Tiefensee: Perspektive für Erfurter Generatorenwerk von Siemens
Am 09. Juli 2020 um 18:24 Uhr
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MÜNCHEN/ERFURT (dpa-AFX) - Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sieht mit der Ausgliederung der Siemens-Energiesparte das Erfurter Generatorenwerk gesichert. Die jetzt beschlossenen Strukturveränderungen seien die Voraussetzung dafür gewesen, dass das Erfurter Generatorenwerk im Siemens-Verbund verbleibe, erklärte Tiefensee am Donnerstag in Erfurt. Der früher einmal geplante Verkauf des Standorts mit rund 500 Beschäftigten sei damit endgültig vom Tisch.
Der Freistaat unterstütze den neuen Kurs einer eigenständigen Siemens Energy AG hin zum globalen Energietechnik-Anbieter und werde die weitere Entwicklung von Siemens in Thüringen eng begleiten. Oberste Priorität habe dabei, dass es keinen weiteren signifikanten Beschäftigungsabbau gebe. Die außerordentliche Hauptversammlung hatte am Donnerstag die Abspaltung von Siemens Energy vom Konzern mit deutlicher Mehrheit abgenickt./geh/DP/men
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).