FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ist es zum Start in die Woche etwas nach unten gegangen. Der DAX verabschiedete sich 0,1 Prozent tiefer bei 16.904 Punkten aus dem Handel und verlor damit das Rekordhoch vom Freitag letzter Woche nicht aus dem Blick. Ein Kursfeuerwerk brannte Morphosys ab: Beflügelt von einem Bericht über eine mögliche Übernahme stieg die Aktie um 36 Prozent. Für allgemein leichten Gegenwind sorgten die anziehenden Zinsen an den Anleihemärkten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg um 8 Basispunkte auf 2,31 Prozent nach 2,15 Prozent am Freitagmittag. Von der Erwartung, dass die US-Notenbank erst später im Jahr den Zinssenkungszyklus starten könnte, profitierte der Dollar. Der Euro fiel auf 1,0730 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit knapp zwei2 Monaten.


   Deutschland schwächelt beim Export 

In Deutschland schwächelt der Export. Er brach im Dezember um 4,6 Prozent zum Vormonat ein - das war fast doppelt so stark wie mit 2,4 Prozent erwartet. Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank wies darauf hin, damit im Gesamtjahr 2023 die Exporte um 1,4 Prozent zum Vorjahr, die Importe nach Deutschland sogar um 9,7 Prozent eingebrochen seien. "Der deutliche Rückgang der Importe legt bestes Zeugnis dafür ab, dass der inländische private Verbrauch sehr schwach ist. Gleichzeitig zeigt es auch, dass die Industrie wenig Waren aus dem Ausland bestellte, da die Auftragsbücher dünn sind", so Gitzel. In die anderen EU-Staaten wurden 5,5 Prozent weniger exportiert.


   Morphosys von möglicher Übernahme beflügelt 

Bei Morphosys gab es zuletzt Übernahmegerüchte, die für eine hohe Volatilität, auch wegen der hohen Short-Quote in der Aktie, sorgten. Heute war es ein Kreise-Bericht von Reuters, der den TecDAX-Wert beflügelte. Dem Reuters-Bericht zufolge soll Novartis sich gegen den Arzneimittelhersteller Incyte durchgesetzt haben.

Mit einem Plus von knapp 4 Prozent reagierte die Aktie von Beiersdorf auf die Nachricht, dass die 2023er Dividende auf 1 Euro je Aktie nach oben genommen werden soll. Hier hatten Analysten teils mit 70 Cent je Aktie gerechnet. Zudem wurde ein Aktienrückkauf mit einem Volumen von 500 Millionen Euro beschlossen.

Infineon legten um 3,1 Prozent zu, nachdem der US-Chiphersteller On Semiconductor im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen hatte.

Renk will seinen im Oktober abgesagten Börsengang mit einer Privatplatzierung nachholen und hat zur Absicherung zwei Ankeraktionäre gefunden, die ein Drittel des gesamten Aktienangebots im Wert von 450 Millionen Euro übernehmen. Einer davon ist der deutsch-französische Panzerbauer KNDS, der den Leopard 2 produziert. Zudem hat sich Wellington Management, ein US-Vermögensverwalter, zur Zeichnung von Renk-Aktien im Volumen von 50 Millionen Euro verpflichtet. Die Aufnahme des Handels ist für Mittwoch geplant.


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INDEX                                       zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                       16.904,06  -0,1%     +0,91% 
DAX-Future                                16.991,00  -0,0%     +0,35% 
XDAX                                      16.904,64  -0,2%     +0,81% 
MDAX                                      25.588,30  -0,2%     -5,71% 
TecDAX                                     3.348,01  +0,7%     +0,32% 
SDAX                                      13.796,32  +0,6%     -1,18% 
zuletzt                                   +/- Ticks 
Bund-Future                                  134,03    -96 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           17         22     1          2.892,7        70,1    89,1 
MDAX          21         29     0            532,3        30,4    30,8 
TecDAX        11         18     1            785,6        19,8    17,2 
SDAX          23         42     5            209,3        11,1     8,2 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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February 05, 2024 11:46 ET (16:46 GMT)