FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktionäre von Linde haben den Weg für den Rückzug des Industriegasekonzerns von der Frankfurter Börse freigemacht. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am operativen Konzernsitz in Danbury im US-Bundesstaat Connecticut stimmten die Aktionäre für die Verschmelzung auf eine neue Dachgesellschaft, die nur noch an der New Yorker Börse gelistet sein wird. Die neue Holdinggesellschaft soll den Namen Linde tragen und unter dem bestehenden Börsenkürzel (LIN) gehandelt werden.

Den vorläufigen Abstimmungsergebnissen zufolge seien mindestens 93 Prozent der abgegebenen Stimmen für den Antrag gewesen. Die Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen habe etwa 78 Prozent der insgesamt ausstehenden Aktien der Linde plc entsprochen. Nach Abschluss der Genehmigungen geht Linde davon aus, dass die Reorganisation und das Delisting der Linde-Stammaktien von der Frankfurter Wertpapierbörse am oder um den 1. März 2023 abgeschlossen sein werden.

Für die Entscheidung war eine Mehrheit von 75 Prozent notwendig.

Der geplante Rückzug sorgte im Vorfeld teils für Kritik, weil der Leitindex DAX damit einen wichtigen Wert verliert. Die großen deutschen Fondsgesellschaften, darunter Union Investment und Deka Investment, hatten für die Hauptversammlung Widerstand gegen die Pläne angekündigt.

Linde hatte das Vorhaben seinerzeit damit begründet, dass die doppelte Börsennotierung der Aktie in den Vereinigten Staaten und in Deutschland von Nachteil sei. CEO Sanjiv Lamba sagte, diese habe die Aktienbewertung durch die europäischen Beschränkungen und die zunehmende Komplexität beeinträchtigt. Der Schritt soll keine Auswirkungen auf die Linde-Organisation, die Mitarbeiter, Kunden oder auf das Engagement des Konzerns in den Regionen, einschließlich Deutschland, haben.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/cbr/kla

(END) Dow Jones Newswires

January 18, 2023 11:12 ET (16:12 GMT)