GOSLAR (dpa-AFX) - Die Aggressivität im Straßenverkehr ist ein zentrales Thema, mit dem sich in diesem Jahr der Deutsche Verkehrsgerichtstag (VGT) befasst. Viele Fachleute machen zunehmenden Zeitdruck und Stress durch immer vollere Fahrbahnen für aggressive Verhaltensweisen wie Rasen, Drängeln oder Drohen verantwortlich.

Bis zu 2000 Experten wollen sich bei der 58. Auflage des Kongresses vom 29. bis 31. Januar in Goslar zudem mit der Ausbildung von Fahranfängern sowie der künftigen Rolle von E-Scootern und anderen Elektro-Kleinstfahrzeugen für die Mobilität befassen.

Diskutieren wollen die Experten ferner darüber, ob die sogenannte fiktive Abrechnung von Unfallschäden noch zeitgemäß ist. Dabei können Geschädigte ihr Geld von den gegnerischen Versicherungen bekommen, wenn sie den Kostenvoranschlag einer Werkstatt oder ein Sachverständigengutachten über die Reparaturkosten vorlegen. Später müssen sie den Schaden aber nicht unbedingt reparieren lassen. Dies eröffnet auch Betrügern Möglichkeiten.

Beim Verkehrsgerichtstag kommen Richter, Staats- und Rechtsanwälte zusammen. Sie diskutieren mit Wissenschaftlern und Politikern sowie mit Spezialisten von Automobilclubs, Ministerien, Behörden, Unternehmen und Verbänden über aktuelle Fragen des Straßenverkehrs und des Verkehrsrechts. Abschließend gibt der VGT dem Gesetzgeber Empfehlungen für Neuregelungen.

In weiteren Arbeitskreisen geht es in diesem Jahr unter anderem auch noch um die Regulierung von Schäden bei Verkehrsunfällen im Ausland und um die Praxistauglichkeit des Bußgeldverfahrens. Traditionell befasst sich der VGT jedes Jahr auch mit einem Thema aus der Schifffahrt. Diesmal geht es dabei um die Sicherheit und die Rechte von Kreuzfahrt-Passagieren./mbt/DP/zb