VALUE-HOLDINGS Aktiengesellschaft

Geschäftsbericht 2022

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INHALT

Seite

Vorwort des Vorstands

3

Portfolio

5

Value-Holdings Aktie

16

Lagebericht

18

Ausblick

26

Jahresabschluss

27

Bilanz

27

Gewinn- und Verlustrechnung

28

Anhang

29

Organe der Gesellschaft

33

Bericht des Aufsichtsrats

34

Bestätigungsvermerk

35

Fünfjahresüberblick

38

- 1 -

MIT GEDULD UND DISZIPLIN WERT SCHAFFEN

Die Value-Holdings AG investiert in deutsche Unternehmen, die börsennotiert sind. Nicht notierte Unternehmen aus dem Mittelstand runden unser Portfolio ab.

Wir investieren oft in Familienunternehmen. Familien wollen den Erfolg ihres Unternehmens für die folgenden Generationen sichern. Das verhindert kurzfristiges Quartalsdenken. Investitionen, die den langfristigen Erfolg sichern, kurzfristig jedoch den Ertrag belasten, werden trotzdem gemacht. Dadurch werden auch Interessenkonflikte zwischen Managern und Eigentümern verringert.

Wir investieren in Unternehmen, deren Produkte oder Dienst- leistungen Nutzen schaffen. Unternehmen aus der produzierenden Industrie, Baustoffhersteller und Chemieunternehmen finden sich häufig in unserem Portfolio. Dazu Konsumgüterhersteller sowie Handels- oder Dienstleistungsunternehmen. Auch Technologie und Software steht in unserem Fokus, allerdings decken sich deren Bewertungen oft nicht mit unseren Preisvorstellungen.

Wir investieren nicht in Banken und Versicherungen, nicht in Energieversorgungsunternehmen und nicht in Gaming-Anbieter und Waffenproduzenten. Diese Unternehmen sind in unseren Augen nicht bewertbar, zu starken regulatorischen Eingriffen unterworfen oder die Geschäftsmodelle decken sich nicht

mit unseren Wertvorstellungen.

Bei der Auswahl legen wir Wert auf eine hohe Bilanzqualität. Mit einer hohen Eigenkapitalquote und niedriger Verschuldung können Krisen besser überstanden werden. Entscheidend für den Kauf ist die Bewertung: Ist der bezahlte Preis zu hoch, wird selbst ein gutes Unternehmen kein gutes Investment!

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VORWORT DES VORSTANDS

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

die Aktienbörsen profitierten in den vergangenen 10 Jahren von einem sehr positiven Umfeld: Europa war von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont geblieben. Tiefe Zinsen ermöglichten eine nahezu kostenlose Geldversorgung für Unternehmen, Staaten und Investoren. In allen Ländern Europas gab es ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Wirtschaftswachstum. Doch mit dem 24. Februar 2022 hat sich unsere Welt geändert: Die russische Invasion in der Ukraine hat nicht nur ein unermessliches menschliches Leid verursacht. Der noch immer andauernde Krieg hat uns alle ärmer gemacht. Deutschland und die Eurozone sind nach zwei Quartalen mit negativen Wachstumszahlen in eine Rezession gerutscht. Noch sprechen Volkswirte von einer "technischen Rezession", da nur zwei Quartale leichte Minuszahlen aufweisen. Aber wann und wie stark eine Erholung kommen wird, steht in den Sternen.

Die Schwäche der Wirtschaft wurde nicht nur, aber auch vom Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgelöst. Die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas hat die Verwundbarkeit der deutschen Wirtschaft aufgezeigt. Zwar konnte die Gasversorgung über den Winter gesichert werden, allerdings nur zu bislang unvorstellbar hohen Preisen. Dazu kam der Mangel an Microchips, der die Produktion in einigen Bereichen der Industrie zeitweise zum Erliegen brachte. Aufgrund gestörter Lieferketten begannen Produzenten und Zwischenhändler mit dem Aufbau von Vorratslagern, um weitgehend lieferfähig zu bleiben. Dies entfachte eine Preisspirale, angefangen bei Rohstoffen über industrielle Fertigwaren bis zu Konsumgütern. Die großen Notenbanken reagierten mit Zinserhöhungen, um die Inflation einzudämmen. Die Dämpfung der Wirtschaft musste als "Kollateralschaden" hingenommen werden.

Da wir keine Volkswirte sind, sondern uns auf die Analyse und Bewertung von Unternehmen und deren Kursentwicklung an den Börsen konzentrieren, wollen wir es mit dieser Beschreibung des politischen und wirtschaftlichen Umfelds belassen. Für die Börsen war 2022 deshalb kein einfaches Jahr und die Kurse sanken auf breiter Front. Der Deutsche Aktienindex DAX verlor im abgelaufenen Geschäftsjahr 12,4 % an Wert. Noch stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden deutsche Small- und MidCaps, die gemessen am SDAX um -27,4 % bzw. am MDAX um -28,5 % verloren. Besonders ausgeprägt waren die Kursverluste bei vielen Tech-Werten, bei denen eine Negativperformance von 50 % bis 70 % keine Seltenheit war. Viele dieser wachstumsorientierten Technologieunternehmen hatten nicht nur unter dem wirtschaftlichen Umfeld zu leiden. Hinzu kommt bei diesen Firmen, dass steigende Zinsen den Wert künftiger Cash-Flows reduzieren und somit das gesamte Unternehmen zum aktuellen Zeitpunkt weniger wert ist. Doch nicht nur Aktien, auch festverzinsliche Wertpapiere haben ein rabenschwarzes Jahr hinter sich. Eine 10- jährige Bundesanleihe beispielsweise verlor aufgrund des Zinsanstiegs 20 % an Wert. Der Verlust im vergangenen Jahr entspricht ungefähr den Zinsen, die sie in den vergangenen 15 Jahren eingebracht hatte.

