Genf (awp) - Der Bankensoftware-Hersteller Temenos präsentiert am Donnerstag, 20. Juli, nachbörslich die Ergebnisse zum zweiten Quartal 2023. Insgesamt haben acht Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q2 2023E*
(in Mio USD)              AWP-Konsens   Q2 2022A*   

Umsatz:                      243,1        238,1        
- Lizenzen Software          104,2        101,1        
- Maintenance                103,6         99,9        
- Services                    34,8         37,1        
EBIT                          75,9         78,3        
- Marge (in %)                31,2         32,9
                
(in USD)                      
EPS                           0,80         0,83            

* alle Werte Non-IFRS              

FOKUS: Die Analysten rechnen bei den Ergebnissen für das zweite Quartal nicht mit grossen Überraschungen. Sie gehen von einem moderaten Wachstum des Umsatzes sowie des Betriebsgewinns aus.

Nach dem schwierigen Umfeld im ersten Quartal 2023 habe der Stress im Finanzsystem abgenommen, heisst es von der ZKB. "Wir erwarten dennoch eine leichte Zurückhaltung der Banken für Neuabschlüsse." Das diesjährige Kursrallye der Temenos-Aktie basiere indes weniger auf besser werdenden Fundamentaldaten aus auf "der wiederentflammten M&A-Phantasie".

Insgesamt sei der Bankensoftware-Anbieter nach wie vor in einem attraktiven Wachstumsmarkt mit einem starken und wettbewerbsfähigen Produkt gut positioniert, heisst es am Markt. Von Interesse sein wird für die Analysten, wie es mit der CEO-Suche läuft. Eine erfolgreiche Neubesetzung des Managementpostens sei wichtig.

ZIELE: Temenos bestätigte Ende April bei der Veröffentlichung der Ergebnisse zum ersten Quartal die Ziele für das laufende Gesamtjahr. So rechnet das Westschweizer Unternehmen mit einem Wachstum der Software-Lizenzeinnahmen von mindestens 6 Prozent. Der EBIT dürfte 7 Prozent höher liegen und der Gewinn je Aktie mindestens um 6 Prozent steigen.

PRO MEMORIA: Im Aktionariat ist immer noch keine Ruhe eingekehrt. Petrus Advisers macht weiter Stimmung gegen das Management. CEO Max Chuard wurde zwar - wie vom aktivistischen Aktionär gewünscht - im Januar überraschend abgesetzt, und auch der frühere Verwaltungsratspräsident Andreas Andreades ist mittlerweile nicht mehr im Amt. Neu ist Thibault de Tersant seit Mai 2023 Präsident von Temenos.

Allerdings ist es Petrus Advisers ein Dorn im Auge, dass Andreades weiterhin ad interim die CEO-Aufgaben innehat. Sein definitiver Abschied gehe zu langsam vonstatten, hiess es zuletzt. Bis spätestens Ende 2023 soll der Chef-Posten neu besetzt werden. Petrus Advisers hält jüngsten Angaben zufolge 3,4 Prozent am Bankensoftwarehersteller aus Genf.

Derweil hat Temenos auch in den vergangenen Wochen und Monaten verschiedene neue Aufträge und Kunden an Land gezogen. So etwa von Banken aus Kanada, Mexiko oder Puerto Rico.

Im September fliegen Temenos aus dem Swiss Leaders Index (SLI) und gehören dann nicht mehr zu den 30 wichtigsten Titel an der Schweizer Börse. Die Rangliste ergibt sich jeweils aus der Marktkapitalisierung sowie dem Handelsvolumen.

AKTIENKURS: Die Temenos-Titel haben seit Anfang Juli einen guten Lauf und liegen mit einem Kurs bei knapp 73 Franken im laufenden Jahr mit 44 Prozent im Plus (SPI:+5%). Das bisherige Hoch 2023 lag Anfang Juni bei knapp 82 Franken. 2022 war die Aktie allerdings um rund 60 Prozent eingebrochen (SPI: -16%).

Homepage: www.temenos.com

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