GENF (awp international) - Der Chiphersteller STMicroelectronics rechnet nach einem guten Geschäftsjahr mit einem schwächeren Start ins neue Jahr. Neben der üblichen saisonalen Schwäche geht das Unternehmen von einem sich verschlechternden Umfeld in einigen Märkten aus. Schon Ende vergangenen Jahres liess die Wachstumsdynamik nach. Für die weitere Entwicklung zeigte er sich dagegen zuversichtlich.

Im ersten Quartal werde im Schnitt ein Umsatzrückgang von rund 20,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf etwa 2,1 Milliarden US-Dollar erwartet, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Genf mit. Danach will der Konzern jedoch wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Im zweiten Quartal wolle STMicro wieder im Vergleich zum Vorquartal wachsen, diese Entwicklung solle sich zudem in der zweiten Jahreshälfte beschleunigen, sagte Vorstandschef Jean-Marc Chery in einer Analystenkonferenz. Im Gesamtjahr will sich STMicro in seinen Märkten besser entwickeln als die Wettbewerber, erklärte er. Die Investitionen bezifferte er für 2019 auf 1,2 bis 1,3 Milliarden Dollar.

Analysten lobten die Ergebnisse von STMicro für das Schlussquartal, zeigten sich aber etwas enttäuscht von den Signalen für das erste Quartal. Der Konzernchef habe jedoch ab dem zweiten Geschäftsquartal wieder bessere Geschäfte in Aussicht gestellt. Die Aktie konnte daher an der Euronext Paris um mehr als 9 Prozent auf 13,64 Euro zulegen. Anleger hatten einen noch schlechteren Ausblick erwartet. Technologiewerte waren an der Börse allgemein gefragt. Vom Rekordhoch von 22,80 Euro Mitte Juni 2018 ist das Papier aber immer noch weit entfernt. Die schlechte Stimmung in der Chipbranche schickte die Aktie von STMicro seit Sommer sukzessive abwärts.

Im vergangenen Jahr verhalf eine robuste Nachfrage dem Konzern zu einem Umsatzplus von 15,8 Prozent auf knapp 9,7 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn stieg um satte 60 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Dollar. Im Schlussquartal stieg der Umsatz um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 2,65 Milliarden Dollar. Das war etwas weniger als erwartet. Das Management rechnete ursprünglich mit 8 Prozent Wachstum. Firmenchef Chery nannte die Entwicklung "solide".

Zuwächse bei Chips für die Automobilindustrie, die Bildgebung und die Energie standen Rückgänge bei Mikrocontrollern gegenüber. Der Nettogewinn konnte dank Effizienzsteigerungen und einem ausgeglicheneren Produktportfolio um über ein Drittel auf 418 Millionen Dollar zulegen - weit mehr, als Analysten im Schnitt erwartet hatten./niw/nas/jha/