Merck : bringt milliardenschwere Versum-Übernahme in trockene Tücher
Am 07. Oktober 2019 um 15:13 Uhr
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Frankfurt (Reuters) - Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck hat eine der größten Zukäufe seiner Unternehmensgeschichte unter Dach und Fach gebracht.
Die 5,8 Milliarden Euro schwere Übernahme des US-Konzerns Versum sei nach der jüngst erteilten Genehmigung durch die chinesische Kartellbehörde abgeschlossen worden, teilte der Dax-Konzern am Montag mit. Versum stellt Prozesschemikalien, Gase und Ausrüstungen für die Chipfertigung her. "Mit der Übernahme von Versum sind wir hervorragend positioniert, um von langfristigen Wachstumstrends der Industrie für Elektronikmaterialien zu profitieren", sagte Merck-Chef Stefan Oschmann.
Durch den Zusammenschluss stärk Merck sein Spezialchemiegeschäft und will einer der führenden Anbieter im Bereich der Elektronikmaterialien für die Halbleiter- und Displayindustrien werden. Die Zahl der Merck-Mitarbeiter steigt um rund 2.300 auf insgesamt etwa 56.000 Beschäftigte. Im laufenden Jahr soll das ehemalige Versum-Geschäft rund 270 Millionen Euro zum Konzernumsatz beitragen und etwa 80 bis 90 Millionen Euro zum Betriebsgewinn (Ebitda) beisteuern. Ab 2022, dem dritten vollen Jahr nach Abschluss der Übernahme, erwartet Merck Synergien in Höhe von 75 Millionen Euro pro Jahr, bekräftigte der Konzern.
Merck KGaA ist einer der weltweit größten Pharma- und Chemiekonzerne. Der Umsatz ist auf folgende Produktfamilien verteilt:
- Lösungen und Produkte für die wissenschaftliche und biotechnologische Forschung (44,2%);
- Pharmaprodukte (38,4%): verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Diabetes, Diabetes, Krebs, Multipler Sklerose, Unfruchtbarkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Zentralnervensystems, Entzündungskrankheiten usw.;
- Performance-Materialien für die Elektronikindustrie (17,4%): Halbleitermaterialien, Flüssigkristalle, Pigmente und Additive, organische Materialien auf Kohlenstoffbasis, usw.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (4,8%), Europa (24%), China (12,9%), Asien / Pazifik (20,1%), USA (26,8%), Nordamerika (1,6%), Lateinamerika (6,3%), Mittlerer Osten und Afrika (3,5%).