichen aus Auflösungen von Rückstellungen von 0,5 Mio. Euro, der Entkonsolidierung der Voltabox

of Texas mit einem Effekt von 0,2 Mio. Euro und der Auflösung von Wertberichtigung auf Forderungen von 0,2 Mio. Euro. Aufgrund der Ausweitung des Geschäftsbereichs "VoltaStore" und die unterjährig dynamische Preisentwicklung auf dem Markt für PV- Module und entsprechende Komponenten ist der Materialaufwand signifikant auf 8,6 Mio. Euro gestiegen. Die Materialeinsatzquote (ermittelt aus dem Verhältnis Materialaufwand zu Umsatz und Bestandsveränderung) hat sich mit 80,4 % (Vorjahr: 76,6 %) leicht verschlechtert. Damit ergibt sich für das Geschäftsjahr 2023 - unter Nicht-Berücksichtigung der sonstigen betrieblichen Erträge - ein Rohertrag in Höhe von 2,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,7 Mio. Euro), was einer Rohertragsmarge von 19,6 % entspricht (Vorjahr: 24,9 %). Der Personalaufwand ist durch den planmäßigen Personalaufbau auf 2,2

Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mio. Euro) gestiegen. Unter Berücksichtigung des starken Umsatzanstiegs verringerte sich die Personalaufwandsquote auf 20,7 % (Vorjahr:

33,8 %). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich infolge der im November kommunizierten Schadenersatzzahlung an einen ehemaligen Kunden auf 3,5 Mio. Euro (Vorjahr: 3,0 Mio. Euro). Nach der Abwertung der Beteiligung an der ForkOn GmbH im vergangenen Geschäftsjahr fielen im Jahr 2023 keine Wertminderungen auf Finanzanlagen an (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro).

Damit fiel das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf -2,5 Mio. Euro (Vorjahr: -2,3 Mio. Euro), was einer EBITDA-Marge von

-23,6 % entspricht (Vorjahr: -77,1 %). Nach planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte von 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,6 Mio. Euro) stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf -2,8 Mio. Euro (Vorjahr: -3,9 Mio. Euro). Die EBIT-Marge verbesserte sich entsprechend auf -25,9 % (Vorjahr: -130,6 %).

Geschäftsbericht 2023

Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von -2,8 Mio. Euro (Vorjahr: -4,0 Mio. Euro). So erwirtschaftete der Voltabox-Konzern im Berichtszeitraum ein Konzernergebnis in Höhe von -3,2 Mio. Euro (Vorjahr: -4,0 Mio. Euro). Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von -0,17 Euro (Vorjahr:

-0,23 Euro).

Insgesamt ist die Ertragslage der Voltabox AG auch aufgrund der vielfachen Sondereffekte nicht zufriedenstellend.

Vermögenslage des Voltabox-Konzerns

Die Vermögenswerte des Voltabox-Konzerns sind zum Bilanzstichtag hauptsächlich aufgrund des Vorratsabbaus auf 4,9 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 6,6 Mio. Euro) ge- sunken.

Die langfristigen Vermögenswerte stiegen im Wesentlichen durch die Zunahme der immateriellen Vermögensgegen- stände i.H.v. 0,6 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,0 Mio. Euro) auf 1,8 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 1,0 Mio. Euro). Die Sachanlagen haben sich durch Investitionen auf 0,7 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,5 Mio. Euro) erhöht. Die Finanzanlagen belaufen sich auf 0,5 Mio. Euro (31. Dezem- ber 2022: 0,5 Mio. Euro) und betreffen die Beteiligung an der ForkOn GmbH.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken auf 3,1 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 5,6 Mio. Euro). Dies ist im Wesent- lichen auf die Abnahme der sonstigen kurzfristigen Ver- mögenswerte zurückzuführen. Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte haben sich aufgrund der erhaltenen Zahlung i. H. v. 1,9 Mio. Euro der Kapitalerhöhung aus dem Geschäftsjahr 2022 auf 0,6 Mio. Euro (31. Dezember 2022:

2,3 Mio. Euro) reduziert. Die liquiden Mittel betrugen zum Ende des Geschäftsjahres 0,9 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,8 Mio. Euro). Die Vorräte waren zum Bilanzstichtag auf dem Vorjahresniveau von 0,8 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,8 Mio. Euro). Der Wert der Vorräte bezieht sich aus- schließlich auf die GreenCluster GmbH. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich auf 0,8 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 1,7 Mio. Euro).

Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten i.H.v. 0,2 Mio. Euro bestehen ausschließlich aus den lang- fristigen Leasingverbindlichkeiten (31. Dezember 2022: 0,2 Mio. Euro).

Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten er- höhten sich auf 6,1 Mio. Euro (31. Dezember 2022:

4,7 Mio. Euro). Der Saldo beinhaltet im Wesentlichen sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten von 1,7 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 2,7 Mio. Euro). Der Saldo reduzierte sich durch die Rückzahlung eines Darlehens. Die Verbind- lichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen in Höhe von 2,4 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,0 Mio. Euro) bestehen aus einem Darlehen gegenüber die Trionity Invest GmbH. Aufgrund von Saldierung erfolgte im Vorjahr kein Ausweis unter den Verbindlichkeiten. Die kurzfris- tigen sonstigen Rückstellungen stiegen durch die Erfas- sung einer Drohverlustrückstellung auf 1,5 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,8 Mio. Euro) an. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich auf 0,4 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 1,0 Mio. Euro) und die kurz- fristigen Leasing-Verbindlichkeiten blieben bei 0,1 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,1 Mio. Euro). Die kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten blieben dabei unverändert (31. Dezember 2022: 0,0 Mio. Euro).

Das Eigenkapital des Voltabox-Konzerns belief sich zum Bilanzstichtag infolge des negativen Konzernergebnisses

auf -1,5 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 1,7 Mio. Euro).

Finanzlage des Voltabox-Konzerns

Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit hat sich im Berichtszeitraum auf 1,4 Mio. Euro (Vorjahr: -2,1 Mio. Euro) verbessert. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich auf -0,9 Mio. Euro (Vorjahr: -0,9 Mio. Euro). Die Auszahlungen für das Sachanlagevermögen in Höhe von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr: 0,3 Mio. Euro) sowie die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: 0,0 Mio. Euro) bilden nahezu die gesamten CAPEX-Investitionen ab.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verringerte sich nach den Kapitalerhöhungen im Geschäftsjahr 2022 auf -0,2 Mio. Euro (Vorjahr: 3,4 Mio. Euro).

Der Finanzmittelbestand stieg zum Bilanzstichtag geringfügig auf 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 0,8 Mio. Euro) an.

Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Voltabox-Konzerns

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Voltabox Konzerns stand im abgelaufenen Geschäftsjahr unter dem Eindruck eines deutlichen Ausbaus

des Geschäftsvolumens und einer Belastung der Kostenstruktur. Parallel hat sich die Gesellschaft weiter für die zukünftige Sicherstellung der angestrebten Unternehmensentwicklung aufgestellt und so

bspw. Investitionen in das Personal vorgenommen. Durch externe Faktoren, insbesondere eine anders als erwartet eingetretene Entwicklung auf dem Beschaffungsmarkt und ein sich verändertes Nachfrageverhalten des Geschäftsbereichs VoltaStore

Geschäftsbericht 2023

sowie eine einmalige Belastung des Ergebnisses durch eine Schadenersatzzahlung, konnte der Geschäftsbetrieb nicht kostendeckend geführt werden. Durch das ausgeweitete Geschäftsvolumen haben sich wesentliche Kennzahlen der Ertragslage zwar verbessert, jedoch ist das Ergebnis weiterhin aufgrund der erläuterten Umstände defizitär. Gleichwohl konnte die Verlustsituation im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden. Hinsichtlich der Vermögenslage stechen die infolge des negativen Konzernergebnisses weitere Reduzierung des Eigenkapitals heraus. Die Eigenkapitalquote sank zum Bilanzstichtag auf

-30,7 % (31. Dezember 2022: 26,2%); die Finanzierung der Gesellschaft ist durch die Trionity Invest GmbH (nahestehendes Unternehmen, ehemalige Ankeraktionärin) durch Gewährung nachrangiger Darlehen gesichert. Die Finanzlage des Voltabox-Konzerns kennzeichnete sich durch eine deutliche Verbesserung des operativen Cashflows (1,4 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr (-2,1 Mio. Euro). Trotz des Rückgangs des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit, der im Wesentlichen durch die im Vorjahr durchgeführten Kapitalerhöhungen in Höhe von insgesamt 4 Mio. Euro bedingt ist, konnte ein leicht positiver Free Cashflow in Höhe von 0,6 Mio. Euro (Vorjahr: -3,0 Mio. Euro) erzielt werden.

