FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Ifo-Geschäftsklima weist auf Rezessionsgefahr 

In den Chefetagen der deutschen Wirtschaft wächst der Pessimismus. Im August ist das Ifo-Geschäftsklima den vierten Monat in Folge gesunken. Für September rechnen die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen mit einem weiteren Rückgang auf 85,0 von 85,7 Punkten. Bereits bei drei aufeinanderfolgenden Rückgängen sprechen Ökonomen von einem Wendepunkt hin zu einer Konjunkturschwäche. "Mit dem vierten Rückgang in Folge geht vom Ifo-Geschäftsklima mittlerweile ein recht klares Rezessionssignal aus", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Die deutsche Wirtschaft war Ende 2022 und Anfang 2023 jeweils geschrumpft und für das zweite Quartal dieses Jahres wurde eine Stagnation gemeldet. Auch im laufenden dritten Quartal wird die deutsche Wirtschaftsleistung nach Einschätzung der Bundesbank etwas schrumpfen. Insbesondere die Industrie und die Inflation erweisen sich als konjunkturelle Belastungen.

>>> Montag, 25. September 2023, 10:00 Uhr


2. Inflation in Deutschland im September auf dem Rückzug 

Der Inflationsdruck in Deutschland hat im August auf einem hohen Niveau nur leicht nachgelassen. Die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) sank auf 6,4 (Vormonat: 6,5) Prozent. Für September rechnen die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen jetzt aber mit einem deutlichen Rückgang auf 4,5 Prozent. Die Ursachen für den starken Rückgang bilden Basiseffekte: Im Vergleich zu den teils extremen Preisanstiegen vor einem Jahr ergeben sich nun in vielen Teilbereichen kräftige Preisrückgänge, zumindest gegenüber den Preisspitzen im letzten Jahr, schreiben die Ökonomen der Dekabank. Zudem spielen einige Sondereffekte wie beispielsweise die Auflösung des Basiseffekts beim 9-Euro-Ticket in Deutschland eine Rolle.

>>> Donnerstag, 28. September 2023, 14:00 Uhr


3. Wie entwickelt sich bei Nike die Bruttomarge? 

Die Erwartungen an das erste Geschäftsquartal per Ende August hat das Nike-Management bereits Ende Juni in der Investorentelefonkonferenz zum Abschluss des vorigen Geschäftsjahres heruntergeschraubt. CFO Matthew Friend zufolge rechnet die Nummer 1 weltweit der Sportartikelhersteller vor Adidas und Puma im Auftaktquartal maximal mit niedrigen einstelligen Wachstumsraten beim Umsatz, da der Abbau der Warenbestände in Lagern und auf dem Markt weiter Priorität hat. Die Lagerbestände lagen Ende des vierten Geschäftsquartals immer noch bei 8,5 Milliarden US-Dollar, unverändert zum Vorjahr. Auch die Wettbewerber machen hier nur langsam Fortschritte, was weiter Rabattaktionen nach sich zieht und auf die Margen drückt. Im Schlussquartal hatte sich bei Nike die Bruttomarge um satte 140 Basispunkte verschlechtert. Ob sich die Margenverschlechterung im ersten Geschäftsquartal verlangsamt oder sich die Bruttomarge währungsbereinigt sogar wieder verbessert - wie vom Management prognostiziert - wird mit Spannung erwartet. Insgesamt dürfte der US-Markt weiter schwierig und China unsicher bleiben.

>>> Donnerstag, 28. September 2023, 22:15 Uhr


4. Eurozone-Inflation geht im September deutlich zurück 

Im Kampf gegen die Inflation hat die EZB zuletzt ihre Leitzinsen nochmals um 25 Basispunkte erhöht, zugleich aber signalisiert, dass es unter Umständen keine weiteren Zinsschritte mehr geben wird. Auch viele Experten gehen davon aus, dass die EZB mit einem Einlagensatz von nunmehr 4,00 Prozent den Zinshöhepunkt erreicht hat. Sie erwarten, dass die EZB den Schlüsselsatz für längere Zeit auf diesem Niveau halten wird, um die Inflation weiter einzudämmen. Für September rechnen die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen mit einer Inflation von 4,5 (August: 5,2) Prozent in der Gesamtrate und von 4,8 (5,3) Prozent in der Kernrate, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben. Wie in Deutschland spielen auch im Euroraum Basiseffekte im September eine maßgebliche Rolle bei der Inflationsentwicklung.

>>> Freitag, 29. September 2023, 11:00 Uhr


Mitarbeit: Andreas Plecko, Ulrike Dauer

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September 25, 2023 00:00 ET (04:00 GMT)