Zürich (awp) - Wegen der Sanktionen der USA gegen Viktor Vekselberg und weitere russische Bürger könnte Vekselberg die Kontrolle über seine Beteiligungen verlieren. So zumindest lauten die Gedankenspiele in einem Artikel der "Schweiz am Sonntag". Demnach hat Vekselberg Schwierigkeiten, den Kredit über rund 1 Milliarde Franken, den er zur Übernahme des Mehrheitspakets an Sulzer aufnehmen musste, zu bedienen.

Bisher habe er die Zinsen aus den Dividenden seiner Beteiligungen an Sulzer und Oerlikon zahlen können. Mit den Sanktionen der USA ist dieser Geldstrom aber unterbrochen, was auch das Banken-Konsortium weiss, an dem unter anderem die Credit Suisse oder JP Morgan beteiligt sind.

In dieser Gruppe von fünf Banken würden nun Planspiele gewälzt, was im Fall eines Zahlungsverzugs zu tun sei, so die Zeitung, welche sich dabei auf "gut informierte Kreise" stützt. Zwei Szenarien stünden dabei im Vordergrund. Im einen würde die Sberbank, welche mit 700 Millionen Franken den Grossteil des Kredites gewährt, auch den Rest auf die eigenen Bücher nehmen, was einer Rettung von Vekselberg durch den russischen Staat gleichkäme. Die Sberbank könnte dann im Fall eines Zahlungsverzugs das Sulzer-Aktienpaket von 63% verkaufen.

Im zweiten Szenario könnten die internationalen Banken die verpfändeten Sulzer-Papiere am freien Markt zu Geld machen. Die Aktien würden dabei während 90 Tagen gemeinsam angeboten, misslänge auf diese Art ein Verkauf, würde das weitere Vorgehen unter den Banken beraten. Auf diese Art bekämen neue Investoren die rund 21 Prozent aller Sulzer-Aktien, welche der Bankengruppe im ersten Rang verpfändet seien und Vekselbergs Anteil an Sulzer würde entsprechend sinken.

cf/