Ertragslage der Voltabox AG (Einzelabschluss)

Die Voltabox AG hat mit einer Umsatzerhöhung von

68,9 % im Einzelabschluss auf rund 3,4 Mio. Euro (Vorjahr: 2,0 Mio. Euro) eine deutliche Verbesserung der Erlös- situation erreicht. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich auf 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 0,8 Mio. Euro). Die EBIT-Marge hat sich mit -77,5 % (Vorjahr: -165,1 %) erheblich verbessert. Insbesondere das EBITDA hingegen zeigt in der absoluten Betrachtung, dass die Verlustsitu-

ation noch nicht nachhaltig gestoppt werden konnte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen beläuft sich auf -2,6 Mio. Euro (Vorjahr: -2,3 Mio. Euro). Die ent- sprechende Marge verbesserte sich im Geschäftsjahr 2023 auf -75,6 % (Vorjahr: -114,7 %).

Der Materialaufwand stieg infolge der Geschäftsaus- weitung um 105,7 % auf 2,9 Mio. Euro (Vorjahr: 1,4 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der sonstigen betrieb- lichen Erträge ergibt sich für das Geschäftsjahr 2023 ein Rohergebnis in Höhe von 1,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro), was einer Rohertragsmarge von 42,4 % entspricht (Vorjahr: 72,6 %).

Der Personalaufwand erhöhte sich planmäßig auf 1,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,7 Mio. Euro). Die Personalaufwandsquote stieg entsprechend leicht an und beträgt zum Stich- tag 37,1 % (Vorjahr: 35,6 %). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken auf 2,8 Mio. Euro (Vorjahr: 3,1 Mio. Euro).

Vor planmäßigen Abschreibungen von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,02 Mio. Euro) sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf -2,6 Mio. Euro (Vorjahr: -2,3 Mio. Euro).

Im Ergebnis weist die Voltabox AG im Berichtszeitraum ein Jahresdefizit in Höhe von -3,1 Mio. Euro (Vorjahr: -3,4 Mio. Euro) aus.

Vermögenslage der Voltabox AG (Einzelabschluss)

Die Vermögenswerte der Voltabox AG haben sich zum Bilanzstichtag hauptsächlich durch die Abnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 4,5 Mio. Euro verringert (31. Dezember 2022: 5,6 Mio. Euro).

Die langfristigen Vermögenswerte stiegen um 0,7 Mio.

Euro auf 1,3 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,6 Mio. Euro). Dafür verantwortlich ist vor allem der Anstieg der immateriellen Vermögensgegenstände auf 0,6 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,0 Mio. Euro), während die Sachanlagen sich nur leicht auf 0,2 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,0 Mio. Euro) erhöhten. Der Wert der Finanzanlagen blieb mit 0,5 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,5 Mio. Euro) unverändert.

Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich deutlich um 3,0 Mio. Euro auf 2,0 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 5,0 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen durch den Rückgang der sonstigen Vermögensgegenstände infolge der Auszahlung der Kapitalerhöhung im Geschäftsjahr 2022 auf 0,1 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 2,3 Mio. Euro) sowie den Abbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 1,0 Mio. Euro auf 0,7 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 1,7 Mio. Euro) zurückzuführen. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben sich zum Bilanzstichtag auf 1,0 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,5 Mio. Euro) erhöht. Die flüssigen Mittel betragen nunmehr 0,1 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,5 Mio. Euro).

Auf der Passiv-Seite stiegen die Rückstellungen auf 1,4 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 0,7 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen auf eine Drohverlustrückstellung aus dem Abschluss eines Rahmenvertrages mit einem Kunden, dem gegenüber eine Schadenersatzzahlung erbracht wurde, bei dessen Realisierung ein Verlust für eine erste Liefercharge eintreten würde, deren Abruf bislang aussteht, zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich leicht auf 3,1 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 2,9 Mio. Euro).

Demgegenüber verringerten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 0,8 Mio. Euro auf 0,3 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 1,1 Mio. Euro). Die sonstigen

Geschäftsbericht 2023

Verbindlichkeiten sind auf 0,4 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 1,8 Mio. Euro) gesunken. Der Saldo reduzierte sich durch die Rückzahlung eines Darlehens im Rahmen der Durchführung der Kapitalerhöhung.

Das Eigenkapital der Voltabox AG sank aufgrund des negativen Jahresergebnisses auf -1,2 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 2,0 Mio. Euro).

Finanzlage der Voltabox AG (Einzelabschluss)

Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit erhöhte sich im Berichtszeitraum auf 0,4 Mio. Euro (Vorjahr: -1,6 Mio. Euro).

