Zürich (awp) - Der Rückversicherer Swiss Re weist für die ersten neun Monaten wie erwartet einen Verlust aus. Dieser beläuft sich auf Gruppenebene auf 468 Mio USD, nachdem der Konzern im vergangenen Jahr noch einen Gewinn in Höhe von 3,04 Mrd erwirtschaftet hatte. Ursache für den Rückgang waren laut Mitteilung vom Donnerstag in erster Linie die bereits kommunizierten erwarteten Schadenforderungen nach den jüngsten Hurrikanen im Atlantik, den Erdbeben in Mexiko sowie im ersten Halbjahr Wirbelsturm Debbie in Australien und Überschwemmungen in Peru.

"Wir sind aber bestens gerüstet, diese Schäden zu absorbieren", wird Christian Mumenthaler in der Mitteilung vom Donnerstag zitiert. Vor knapp zwei Wochen hatte Swiss Re mitgeteilt, dass sie die Kosten für die Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" sowie für zwei Erdbeben in Mexiko vor Steuern und nach Abzug von Retrozessionen auf rund 3,6 Mrd USD schätzt.

Insgesamt erwartet Swiss Re infolge Naturkatastrophen Schadenforderungen in Höhe von rund 4,0 Mrd USD. Davon entfallen rund 3,0 Mrd auf P&C Re und rund 1,0 Mrd auf Corporate Solutions. Entsprechend wirken sich die hohen Belastungen auch auf die Entwicklung der Combined Ratio aus. In der Rückversicherung hat sie sich auf 114,1% von zuvor 93,8% verschlechtert.

Auch die auf das Erstversicherungsgeschäft für Grossunternehmen fokussierte Sparte Corporate Solutions bleibt von den Katastrophen nicht verschont. Die Combined Ratio beläuft sich hier auf sehr hohe und damit schwache 142,6% nach 99,3% in der Vorjahresperiode. Das Kapital der Sparte wird mit 1 Mrd USD gestärkt.

Auf Gruppenebene ist die Swiss Re gewachsen, die gebuchten Bruttoprämien legten um 5,1% auf 26,7 Mrd USD zu. Derweil liegt das Eigenkapital per Ende September bei 32,8 Mrd nach 34,4 Mrd Ende 2016. Die Eigenkapitalrendite wird mit annualisiert -1,9% (VJ 11,6%) angegeben. Mit den Kapitalanlagen erreichte die Gruppe eine Rendite von 3,5% (3,6%).

Mit den vorgelegten Geschäftszahlen hat die Swiss Re die Vorgaben der Analysten mit dem Ergebnis und der Combined Ratio in der Rückversicherung übertroffen, Corporate Solutions enttäuschte hingegen. Die wenigen im AWP-Konsens erfassten Experten hatten im Durchschnitt einen Verlust in Höhe von 558 Mio USD und gebuchte Bruttoprämien von 26,5 Mrd erwartet. Die Schaden-Kostensätze für die Rückversicherung wurden auf 120,5% und für Corporate Solutions auf 114,7% geschätzt. Und zum Schluss hatten die Analysten mit einem Eigenkapital in Höhe von 33,0 Mrd gerechnet.

Derweil wird Swiss Re das im Frühling angekündigte und von den Aktionären genehmigte Aktienrückkaufprogramm noch am 3. November lancieren. Geplant ist der Rückkauf von Aktien im Umfang von bis zu 1,0 Mrd CHF.

"Zugleich sind wir überzeugt, über genug Finanzkraft zu verfügen, um auf potenzielle Entwicklungen im Markt gezielt reagieren zu können", so CEO Mumenthaler. Und man werde sich weiter darauf konzentrieren, langfristig Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen.

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