Basel (awp) - Novartis setzt dieses Mal die Latte für das laufende Jahr gleich von Anfang an etwas höher an. So soll der Umsatz 2020 im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. 2019 hatte der Pharmakonzern seine Prognosen dreimal erhöht und diese am Ende dann auch erfüllt.

Am guten Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres werden die Aktionäre mit einer erneut leicht erhöhten Dividende beteiligt.

Entsprechend zufrieden zeigt sich denn auch der Novartis-CEO Vas Narasimhan. Wie der Konzernlenker am Mittwoch während einer Telefonkonferenz mit Journalisten erklärte, hat Novartis in kaum einem Jahr die eigenen Ambitionen so gut erreicht. "Sowohl was die strategischen als auch die geschäftlichen Ziele betrifft, hat Novartis 2019 eine herausragende Leistung erzielt", sagte Narasimhan.

Den Nettoumsatz steigerte Novartis 2019 auf annähernd 47,5 Milliarden US-Dollar - ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich ein Anstieg um 9 Prozent.

Wachstumstreiber beflügeln Pharmageschäft

Hierzu steuerte die Pharmasparte Innovative Medicines mit 37,7 Milliarden (+8%; +11% kWk) den Löwenanteil bei. Das gute Abschneiden begründet der Konzern vor allem mit dem Absatz seiner sogenannten Wachstumstreiber, zu denen etwa das Schuppenflechtemittel Cosentyx oder das Herzmittel Entresto zählen. In der Onkologie sind dies Kisqali oder auch die personalisierte Zelltherapie Kymriah. Auch Piqray, das erst kürzlich lanciert wurde, ist einer der Wachstumstreiber.

Diese Mittel sollen laut Narasimhan auch 2020 massgeblich zum weiteren Wachstum beitragen. Hinzu kommen die neueren Lancierungen, die ebenfalls eine steigende Absatzdynamik versprechen. Neben der Gentherapie Zolgensma zählt der CEO noch das Augenmittel Beovu oder Mayzent zur Behandlung der multiplen Sklerose dazu.

Mit Blick auf den Blockbuster Gilenya, der im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 3 Milliarden zum Konzernumsatz beigesteuert hat, sagte Narasimhan, man gehe weiterhin davon aus, dass 2020 in den USA keine Generika von Gilenya auf den Markt kommen. Der Konzern befindet sich der Mitteilung zufolge in einem Rechtsstreit mit Generikaherstellern über das Patent für das Dosierungsschema in den USA (ANDA).

Die Generikasparte Sandoz erreichte 2019 Umsätze in Höhe von 9,7 Milliarden, was einem Rückgang von 1 Prozent (+2% kWk) entspricht. Die Volumensteigerung um 8 Prozentpunkte wurde durch den Preisverfall im Umfang von 6 Prozentpunkten weitgehend aufgehoben.

Produktivitätssteigerungen treiben Kerngewinn an

Auch auf Gewinnseite hat Novartis die eigenen Ziele etwa erreicht. So lag der Kern-Betriebsgewinn bei 14,1 Milliarden (+12%; +17% kWk). Das Plus erklärte der Konzern insbesondere mit gestiegenen Umsätzen und Produktivitätssteigerungen. Der Kern-Reingewinn verbesserte sich um 11 Prozent auf 12,1 Milliarden.

Der ausgewiesene Reingewinn des Gesamtkonzerns ging dagegen um 7 Prozent auf 11,7 Milliarden Franken zurück. Darin enthalten ist für 2019 der einmalige Effekt aus der Abspaltung von Alcon und für 2018 der Nettogewinn aus der Veräusserung des OTC-Joint-Ventures an GSK. Unter Ausklammerung dieser Einmaleffekte liege der Gewinn weitgehend auf Vorjahresniveau, so Novartis.

Wachstum soll weitergehen

Für das laufende Jahr rechnet das Novartis-Management zu konstanten Wechselkursen mit ähnlichen Wachstumsraten wie sie 2019 erreicht wurden. So soll der Umsatz im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen und beim operativen Kernergebnis hat sich der Konzern ein Plus im hohen einstelligen bis tiefen zweistelligen Bereich zum Ziel gesetzt.

Und auch für die weitere Zukunft bleibt Novartis optimistisch: "Wir rechnen damit, unser langfristiges Wachstum und unsere langfristigen Margensteigerungen aufrechtzuerhalten", lässt sich CEO Narasimhan zitieren. Dank der bedeutenden Margensteigerung sei Novartis zudem auf bestem Weg, um mittelfristig bei Innovative Medicines eine Kerngewinnmarge im mittleren bis hohen 30er-Prozentbereich zu erzielen.

Den Aktionären schlägt Novartis für 2019 eine Dividende von 2,95 Franken vor, nach 2,85 Franken im Vorjahr.

hr/gab