Frankfurt (Reuters) - Höhere Kosten haben beim Duft- und Aromenhersteller Symrise im ersten Halbjahr Spuren hinterlassen.

Der operative Gewinn (Ebitda) fiel um gut acht Prozent auf 446 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. "Die Kostensteigerungen, die wir gesehen haben, waren schon erheblich", sagte Vorstandschef Heinz-Jürgen Bertram. Für das restliche Jahr erwartet er weitere Anstiege bei den Rohstoffkosten im niedrigen einstelligen Prozentbereich. "Aber wir haben auch weitere Preiserhöhungen umgesetzt, wir kriegen das langsam in Griff." Für das Gesamtjahr zeigte sich Bertram zuversichtlich und bekräftigte die Prognosen.

Neben gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten belasteten Symrise auch Sondereffekte von insgesamt 29 Millionen Euro. Diese waren vor allem auf den Stillstand der Duftstoffproduktion am Standort Colonel Island im US-Bundesstaat Georgia zurückzuführen. Nach einem Brand Ende vergangenen Jahres war die Produktion dort bis jetzt ausgesetzt und soll nun in Kürze wieder aufgenommen werden. Alleine das kostete Symrise 30 Millionen Euro Umsatz, wie Bertram sagte. Hinzu kamen Sonderaufwendungen für die strategische Neuausrichtung des Segments Duft & Pflege, das auch eine neue Leitung erhielt, sowie im Zusammenhang mit den Kartelluntersuchungen der EU.

Die weltweit führenden Duft- und Aromenhersteller, zu denen auch Symrise gehört, waren im März ins Visier der Wettbewerbshüter geraten. "Stand heute hat die EU es nicht vermocht, etwas hervorzubringen, das uns in irgendeiner Form belastet", sagte Bertram. "Wir sehen uns da zu Unrecht an den Pranger gestellt." Bei Symrise habe das inzwischen Rechtskosten im mehrstelligen Millionenbereich verursacht.

Unter dem Strich fiel der Gewinn von Symrise im ersten Halbjahr um 18 Prozent auf 188 Millionen. Das Dax-Unternehmen setzte 2,4 Milliarden Euro um, ein Plus von 6,8 Prozent binnen Jahresfrist. Anleger zeigten sich enttäuscht: Die Aktie verlor 2,6 Prozent und gehörte zu den größten Verlierern im Leitindex Dax.

Für das Gesamtjahr rechnet Bertram unverändert mit einem organischen Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent - im ersten Halbjahr lag es bei acht Prozent. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll bei rund 20 Prozent liegen, obwohl sie im ersten Halbjahr auf 18,5 (Vorjahreszeitraum: 21,5) Prozent schrumpfte. Bereinigt um die Sondereffekte lag sie bei 19,7 Prozent. Beim Konkurrenten DSM-Firmenich fiel die bereinigte Ebitda-Marge im ersten Halbjahr auf 15,1 (18,1) Prozent, der Schweizer Rivale Givaudan konnte sie dank Einsparungen bei 22,7 Prozent stabil halten.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)