FRANKFURT (dpa-AFX) - Der verschärfte Wettbewerb am französischen Fernsehmarkt hat den Aktien von Vivendi am Freitag ordentlich zugesetzt. Die Papiere wurden von den Anlegern mit einem Minus von 3,90 Prozent auf 16,895 Euro abgestraft, weil der französische Medienkonzern mit seinen Zahlen für das zweite Quartal die Markterwartungen verfehlte. Die schlechter laufenden Geschäfte führten sowohl beim Umsatz als auch beim Überschuss zu einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

Kritisch beäugt wurde am Markt vor allem das operative Abschneiden am Heimatmarkt. Wie Ian Whittaker vom britischen Investmenthaus Liberum betonte, sei das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) mit 212 Millionen Euro um etwa 10 Prozent hinter den Marktschätzungen zurückgeblieben. Dafür verantwortlich machte er den Pay-TV-Sender Canal Plus und dort vor allem die Entwicklung in Frankreich.

Für Jefferies-Analyst Jerry Dellis hat neben Canal Plus auch das Musikgeschäft unter der Marke Universal Music Group negativ überrascht. Er hob den verschärften Wettbewerb in Frankreich hervor und sprach daraufhin von unsicheren Aussichten, die eine erfolgreiche Kehrtwende weiter ungewiss machten. Er senkte sein Kursziel nach den Resultaten auf 15,60 Euro und blieb bei seiner bisherigen Halten-Empfehlung.

Dass Vivendi nun bei Canal Plus den Rotstift ansetzt und die Kosten um 300 Millionen Euro senken will, wurde zwar von einigen Analysten positiv gewertet, dem Kurs der Aktie war dies aber keine Stütze. Im Bewertungsmodell von Goldman Sachs führte die Ankündigung zu erhöhten Schätzungen ab 2017 und einem auf 21,10 Euro angehobenen Kursziel. Analystin Lisa Yang wertete es dabei positiv, dass mehr Klarheit in den Erholungspfad für die Sendergruppe komme. Sie beließ die Aktie auf der "Conviction Buy List"./tih/stb