Zürich (awp) - Die Ökonomen von Swiss Life Asset Management sind bezüglich der Aussichten für die Schweizer Wirtschaft leicht optimistischer geworden. Sie gehen davon aus, dass ihr im laufenden Jahr die Rückkehr auf das Vorkrisenniveau gelingen wird.

Konkret erwarten die Ökonomen für 2021 ein BIP-Wachstum von 3,5 Prozent, womit sie gegenüber den früheren Prognosen von +3,2 Prozent etwas optimistischer geworden sind. Für das kommende Jahr 2022 gehe er dann von einem Plus von 2,2 Prozent aus, sagte Chefökonom Marc Brütsch an einer Videokonferenz am Dienstag.

Zwar erwartet Brütsch im ersten Quartal 2021 aufgrund der getroffenen Einschränkungsmassnahmen noch eine Stagnation, mit der Lockerung dieser Massnahmen im Zuge der voranschreitenden Verimpfung werde das Konjunkturwachstum aber wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren.

Inflationsrisiken steigen

Dennoch werde die Pandemie in der Schweiz und weltweit in den betroffenen Sektoren erhebliche Spuren hinterlassen, sagte Brütsch weiter. Auf steigende Arbeitslosenzahlen und höhere Firmenkonkurse müsse man sich einstellen.

Zudem ortet Brütsch - zwar noch nicht kurzfristig - die Gefahr einer anziehenden Inflation. Kurzfristig spreche noch die geringe Auslastung der Kapazitäten für ein disinflatioäres Umfeld. Langfristig werde aber durch die gleichgerichtete Geld- und Fiskalpolitik der Staaten ein Inflationspotenzial geschaffen, so Brütsch weiter.

Aktien attraktiver als Anleihen

Aufgrund der positiven Wachstumsaussichten seien Aktienmärkte weiterhin attraktiver als Regierungsanlagen, ergänzte José Antonio Blanco, Head Investment Management.

Allerdings seien die Finanzmärkte positiv gestimmt und würden gegenwärtig wenig Risiko einpreisen. Er gehe deswegen davon aus, dass die Volatilität ansteigen werde, so Blanco weiter. Investoren sollten deshalb gut diversifiziert sein und die Möglichkeit prüfen, Teile des Portfolios abzusichern, rät der Experte.

sig/rw