FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach drei Rückgängen in Folge hat die Stahlproduktion in Deutschland im Dezember wieder zugelegt. In den Hütten wurden mit 3,2 Millionen Tonnen 8,2 Prozent mehr Rohstahl erzeugt als im Vorjahresmonat, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Mittwoch mitteilte. Der Dezember 2015 war mit einem Rückgang in der gleichen Größenordnung aber auch besonders schwach. Im Gesamtjahr 2016 konnte die Branche ihre zuletzt wieder etwas optimistischeren Ziele nicht ganz erreichen. Der Verband hatte zuletzt mit einem Produktionsrückgang bei der Rohstahlherstellung um 1 Prozent auf 42,5 Millionen Tonnen gerechnet. Am Ende reichte es jedoch lediglich für knapp 42,1 Millionen.

Die Stahlbranche in Europa leidet seit der Finanzkrise 2008 unter Überkapazitäten und einem erheblichen Preisdruck. 2015 verschärfte sich die Lage weiter, als das weltgrößte Erzeugerland China angesichts der schwächelnden heimischen Nachfrage massenhaft Stahl auf den Weltmarkt warf. Zuletzt entspannte sich die Situation etwas. Zum einen zeigen verhängte Einfuhrzölle auf Importstahl Wirkung, zum anderen haben sich die Wirtschaftsaussichten in China aufgehellt. Die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung bleiben aber groß. Eine Prognose für das laufende Jahr will der Verband in einer Woche (18.1.) vorlegen./ees/jha/he