Zürich (awp) - Die Grossbank UBS besitzt nach der Finalisierung der Basel-III-Kapitalvorschriften nun grössere Klarheit über die künftige Eigenmittelanforderungen. Sie passt darauf aufbauend ihre Kapitalrückführungspolitik für die nächsten drei Jahre an.

Neu strebt die UBS ein jährliches Wachstum der ordentlichen Dividende pro Aktie im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an. Das bisherige Ziel einer Ausschüttungsquote von mindestens 50% des den Aktionären zurechenbaren Reingewinns wird aufgegeben, schreibt die Bank in ihrer Mitteilung zum Jahresabschluss 2017 vom Montag.

Über die ordentliche Dividende hinaus will die UBS nicht benötigtes Kapital in Form von Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückzuführen - dies unter Berücksichtigung des Ausblicks sowie des Vorbehalts regulatorischer Zustimmung. So startet die Grossbank ein dreijähriges Aktienrückkaufprogramm von bis zu 2 Mrd CHF. In dessen Rahmen sollen 2018 Aktien in Höhe von maximal 550 Mio zurückgekauft werden.

GEÄNDERTE REGULIERUNG ERHÖHT RWA'S

Für den Zeitraum 2018 bis 2020 strebt die UBS eine harte Kernkapitalquote (CET1) von rund 13% auf Basis einer vollständigen Umsetzung und eine Leverage Ratio des harten Kernkapitals (CET1) von 3,7% an. Die UBS geht dabei davon aus, dass die risikogewichteten Aktiven (RWA) infolge der geänderten Regulierung und des erwarteten Geschäftswachstums in den kommenden drei Jahren um etwa 40 Mrd CHF und der Leverage Ratio Denominator (LRD) um zirka CHF 85 Mrd zunehmen könnten, wobei der effektive Zuwachs jedoch je nach Wachstumschancen, Marktentwicklungen und Eindämmungsmassnahmen variieren könne. Die Bank rechnet damit, dass sie während der nächsten drei Jahre hartes Kernkapital (CET1, vollständig umgesetzt) von ungefähr 4 Mrd aufbauen dürfte.

Das revidierten Basel-III-Rahmenwerk, welches 2022 in Kraft treten soll, wird nach Ansicht der UBS eine weitere RWA-Zunahme von insgesamt etwa 35 Mrd CHF bewirken. Dies ohne Berücksichtigung allfälliger Eindämmungsmassnahmen und basierend auf den Annahmen der Bank hinsichtlich der Implementierung der finalen Standards. Die UBS werde ihre Vorgaben für die CET1-Kapitalquoten anpassen, sobald weitere Einzelheiten über die Umsetzung der definitiven Standards bekannt sind, so die Mitteilung weiter.

ANGEPASSTE FINANZZIELE 2018 BIS 2020

Angepasst und präzisiert hat die UBS die Finanzziele für den Zeitraum 2018 bis 2020, die unter normalen Marktbedingungen erreicht werden sollen. So wird für den Konzern ein Aufwand-Ertrags-Verhältnis von unter 75% anvisiert (bisher galt ein Ziel von 60 bis 70%). Der RoTE ohne latente Steueransprüche soll rund 15% betragen (bisher mehr als 15%).

Innerhalb des neu geschaffenen Unternehmensbereichs Global Wealth Management (GWM) will die UBS ein bereinigtes Wachstum des bereinigten Vorsteuergewinns von jährlich 10-15% pro Jahr über den gesamten Zyklus erreichen. Die Nettoneugelder sollen jährlich um 2 bis 4% wachsen.

Die Investment Bank hat weiterhin das Ziel, eine bereinigte1 Rendite auf dem zugeteiltem Eigenkapital von mindestens 15% zu generieren.

gab/uh