FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Donnerstag mit leichten Aufschlägen gestartet. Der DAX steigt im frühen Handel um 0,5 Prozent auf 15.327, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,8 Prozent auf 4.115 nach oben. Das Umfeld für Risiko-Assets hat sich über Nacht wenig verändert. Die Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Fed-Sitzung hat wenig Neues geliefert. Die US-Notenbanker haben bei ihrer Ratssitzung im September Pläne zur Reduzierung des Anleihekaufprogramms in diesem Jahr geprüft, und die Anleihekäufe könnten womöglich bis Mitte nächsten Jahres ganz eingestellt werden.


   Märkte preisen zwei Zinserhöhungen in den USA 2022 ein 

Nachdem die US-Inflationsrate im September nun bereits zum fünften Mal in Folge über der Marke von fünf Prozent lag, erwarten immer mehr Marktakteure, dass der Anstieg der Verbraucherpreise möglicherweise etwas länger auf einem hohen Niveau verharrt. Für Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, könnten sich innerhalb der US-Notenbank mehr Mitglieder dieser Sichtweise anschließen und die Währungshüter zu einer Beschleunigung der Zinswende verleiten. Die Märkte preisten mittlerweile knapp zwei Zinserhöhungen für das Jahr 2022 ein.

An den Anleihemärkten sprang die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen am Mittwoch bis auf 0,39 Prozent, dies war das höchste Niveau seit Pandemiebeginn im März 2020. Im Gegenzug kamen die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen im Tagesverlauf recht deutlich von ihren Hochs zurück. Wenn die US-Notenbank frühzeitiger die Leitzinsen erhöhen würde, könnten dadurch die Inflationsraten schneller wieder auf Normalniveau zurückkehren, sodass im Endeffekt weniger Zinserhöhungen insgesamt nötig sein würden. Eine frühere Zinsanhebung durch die Fed als erwartet dürfte die Kurse von Wachstumstiteln belasten, Finanztitel könnten Stephan zufolge hingegen profitieren.

Gut kommen an der Börse die Zahlen des Werbekonzerns Publicis an, für die Aktie geht es um 3,2 Prozent nach oben. Die Citi-Analysten heben vor allem die Stärke beim organischen Wachstum heraus, das mit einem Plus von 11,2 Prozent im dritten Quartal deutlich über dem Konsens von 7,8 Prozent ausfiel. Aufgrund der Ergebnisse hat der Konzern seine Prognosen auf breiter Front angehoben. Den Analysten zufolge hat das Unternehmen eine Neubewertung verdient.

Südzucker steigen 3,6 Prozent. Nachdem die Tochter Cropenergies am Vortag beim Gewinn enttäuschte, hebt die Mutter den Ausblick 2021/22 beim Umsatz auf 7,1 Milliarden bis 7,3 Milliarden Euro nach bisher 7,0 Milliarden bis 7,2 Milliarden leicht an.

Für die Aktie von Nordex geht es um 1,8 Prozent nach oben. Im dritten Quartal 2021 erhielt die Nordex Group Aufträge für 389 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 1.829 Megawatt (MW) nach 1.229 MW im Vorjahreszeitraum. Jefferies spricht von soliden Zahlen. Zuletzt profitierten die Aktien der Windturbinenhersteller von der Nachricht, dass Frankreich Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro in Onshore- und Offshore-Wind- und Solarenergie plane.

Negativ wird im Handel die Aussage von TomTom zum freien Cashflow (FCF) gewertet. Diesen sieht das Unternehmen 2021 nun bei nur 2 statt 5 Prozent des Umsatzes. Dabei gehört das Unternehmen zu der Gruppe, die diese Berichtssaison unter Problemen in der Lieferkette leiden. Der Umsatz sei wie erwartet leicht zurückgekommen, der Nettoverlust gegenüber dem Vorjahr eingegrenzt. TomTom verlieren 4,4 Prozent.


   Starke Zahlen von Steico 

Beeindruckende Zahlen hat am Vorabend Steico vorgelegt. Der Hersteller ökologischer Dämmstoffe und Konstruktionsprodukte steigerte das 9-Monats-EBIT um 104,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei konnte die Profitabilität weiter verbessert werden. Im dritten Quartal wurde mit einer EBIT-Marge von 18,2 Prozent eine neue Bestmarke erzielt, die 9-Monats-EBIT-Marge markiert mit 17,3 Prozent ebenfalls einen Rekordwert. Der Umsatz lag im dritten Quartal bei 101,8 Millionen Euro, hier erwarteten die Analysten von Warburg 97,2 Millionen. Die Steico-Aktie präsentiert sich im frühen Geschäft mit Aufschlägen von fast 6 Prozent.


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Aktienindex                 zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50              4.114,72  +0,8%    31,44     +15,8% 
Stoxx-50                   3.574,36  +0,6%    20,95     +15,0% 
DAX                       15.327,12  +0,5%    77,74     +11,7% 
MDAX                      33.975,11  +0,6%   217,85     +10,3% 
TecDAX                     3.684,60  +1,0%    35,07     +14,7% 
SDAX                      16.434,16  +0,7%   109,80     +11,3% 
FTSE                       7.183,47  +0,6%    41,65     +10,5% 
CAC                        6.632,93  +0,5%    35,55     +19,5% 
 
Rentenmarkt                 zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         -0,13           -0,01      +0,44 
US-Zehnjahresrendite           1,54           +0,00      +0,62 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mi, 17:16 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1607      +0,1%     1,1598         1,1573   -5,0% 
EUR/JPY           131,60      +0,2%     131,36         131,22   +4,4% 
EUR/CHF           1,0689      -0,3%     1,0823         1,0717   -1,1% 
EUR/GBP           0,8476      -0,2%     0,8491         0,8481   -5,1% 
USD/JPY           113,38      +0,1%     113,26         113,39   +9,8% 
GBP/USD           1,3694      +0,3%     1,3660         1,3645   +0,2% 
USD/CNH           6,4336      +0,1%     6,4281         6,4285   -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        57.390,76      -0,2%  57.529,76      56.197,01  +97,6% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          81,20      80,44      +0,9%           0,76  +69,7% 
Brent/ICE          83,92      83,18      +0,9%           0,74  +65,5% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.793,01   1.792,90      +0,0%          +0,11   -5,5% 
Silber (Spot)      23,16      23,08      +0,4%          +0,08  -12,3% 
Platin (Spot)   1.030,00   1.023,80      +0,6%          +6,20   -3,8% 
Kupfer-Future       4,55       4,52      +0,8%          +0,04  +29,2% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 14, 2021 03:58 ET (07:58 GMT)