Neuhausen (awp) - Der Verpackungshersteller SIG hat die im Februar angekündigte 1,36 Milliarden Euro schwere Übernahme des US-Konkurrenten Scholle IPN abgeschlossen. SIG werde das Geschäft von Scholle IPN ab dem 1. Juni 2022 voll konsolidieren, teilten die Schaffhauser am Donnerstag in einem Communiqué mit.

Scholle IPN stellt Verpackungen für Lebensmittel und Getränke her. Das Unternehmen sei weltweit führend bei Bag-in-Box-Verpackungen und die Nummer zwei bei Standbeuteln, hiess es. Im vergangenen Jahr erzielte Scholle IPN einen Umsatz von rund 474 Millionen Euro und einen bereinigten Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von rund 90 Millionen Euro.

Das 1945 gegründete US-Unternehmen beschäftigt weltweit rund 2'100 Mitarbeitende. Rund 70 Prozent des Umsatzes entfallen auf die Lebensmittel- und Getränkeindustrie.

Mit der Übernahme stösst SIG in neue Geschäftsfelder und auch geografisch in neue Märkte vor. So war SIG bisher nicht in dem Bereich der Bag-in-Box und Standbeutel tätig - das ist die Spezialität von Scholle. Zugleich erschliesst sich SIG damit auch den Zugang zu grösseren und kleineren Gebinden.

Scholle produziert unter anderem die mit Fruchtpüree gefüllten handlichen Quetschbeutel. Aber auch Grossgebinde für Getränkekonzentrat, das erst in Restaurants mit Wasser gemischt den Kunden angeboten wird.

"SIG und Scholle IPN passen strategisch in Bezug auf das Portfolio, die Regionen, die Kategorien und die technologischen Fähigkeiten sehr gut zusammen", schrieb der Schweizer Konzern. Der ehemalige CEO von Scholle IPN, Ross Bushnell, zieht in die Konzernleitung von SIG ein.

Laurens Last, der frühere Eigentümer von Scholle IPN, wurde an der Generalversammlung von SIG im April 2022 in den Verwaltungsrat von SIG gewählt. Er hat bei Abschluss der Transaktion als Teil des Kaufpreises 33,75 Millionen SIG-Aktien erhalten und hält nach dem Kauf weiterer Aktien über den Markt derzeit 9,2 Prozent des Aktienkapitals von SIG, wie es weiter hiess.

jb/kw