--Sartorius erfüllt gesenkte Jahresprognose 2023

--Sieht mittelfristig Wachstum von über 10 Prozent pro Jahr

--Marge soll 2028 rund 34 Prozent erreichen

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Von Stefanie Haxel

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Labor- und Pharmaausrüster Sartorius erwartet nach einem Umsatz- und Margenrückgang 2023 im laufenden Jahr wieder profitables Wachstum. Auch mittelfristig rechnet der Konzern in den fünf Jahren bis 2028 mit einer dynamischen Geschäftsentwicklung. Die Aktie ist am Morgen sowohl im DAX als auch im TecDAX der stärkste Wert und legt um 9,9 Prozent zu.

"Kunden fangen wieder an, normal zu bestellen", sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg in einer Videokonferenz mit Journalisten.

Sartorius hatte während der Pandemie stark davon profitiert, dass Biopharma-Kunden ihre Lagerbestände sicherheitshalber auffüllten. Der darauf folgende Abbau dieser Bestände zog sich jedoch länger hin als erwartet, und weitere Faktoren wie eine sehr schwache Nachfrage in China belasteten die Geschäftsentwicklung zusätzlich. Sartorius hatte deshalb im vergangenen Jahr zwei Mal die Jahresprognose gesenkt. Im Schlussquartal zog die Nachfrage in beiden Konzernsparten jedoch an: Die Auftragseingänge lagen leicht über dem Umsatz, teilte Sartorius mit.


   Positiver Trend verstärkt sich schrittweise 

"2023 war ein sehr ungewöhnliches und herausforderndes Jahr in unserer Industrie", sagte Kreuzburg laut der Mitteilung. "Da viele Kunden mit ihren Lageroptimierungen inzwischen weiter fortgeschritten sind, belebt sich das Geschäft seit dem Ende des dritten Quartals, und wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend im Verlauf des Jahres 2024 schrittweise verstärken sollte."

Im laufenden Jahr will der Konzern seinen Umsatz zu konstanten Wechselkursen im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich steigern und eine operative Ertragsmarge von etwas über 30 Prozent erzielen. Mittelfristig strebt Satorius bis 2028 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von über 10 Prozent pro Jahr an, davon soll etwa ein Fünftel von Akquisitionen beigetragen werden. Aktuell sei kein Zukauft geplant, mittelfristig werde das "aber sicherlich wieder eine Rolle spielen", sagte Kreuzburg. Die Ertragsmarge soll bis 2028 auf rund 34 Prozent zulegen.

Mit dem neuen Ziel für 2028 laufe Sartorius der im Herbst kassierten Zielsetzung für 2025 um ein bis eineinhalb Jahr "hinterher", sagte Kreuzburg. Sartorius hatte die Mittelfristprognose für 2025 mehrfach angehoben und zuletzt einen Konzernumsatz von rund 5,5 Milliarden Euro und eine bereinigte EBITDA-Marge von rund 34 Prozent in Aussicht gestellt, musste diese Prognose aber im vergangenen Herbst kassieren.

Der Auftragseingang lag 2023 mit rund 3,07 Milliarden Euro nominal um 23,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Konzernumsatz ging um 18,7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurück. Wechselkursbereinigt sanken die Einnahmen um 16,6 Prozent. Darin enthalten ist ein Wachstumsbeitrag aus Akquisitionen von etwa 1,5 Prozentpunkten. Sartorius hatte der Mitteilung zufolge mit einem wechselkursbereinigten Rückgang um etwa 17 Prozent, bzw nominal um 18,7 Prozent gerechnet. Ohne Berücksichtigung des Corona-Geschäfts, das in der Pandemie ein wichtiger Treiber war, war der Umsatzrückgang wechselkursbereinigt mit etwa 12 Prozent geringer.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives EBITDA) schrumpfte um 31,7 Prozent auf 962,7 Millionen Euro und die operative EBITDA-Marge reduzierte sich um 5,5 Prozentpunkte auf 28,3 Prozent. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Konzerngewinn von 338,5 Millionen Euro, 48,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Je Vorzugsaktie verdiente Sartorius 4,95 Euro gegenüber 9,58 Euro.

Analysten hatten im Konsens mit einem Konzernumsatz von 3,39 Milliarden Euro, einem bereinigten EBITDA von 965 Millionen Euro und einem bereinigten Konzerngewinn von 354 Millionen Euro gerechnet.

Kontakt zur Autorin: stefanie.haxel@wsj.com

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January 26, 2024 04:21 ET (09:21 GMT)