BOCHUM (dpa-AFX) - Die Chefin des angeschlagenen Industriekonzerns Thyssenkrupp, Martina Merz, hat die Streichung der Dividende für das vergangene Geschäftsjahr verteidigt. "Thyssenkrupp ist finanziell in einer außerordentlich angespannten Lage", sagte die Managerin am Freitag vor Aktionären in Bochum laut Redetext. Die Ausschüttung einer Dividende sei daher nicht vertretbar. "Das Unternehmen braucht alle verfügbaren Mittel." Dies soll der Konzernchefin zufolge jedoch kein Dauerzustand werden. "Wir wollen in Zukunft wieder eine Dividende zahlen."

Derzeit dreht das Management um Merz jeden Stein im Unternehmen um. Die Überprüfung soll im Mai fertig sein. "Dann können wir Entscheidungen darüber treffen, wie es mit den Geschäften weiter geht." Im Anlagenbau erwägt Thyssenkrupp einen Verkauf oder Allianzen. hier habe Thyssenkrupp nun den formalen Prozess gestartet und versende Informationsmaterialien an potenzielle Interessenten, so Merz. Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen.

Für das Stahlgeschäft zeigte sich Merz offen für Partnerschaften oder Allianzen. Das gelte sowohl mit Blick auf die Überkapazitäten in Europa wie auch auf die anstehende Transformation hin zu klimaneutralem Stahl.

Keine neuen Details gab es zur anstehenden Trennung des Aufzuggeschäfts. Eine Entscheidung über einen Teil- oder Komplettverkauf oder auch einen Börsengang soll bis Ende Februar fallen, bekräftigte Merz. Vor kurzem war die Frist für die Abgabe von Angeboten von Finanzinvestoren und Wettbewerbern abgelaufen. Bekannt ist, dass der finnische Wettbewerber Kone seinen Hut in den Ring geworfen und eine Offerte in der Größenordnung von rund 17 Milliarden Euro abgegeben hat./nas/jha/