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit ist im Berichtszeitraum auf -0,7 Mio. Euro (Vorjahr: -0,3 Mio. Euro) gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf die Entwicklung des Hochvolt-Batteriemanagementsystems(Hochvolt-BMS) zurückzuführen, für das Investitionen in Höhe von rund 0,6 Mio. Euro getätigt wurden.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten betrug im Berichtsjahr -0,0 Mio. Euro (Vorjahr: 2,0 Mio. Euro). Der Finanzmittelbestand erhöhte sich zum Bilanzstichtag auf 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 0,5 Mio. Euro).

Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Voltabox AG

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Einzel- gesellschaft Voltabox AG zeichnete sich im abgelaufe- nen Geschäftsjahr durch einen deutlichen Ausbau des Geschäftsvolumens aus. Entsprechend hat sich in der relativen Betrachtung der wesentlichen Kostenfaktoren

und somit auch des Ergebnisses die operative Leistungs- fähigkeit des Unternehmens verbessert. Das gemäß der Prognose vom Vorstand am 27. April 2023 ausgegebene Umsatzziel von rd. 6 Mio. Euro wurde jedoch deutlich verfehlt. Entsprechend konnte auch die im Geschäftsjahr 2023 erzielte EBITDA-Marge von -75,6 % nicht das erwar- tete Niveau von rd. -30 % erreichen. Die Vermögenslage der Voltabox AG hat sich in diesem Kontext verschlech- tert. Dies zeigt sich in der Folge im deutlichen Rückgang des Eigenkapitals in den negativen Bereich.

Chancen- und Risikobericht

Zur Ermittlung von Chancen und Risiken in der Unter- nehmensentwicklung hat der Voltabox-Konzern ein dem Geschäftsvolumen angemessenes Risikomanagement- system etabliert. Das nachfolgend erläuterte Risikoma- nagement bezieht sich entsprechend gleichermaßen auf die Voltabox AG wie auch auf den Voltabox-Konzern. Zu den Risikomanagementzielen und -methoden in Bezug auf die Verwendung von derivativen Finanzinstrumenten verweisen wir auf die Angaben im Anhang.

Chancenbericht

Chancen

Die zurückliegende Neuausrichtung der Voltabox, der Aufbau neuer Geschäftsbereiche, die Abspaltung de- fizitärer Aktivitäten und die Adressierung von Kunden- gruppen und Märkten erfolgte streng ausgerichtet an den damit einhergehenden Chancen für die Gesell- schaft. Durch die Fokussierung von Partnerschaften

und Kooperationen mit weiteren Unternehmen aus dem Bereich der Herstellung von Batterien erwartet Voltabox die Hebung von Synergien. Die Strategieent- wicklung von Voltabox ist damit jedoch nicht abge- schlossen. Das Management versteht unter diesem Prozess eine kontinuierliche, iterative Auseinander- setzung mit der Geschäftsentwicklung, die eine flexible Reaktion auf sich bietende Chancen und Opportunitä- ten ermöglicht.

Voltabox setzt auf Subtrends im Rahmen von Mega- trends.

Gemäß dem Battery Monitor 202314, der von der Unter- nehmensberatung Roland Berger und dem Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components der RWTH Aachen erhoben und erstellt wird, nimmt die Marktnachfrage nach Lithium-Ionen Batterien unge- brochen zu.

Der vom Geschäftsbereich VoltaStore adressierte Markt für PV-Anlagen zur Nutzung von Solarenergie ist spä- testens seit den in der Folge des Ukraine-Kriegs ausge- lösten Debatten über eine nachhaltige Steigerung der Unabhängigkeit bei der Energieerzeugung ein zentrales Thema in Deutschland und darüber hinaus.

Parallel zum Ausbau der Kapazitäten im Bereich der Energieerzeugung durch PV sollen sich zukünftig auch die Batteriespeicher zur stationären Speicherung der gewonnenen erneuerbaren Energien entwickeln - hier bilden die Märkte für Heimspeicher sowie mittelgroße, sogenannte C&I-Speicher zur Nutzung durch einzel- ne Unternehmen oder aber gewerbliche Speicher im MW-Bereich verschiedene Subsegmente. Insbesondere

14 Roland Berger GmbH & PEM RWTH Aachen, Batteriemonitor 2023 (https://content.rolandberger.com/hubfs/07_presse/Batteriemonitor_2023_digital_final.pdf?utm_medium=email&_hsmi=285717098&_hsenc=p2ANqtz-9Qgx7lkGw_rZVnH7xGMgjMu- o82Lqb_T6Ud44t26Bxo5oQFdoKLp016zPhYQAtuge3odDRf9rucv0WL7QI836HRNuC8dMsbssB9_D6JQsgQWiwT_28&utm_content=285717098&utm_source=hs_email)

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Voltabox AG published this content on 12 July 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 12 July 2024 13:23:03 UTC.