IPO: Vivendi denkt vor UMG-Börsennotierung über weiteren Anteilsverkauf nach
Am 18. Mai 2021 um 10:24 Uhr
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PARIS (dpa-AFX) - Der französische Medienkonzern Vivendi erwägt vor dem Börsengang seiner Musiksparte Universal Music Group (UMG) den Verkauf von bis zu zehn Prozent der Anteile. Ohnehin will Vivendi 60 Prozent der Anteile an seine Aktionäre verteilen. Nun könnten die Franzosen vorher noch zehn Prozent an einen amerikanischen Investor verkaufen oder fünf bis zehn Prozent am freien Markt anbieten, hieß es am Dienstag von Vivendi in Paris. Die Börsennotierung von Universal Music ist spätestens für den 27. September in Amsterdam vorgesehen. Die Vivendi-Aktie legte am Vormittag in Paris um 3,2 Prozent auf 30,08 Euro zu.
Vivendi hatte bereits 20 Prozent der UMG-Anteile an den chinesischen Internetriesen Tencent abgegeben. Nach dem geplanten Börsenlisting würden weitere 60 Prozent der Aktien an die Vivendi-Aktionäre verteilt. Große Profiinvestoren hatten von den Franzosen seit Jahren verlangt, die Musiksparte vom Gesamtkonzern zu trennen, damit Anleger gezielter in die einzelnen Teile investieren können und so mitunter die Gesamtbewertung am Aktienmarkt steigen könnte. Vivendi-Chef Arnaud de Puyfontaine hatte als Mindestziel für den Unternehmenswert von UMG eine Summe von 30 Milliarden Euro ausgegeben.
Zugleich rührte Vivendi am Dienstag die Werbetrommel für mögliche Interessenten für den ins Schaufenster gestellten Universal-Anteil. Der Umsatz von UMG sei im ersten Quartal vor allem dank höherer Streaming-Erlöse währungsbereinigt und auf vergleichbarer Basis um 9,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro geklettert. Vor Zinsen und Steuern blieb im operativen Geschäft wegen Kostensenkungen mit 322 Millionen Euro gut ein Drittel mehr Ergebnis übrig als ein Jahr zuvor. Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn stieg gar um gut 62 Prozent auf 135 Millionen Euro./men/stw/stk
Vivendi SE besteht aus mehreren führenden Unternehmen in den Bereichen Inhaltsproduktion, Kommunikation und Medien: - Groupe Canal +: ein führender Anbieter von Bezahlfernsehen in Frankreich, Benelux, Polen, Mitteleuropa, Afrika und Asien; - Lagardère: Verlags-, Medien- und Reiseeinzelhandelsgruppe; - Studiocanal: Europas führender Akteur in den Bereichen Produktion, Erwerb, Vertrieb und internationaler Verkauf von Filmen und Fernsehserien; - Havas: eine weltweit führende Kommunikationsgruppe, die in drei operative Einheiten unterteilt ist, die alle Geschäftsbereiche des Sektors abdecken (Kreativität, Medienkompetenz und Gesundheit/Wellness); - Prisma Media: Marktführer bei der Veröffentlichung von Zeitschriften in Frankreich, Online-Videos und täglicher digitaler Reichweite; - Editis (aufgegebener Geschäftsbereich): zweite französische Verlagsgruppe und Marktführer in mehreren Bereichen, darunter allgemeine Literatur, Jugend, Praxis, Illustrierte, Comics, Bildung und Nachschlagewerke; - Gameloft: ein weltweit führendes Unternehmen für mobile Videospiele; - Vivendi Village: besteht aus dem internationalen Ticketing-Unternehmen See Tickets, dem Veranstalter und Festivaleigentümer Olympia Production (Frankreich), dem Festivaleigentümer U Live (Vereinigtes Königreich), den Pariser Konzerthäusern Olympia und Théâtre de l'Oeuvre, den Kino- und Unterhaltungseinrichtungen CanalOlympia (Afrika) und der IP-Entwicklungs- und Beratungsagentur The Copyrights Group (IP-Entwicklungsagentur und Beratung); - Dailymotion: eine der weltweit größten Plattformen für die Aggregation und Verbreitung von Videoinhalten (mehr als 350 Millionen Nutzer pro Monat); - Group Vivendi Africa (GVA): ein FTTH-Betreiber (Fiber to the home), der in Afrika südlich der Sahara tätig ist.