HANNOVER (dpa-AFX) - Tui-Chef Fritz Joussen rechnet mit einer raschen Erholung des Reisegeschäfts, wenn die Corona-Pandemie erst einmal überstanden ist. "Spätestens im Jahr 2022 werden wir eine volle Erholung der Touristenzahlen sehen", sagte der Chef des weltgrößten Reisekonzerns bei der Vorlage der Zwischenbilanz am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Er erwartet zwar, dass die derzeitigen Erfahrungen mit Home Office und Videokonferenzen auch nach der Krise zu einer geringeren Nachfrage nach Geschäftsreisen führen. Zu Urlaubsreisen gebe es aber kaum eine Alternative: "Was wollen Sie sonst machen? Einen Film schauen?"

Zuvor hatte der Chef des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport, Stefan Schulte, den Fluggesellschaften im Passagiergeschäft eine lange Durststrecke vorhergesagt. Er erwartet, dass die Airlines selbst im Jahr 2023 rund 15 bis 20 Prozent weniger Menschen befördern werden als noch im Jahr 2019. Allerdings geht auch Schulte davon aus, dass sich das Geschäft mit Urlaubern schneller erholt als die Nachfrage nach Geschäftsreisen. Wegen der Coronavirus-Pandemie ist der weltweite Flugverkehr seit März weltweit größtenteils gestoppt. Viele Fluggesellschaften kämpfen ums Überleben. Mehrere haben bereits Insolvenz angemeldet./stw/fba