Der Fonds einigte sich mit dem Vorstand des Cuxhavener Unternehmens auf ein Angebot an die PNE-Aktionäre über 4,00 Euro je Aktie, wie beide Seiten am Donnerstag mitteilten. Nach Angaben der Amerikaner entspricht das - einschließlich einer Anleihe - einem Firmenwert von 360 Millionen Euro. Im August hatte Morgan Stanley Infrastructure Partners eine Offerte zwischen 3,50 und 3,80 Euro je Anteilsschein in Aussicht gestellt. Die PNE-Aktie zog um 5,8 Prozent auf 4,09 Euro an.

Morgan-Stanley-Manager Christoph Oppenauer versprach PNE finanzielle und fachliche Unterstützung beim Ausbau zu einer Erneuerbare-Energien-Plattform in Deutschland und Frankreich. PNE-Chef Markus Lesser erklärte: "Das starke Bekenntnis zu unserem langfristig angelegten Geschäftsmodell und insbesondere zu unserer Strategie 'Scale Up' sowie zu unseren Mitarbeitern und den bestehenden Geschäftsbereichen haben uns überzeugt." Die Übernahme kommt aber nur zustande, wenn sich Morgan Stanley mehr als 50 Prozent der PNE-Anteile sichern kann. Danach soll das Unternehmen auch von der Börse genommen werden.

PNE hatte laut Insidern nach der Offerte des Morgan-Stanley-Fonds auch die Fühler nach anderen Interessenten ausgestreckt. Morgan Stanley habe sich bereits elf Prozent von PNE-Aktionären gesichert, erklärte der Fonds. Größter Aktionär ist früheren Angaben zufolge der Frankfurter Vermögensverwalter Universal Investment, der dem Finanzinvestor Montagu gehört, mit 12,2 Prozent. Der Investor Enkraft, der 2,7 Prozent an PNE hält, hatte das erste Angebot als zu niedrig abgelehnt. Enkraft-Manager Benedikt Kormaier bekräftigte seine Einschätzung am Donnerstag.

Das Energie-Projektgeschäft ist stark zyklisch. Im ersten Halbjahr wurden vier Windparks von PNE mit einer Leistung von 72,5 Megawatt fertig, sieben weitere mit 332 Megawatt Leistung sind im Bau. Damit hat PNE die Gesamtleistung auf 85,6 (2018: 38,2) Millionen Euro mehr als verdoppelt, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) verdreifachte sich auf 12,9 (4,1) Millionen Euro.