AKTIE IM FOKUS: Schwächelndes TV-Geschäft verstimmt die Vivendi-Anleger
Am 26. August 2016 um 13:27 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der verschärfte Wettbewerb am französischen Fernsehmarkt hat den Aktien von Vivendi am Freitag ordentlich zugesetzt. Die Papiere wurden von den Anlegern mit einem Minus von 3,90 Prozent auf 16,895 Euro abgestraft, weil der französische Medienkonzern mit seinen Zahlen für das zweite Quartal die Markterwartungen verfehlte. Die schlechter laufenden Geschäfte führten sowohl beim Umsatz als auch beim Überschuss zu einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Kritisch beäugt wurde am Markt vor allem das operative Abschneiden am Heimatmarkt. Wie Ian Whittaker vom britischen Investmenthaus Liberum betonte, sei das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) mit 212 Millionen Euro um etwa 10 Prozent hinter den Marktschätzungen zurückgeblieben. Dafür verantwortlich machte er den Pay-TV-Sender Canal Plus und dort vor allem die Entwicklung in Frankreich.
Für Jefferies-Analyst Jerry Dellis hat neben Canal Plus auch das Musikgeschäft unter der Marke Universal Music Group negativ überrascht. Er hob den verschärften Wettbewerb in Frankreich hervor und sprach daraufhin von unsicheren Aussichten, die eine erfolgreiche Kehrtwende weiter ungewiss machten. Er senkte sein Kursziel nach den Resultaten auf 15,60 Euro und blieb bei seiner bisherigen Halten-Empfehlung.
Dass Vivendi nun bei Canal Plus den Rotstift ansetzt und die Kosten um 300 Millionen Euro senken will, wurde zwar von einigen Analysten positiv gewertet, dem Kurs der Aktie war dies aber keine Stütze. Im Bewertungsmodell von Goldman Sachs führte die Ankündigung zu erhöhten Schätzungen ab 2017 und einem auf 21,10 Euro angehobenen Kursziel. Analystin Lisa Yang wertete es dabei positiv, dass mehr Klarheit in den Erholungspfad für die Sendergruppe komme. Sie beließ die Aktie auf der "Conviction Buy List"./tih/stb
Vivendi SE besteht aus mehreren führenden Unternehmen in den Bereichen Inhaltsproduktion, Kommunikation und Medien: - Groupe Canal +: ein führender Anbieter von Bezahlfernsehen in Frankreich, Benelux, Polen, Mitteleuropa, Afrika und Asien; - Lagardère: Verlags-, Medien- und Reiseeinzelhandelsgruppe; - Studiocanal: Europas führender Akteur in den Bereichen Produktion, Erwerb, Vertrieb und internationaler Verkauf von Filmen und Fernsehserien; - Havas: eine weltweit führende Kommunikationsgruppe, die in drei operative Einheiten unterteilt ist, die alle Geschäftsbereiche des Sektors abdecken (Kreativität, Medienkompetenz und Gesundheit/Wellness); - Prisma Media: Marktführer bei der Veröffentlichung von Zeitschriften in Frankreich, Online-Videos und täglicher digitaler Reichweite; - Editis (aufgegebener Geschäftsbereich): zweite französische Verlagsgruppe und Marktführer in mehreren Bereichen, darunter allgemeine Literatur, Jugend, Praxis, Illustrierte, Comics, Bildung und Nachschlagewerke; - Gameloft: ein weltweit führendes Unternehmen für mobile Videospiele; - Vivendi Village: besteht aus dem internationalen Ticketing-Unternehmen See Tickets, dem Veranstalter und Festivaleigentümer Olympia Production (Frankreich), dem Festivaleigentümer U Live (Vereinigtes Königreich), den Pariser Konzerthäusern Olympia und Théâtre de l'Oeuvre, den Kino- und Unterhaltungseinrichtungen CanalOlympia (Afrika) und der IP-Entwicklungs- und Beratungsagentur The Copyrights Group (IP-Entwicklungsagentur und Beratung); - Dailymotion: eine der weltweit größten Plattformen für die Aggregation und Verbreitung von Videoinhalten (mehr als 350 Millionen Nutzer pro Monat); - Group Vivendi Africa (GVA): ein FTTH-Betreiber (Fiber to the home), der in Afrika südlich der Sahara tätig ist.