Sollte man angesichts des trüben Umfelds überhaupt investieren? Und dann ausgerechnet in deutsche Aktien, wo es die Ampel-Regierung mit immer neuen Regulierungen, Verboten und Eingriffen in die Marktmechanismen nicht leicht macht, überhaupt noch Geld zu verdienen? Wir meinen Ja! Erfahrungsgemäß beginnt ein neuer Aktienzyklus immer im konjunkturellen Tief. Und am Anfang eines Aktienaufschwungs werden in der Regel die höchsten Kursgewinne erzielt.

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*) Bezugswert des Value-HoldingsPortfolios ist seit dem Jahr 2003 die Bruttowertentwicklung des Value- Holdings Deutschland Fund.

Aber: Am Anfang des Aufschwungs ist Vieles

Entwicklung des Depots der Value-Holdings

unsicher. Man muss die Gesellschaften selektieren,

AG im Vergleich zu DAX und SDAX (in %)*:

die auch wirklich vom Aufschwung profitieren. Deren

Produkte sich durch Innovation, Design, gutes Preis-

Jahr

VH-Depot

DAX

SDAX

Leistungsverhältnis

und

durch

eine

gute

1992

-2,88

-11,47

-10,62

Marktstellung auszeichnen. Unternehmen, die von

1993

54,40

46,71

32,00

einem kompetenten,

unternehmerisch denkenden

1994

6,30

-7,10

-10,40

Management geführt werden, dessen strategische

1995

10,60

7,00

-14,60

Entscheidungen sich am Interesse der Aktionäre

1996

30,20

28,20

2,10

orientieren. Und nicht zuletzt muss der Kaufpreis

1997

47,08

47,11

34,61

eine Margin of Safety aufweisen, denn ein gutes

1998

18,51

18,52

15,30

Unternehmen zu teuer gekauft, ist kein gutes

1999

55,20

39,00

7,40

Investment. Oder wie Warren Buffett sagt: Good

2000

18,60

-7,50

6,40

business, good people, good price, darauf kommt es

2001

6,68

-19,79

-23,04

beim Kauf an.

2002

-11,57

-43,94

-27,73

2003

48,91

37,08

51,30

Doch nach diesem Blick in die Zukunft, ein Blick

2004

17,17

7,34

21,56

zurück auf das abgelaufene Geschäftsjahr. Auch die

2005

27,23

27,07

35,16

Value-Holdings AG hat unter der negativen Börsen-

2006

19,83

21,98

31,03

entwicklung gelitten. Der Nettoinventarwert (NAV) ist

2007

12,25

22,29

-6,75

pro Aktie um 11,6 % von 6,91 € auf 6,11 € gefallen.

2008

-35,97

-40,37

-46,05

Das unterscheidet sich kaum von der Entwicklung des

2009

13,71

23,85

26,72

DAX. Wenn man aber bedenkt, dass mit BASF nur ein

2010

37,77

16,06

45,78

einziger DAX-Wert mit einer Gewichtung von 2,5 %

2011

4,81

-14,69

-14,54

im Portfolio vertreten ist und der Rest in Small- und

2012

15,50

29,06

19,74

MidCaps investiert ist, dürfen wir angesichts der

2013

12,84

25,48

28,23

hohen Kursverluste in diesem Marktsegment nicht

2014

-1,88

2,65

5,85

unzufrieden sein mit unserem Ergebnis.

2015

9,84

9,56

26,61

Zudem konnte die Value-Holdings AG das

2016

12,72

6,87

4,63

2017

27,13

12,51

24,87

Geschäftsjahr 2022 angesichts des Umfelds mit

2018

-22,58

-18,26

-20,00

einem ordentlichen

Jahresüberschuss

abschließen.

2019

9,11

25,48

31,58

Das Eigenkapital und der Bilanzgewinn haben sich

dadurch weiter erhöht. Aus diesem Grund schlagen

2020

2,36

3,55

18,01

Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung

2021

31,86

15,79

11,17

vor, eine Dividende in Höhe von 0,04 € je Aktie

2022

-13,81

-12,35

-27,35

auszuschütten. Sie, sehr geehrte Aktionärinnen und

12,91

6,95

6,14

Aktionäre wissen, dass diesem Entschluss eine längere Diskussion vorangegangen war. Die Value- Holdings AG will nicht zum "Dividendenwert"

werden, dafür ist die Value-Holdings International AG mit ihrer nachhaltigen Dividendenstrategie "zuständig". Doch die stabile Bilanz und der hohe Liquiditätsbestand erlauben es auch der Value- Holdings AG, neben neuen Investments in günstig bewertete Value-Unternehmen künftig wieder regelmäßige Dividendenzahlungen zu leisten. Aber auch in den nächsten Jahren werden wir durch die Auswahl erfolgversprechender Beteiligungen den Fokus auf die Wertsteigerung unserer Aktie legen. Wir freuen uns, wenn Sie als Aktionär künftig sowohl von den Dividenden und der Wertsteigerung des Portfolios profitieren.

Ihr Georg Geiger, Vorstand

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Value-Holdings AG published this content on 05 July 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 05 July 2023 07:16:06 UTC.