--Betriebsgewinn soll pro Jahr um rund 13 Prozent steigen

--Qualtrics hätte 2 Mrd Euro Cloudumsatz beigetragen

--Anteil planbarer Umsätze soll auf 86 Prozent steigen

--Rund 20 Prozent plus p.a. beim Free Cashflow angepeilt

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Von Hans-Joachim Koch

FRANKFURT (Dow Jones)--SAP geht mit neuen Mittelfristzielen, getragen von der Erwartung deutlich steigender Einnahmen aus dem Cloudgeschäft, in die Jahre bis 2025. Der Softwarekonzern will jetzt - ohne die vor dem Verkauf stehende US-Tochter Qualtrics - einen Betriebsgewinn von 11,5 Milliarden Euro bei einem Gesamtumsatz von mehr als 37,5 Milliarden Euro erreichen, wobei für das Cloudgeschäft Erlöse von mehr als 21,5 Milliarden Euro angepeilt werden.

Die operative Marge könnte dann 2025 oberhalb der Marke von 30 Prozent liegen, ein Wert, den SAP zuletzt 2020 erreicht hatte.

Ausgehend von den Werten von 2022 müsste SAP beim Cloudumsatz eine jährliche Wachstumsrate von über 23 Prozent, beim Gesamtumsatz von mehr als 8 Prozent und beim operativen Ergebnis von 13 Prozent schaffen.

Außerdem nannte SAP eine Prognose für das Cloud-Bruttoergebnis von 16,3 Milliarden Euro und für den für Free Cashflow von rund 7,5 Milliarden Euro.

Alle Angaben sind auf Nicht-IFRS-Basis.

Die bisherige Guidance stammt aus dem Herbst 2020. Sie lautete beim Umsatz in der Cloud auf über 22 Milliarden und insgesamt auf über 36 Milliarden bei einem Betriebsergebnis von über 11,5 Milliarden Euro.

In ihr waren auf Qualtrics beim Cloudumsatz 2 Milliarden Euro und beim Gesamtumsatz 2,3 Milliarden Euro entfallen, wie SAP jetzt offenlegte. Das Betriebsergebnis wäre um 0,5 Milliarden belastet worden.

Für die fortgeführten Bereiche, also ohne Qualtrics, bezifferte SAP die Prognoseananhebung auf 1,5 Milliarden für die Clouderlöse, 3,8 Milliarden beim Umsatz insgesamt und 0,5 Milliarden Euro beim Betriebsgewinn.

Das Ziel für den Free Cashflow ist zwar um 200 Millionen Euro gesenkt worden, was aber gegenüber 2022 ein jährliches Plus von rund 20 Prozent bedeutet. Qualtrics hätte es mit 300 Millionen Euro belastet.

Diese aktualisiserte Prognose für die fortgeführten SAP-Bereiche beruhe vor allem "auf der Erwartung eines anhaltend schnellen Wachstums der Clouderlöse, einem hohen Maß an Widerstandsfähigkeit durch den wachsenden Anteil der wiederkehrenden Erlöse und den Mehrwert des Service- und Supportgeschäfts" sowie das günstigere Währungsumfeld, betont das Unternehmen in seiner Mitteilung. 2025 soll der Anteil der besser planbaren Umsätze etwa 86 Prozent erreichen, 2022 waren es 79 Prozent.

Wechselkursbasis für die neue Guidance sei 1,10 Dollar je Euro.

Die Überarbeitung der Ziele war neben der Trennung von Qualtrics auch auf die - nach hohen Investitionen - fokussierte Ausrichtung auf das Cloudgeschäft notwendig geworden. Diese hatte im ersten Quartal erste Erfolge gezeigt und für eine Rückkehr zum Wachstum beim Betriebsergebnis gesorgt. Bereits im Januar hatte CEO Christian Klein betont, dass der Konzern seinem (bisherigen) Plan für die Ziele 2025 schon voraus sei.

Neue Mittelfristziele hatte SAP bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Sie waren jetzt von dem seit März amtierenden neuen Finanzchef Dominik Asam finalisiert worden. Der bisherige Amtsinhaber Luka Mucic hatte den Konzern im März nach einer mehrwöchigen Übergabephase mit Asam nach 27 Jahren mit noch unbekanntem Ziel verlassen.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/smh/mgo

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May 16, 2023 12:47 ET (16:47 GMT)