BERLIN (Dow Jones)--Nach den verheerenden Waldbränden auf Rhodos fordert Tui-Chef Sebastian Ebel eine einheitliche gesetzliche Verpflichtung für Reiseanbieter zur Evakuierung ihrer Kunden bei Naturkatastrophen. "Zum Schutz der Urlauber wäre eine einheitliche EU-Regelung notwendig", sagte Ebel gegenüber der Bild am Sonntag (BamS): "50 bis 60 Prozent der Reisenden haben diese Absicherung aktuell nicht. Wir haben letzte Woche bei den Sonderflügen hunderte Individual-Urlauber kostenlos nach Hause ausgeflogen".

Ebel kritisierte dabei die Internetunternehmen: Hotel-Plattformen, Flugbörsen und Online-Vermittler hätten nahezu keinerlei Pflichten, sich bei Krisen um die Urlauber zu kümmern - im Gegensatz zu Pauschalreiseanbietern. Von den 8.000 Tui-Gästen, die ihre Hotels verlassen mussten, seien rund die Hälfte in anderen Hotels auf Rhodos untergekommen, die andere Hälfte auch mit Sondermaschinen nach Hause gebracht worden.

Auch das Buchungsverhalten könnte sich durch den Klimawandel ändern: "Es könnte durchaus eine Verschiebung der Nachfrage von der Hauptferienzeit, also Juli und August, in die Vor- und Nachsaison geben", sagte Ebel gegenüber der BamS: "Es wird mehr Buchungen ab Februar bis Mai und dann im Herbst geben, also in Summe eine längere Saison".

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July 30, 2023 04:15 ET (08:15 GMT)