--Merck stellt Phase-III-Studie mit Xevinapant bei Kopf-Hals-Tumoren ein

--Primärer Endpunkt wird "aller Wahrscheinlichkeit nach" nicht erreicht

--Aktie bricht um mehr als 10 Prozent ein

(NEU: Aktienkurs, Marktreaktion)

Von Stefanie Haxel und Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktie der Merck KGaA bricht am Dienstag um mehr als 10 Prozent ein, nachdem der Darmstädter Pharma- und Life-Science-Konzern einen weiteren Rückschlag in einer Medikamentenstudie hinnehmen musste. Wie der DAX-Konzern mitteilte, hat er eine Phase-III-Studie mit den Medikament Xevinapant in lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren in Kombination mit platinbasierter Chemotherapie (CRT) eingestellt.

Es sei nach einer Zwischenanalyse davon auszugehen, dass die Studie das primäre Ziel der Verlängerung des ereignisfreien Überlebens nicht erreichen würde. Auch die damit verbundene Studie X-Ray Vision, die Xevinapant plus Strahlentherapie untersucht, wurde beendet. Die Aktie ist am Dienstag der zweitschwächste Wert im Leitindex DAX, knapp hinter dem Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus.

Xevinapant galt bisher als ein Hoffnungsträger für die Medikamentenpipeline von Merck, insbesondere nachdem im Dezember Evobrutinib zur Behandlung von Multipler Sklerose in der klinischen Prüfung gescheitert war. Die Analysten der Citigroup hatten das Spitzen-Umsatzpotenzial von Xevinapant zur Behandlung von Kopf- und Halskrebs im Frühjahr auf 1,4 Milliarden Euro geschätzt. Die Veröffentlichung der Ergebnisse einer Zwischenanalyse war für Juli erwartet worden.

Analysten ziegten sich überrascht. Jefferies hatte ein Scheitern der Studie als unwahrscheinlich eingestuft.

Merck hatte im März 2021 von Debiopharm International SA die weltweiten Exklusivrechte auf die Entwicklung und Vermarktung von Xevinapant erworben, das weltweit in keiner Indikation zugelassen ist. Die Analysten von Equita schätzen, dass Merck für diesen Kandidaten etwa 190 Millionen Euro bezahlt und im Laufe der Entwicklung weitere etwa 60 Millionen Euro aufgewendet haben dürfte. Daher dürfte der Konzern im zweiten Quartal 2024 eine Abschreibung über etwa 250 Millionen Euro vornehmen, erwarten sei.

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June 25, 2024 05:32 ET (09:32 GMT)