07.01.2013

Euro
Die Ankündigung der Schweizer Grossbanken, künftig Frankeneinlagen anderer Banken mit negativen Zinsen zu bestrafen, unterstützte den Euro in den letzten Wochen.

Die jüngsten Entscheidungen in der Eurozone werden von den Marktteilnehmern zwar als Schritt in die richtige Richtung angesehen, überwunden ist die Krise aber noch nicht. Trotz des erfolgreichen Rückkaufs griechischer Staatspapiere und der damit verbundenen Reduktion des Schuldenstandes sind die Zweifel über dessen Tragfähigkeit noch nicht ausgeräumt. Der Schlüssel für die Lösung der Schuldenkrise heisst Wachstum. Die endogenen Wachstumskräfte in der Eurozone sind jedoch schwach. Auch etwaige fiskalpolitische Stimulierungsmassnahmen in den Peripheriestaaten würden wenig nützen, solange diese ihre strukturellen Schwächen nicht behoben haben. Der SNB kommt die jüngste Entspannung entgegen. Sie hat die Festlegung des Euro-Mindestkurses auf CHF 1.20 immer als Notmassnahme angesehen und die damit verbundenen Interventionen wegen der Geldmengenausweitung nur widerwillig durchgeführt. Eine substanzielle Erstarkung des Euro in den kommenden Monaten ist wegen der Rezession in der Eurozone unwahrscheinlich.

US-Dollar

Der US-Dollar konnte von den guten Wirtschaftsdaten der letzten Zeit nicht profitieren. Obwohl das Wachstum für das dritte Quartal nach oben korrigiert wurde, ist die Unsicherheit über den weiteren Konjunkturverlauf in den USA auch ohne die viel zitierte Fiskalklippe nicht ausgeräumt. Daran änderte die Erholung bei den Aufträgen für Investitionsgüter ebenfalls nichts. Die amerikanische Notenbank hat deswegen beschlossen, das Volumen der geplanten Bondkäufe auf monatlich USD 85 Mia. zu erhöhen. Die anhaltenden Kapitalumschichtungen in Richtung risikoreicherer verzinster Anlagen liessen das Interesse am US-Dollar ebenso wenig schwinden. Der US-Dollar dürfte unter diesen Voraussetzungen weiterhin in der Bandbreite von CHF 0.90 bis CHF 1.00 verharren.

Japanischer Yen

Nachdem die japanische Wirtschaft im dritten Quartal in die Rezession gerutscht ist, steht die Forderung nach stimulierenden Massnahmen ganz oben in der politischen Agenda. Die Erholung bei den Maschinenaufträgen hat diesbezüglich nichts verändert. Was die neue Regierung im Einzelnen beschliessen wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Diskutiert wird unter anderem eine Verschiebung oder gar eine Aussetzung der geplanten Anhebung der Mehrwertsteuer. Selbst die Ausgabenerhöhung ist kein Tabu mehr, trotz des riesigen öffentlichen Schuldenbergs. Die Bank of Japan gerät ebenfalls unter Druck. Neben den ungeliebten Bondkäufen sollen Interventionen an den Devisenmärkten den Yen schwächen. Im Vordergrund steht dabei der Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar. Seit Ende September verlor der Yen gegenüber der amerikanischen Währung rund 7 % an Wert. Ob eine nachhaltige Abschwächung des Yen gelingt, bleibt abzuwarten. Aus Frankensicht dürfte der Yen um die Marke von CHF 1.10 herum schwanken.

Rechtlicher Hinweis: Angaben im Sinne der Finanzanalyse-Vorschriften (Gesetz, Verordnung) finden Sie unter Rechtliche Bedingungen

weitergeleitet durch