IPO: Studie 2019 schwächstes Jahr für Börsengänge seit der Finanzkrise
Am 09. Dezember 2019 um 05:23 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Jahr 2019 war einer Studie zufolge das schwächste Jahr für Börsengänge in Deutschland seit der globalen Finanzkrise. Verunsichert von Brexit, Handelskonflikten und Ängsten vor einer Rezession legten nur drei Unternehmen einen Börsengang im streng regulierten Segment Prime Standard hin - ein Tiefpunkt seit 2009. Zugleich sei der Wert der ausgegebenen Aktien um fast 70 Prozent auf 3,6 Milliarden gefallen, zeigt eine Auswertung der Hamburger Beratungsfirma Kirchhoff Consult. 2018 hatte sie noch 16 Börsengänge mit 11,6 Milliarden Euro Emissionsvolumen gezählt.
Der Prime Standard der Deutschen Börse ist das Segment mit den höchsten Transparenzpflichten für Firmen. Eine Aufnahme ist Voraussetzung, um in Dax-Indizes wie Dax oder MDax notiert zu werden. Zu den wenigen Lichtblicken 2019 zählte der milliardenschwere Börsengang des schwäbischen Softwareunternehmens Teamviewer. Auch die Volkswagen-Lkw-Tochter Traton schaffte das Börsendebüt.
"Die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten wogen für viele Börsenkandidaten schwerer als die sehr gute Entwicklung am Aktienmarkt", erklärte Firmenchef Klaus Rainer Kirchhoff. Für das kommende Jahr ist er wieder optimistischer. "Die weiter lockere Geldpolitik der Notenbanken und die zunehmend positiven Signale im Handelsstreit stimmen uns zuversichtlich, dass 2020 wieder mehr Unternehmen an die Börse gehen werden."
Die Pipeline an Börsenkandidaten sei gut gefüllt. Zu den möglichen Erstnotizen zählen die Autoren die Aufzugssparte von Thyssenkrupp und die Siemens-Sparte Energy, die im September 2020 aufs Parkett gehen soll. Auch der Wohnmobile-Anbieter Hymer sei ein Kandidat./als/DP/zb
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).