Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft: Jahresabschluss 2022 der Kulmbacher Gruppe

^
EQS-News: Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft / Schlagwort(e):
Jahresergebnis
Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft: Jahresabschluss 2022 der Kulmbacher
Gruppe

16.03.2023 / 15:22 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

---------------------------------------------------------------------------

Jahresabschluss 2022 der Kulmbacher Gruppe

Nach den Absatzmengenrückgängen in den Jahren 2020 und 2021 durch die
Corona-Pandemie haben die deutschen Brauereien erstmals wieder in 2022 ein
Absatzmengenplus von 2,7 Prozent erreicht. Dieses resultiert nahezu
ausschließlich aus der Öffnung der Gastronomie ohne Beschränkungen und dem
Stattfinden des Feste- und Veranstaltungsgeschäfts. Der Bierabsatz in die EU
und Drittländer ging dagegen um -2,7 Prozent zurück, was im Wesentlichen auf
den Russland-Ukraine-Konflikt zurückzuführen ist. Der Inlandsbierabsatz nahm
um +4,0 Prozent zu. Trotz der spürbaren Belebung des Inlandsabsatzes fehlen
der deutschen Brauwirtschaft noch 3,8 Mio. Hektoliter zur
Vor-Corona-Absatzmenge. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier ist im vergangenen
Jahr erstmals wieder gestiegen und dürfte bei etwa 94 Litern liegen, nach
91,6 Litern im Vorjahr. Die finanziellen und strukturellen Folgen der
Corona-Krise sind für viele Brauereien noch lange nicht überwunden bzw.
absehbar. Im Gegenteil, ausgelöst durch den Russland-Ukraine-Konflikt hat
sich der wirtschaftliche Druck auf die Getränkebranche durch die
Energiekrise mit unmittelbaren Folgen für die Energie- und Rohstoffpreise,
in 2022 weiter verschärft. Rückläufige Margen, bedingt durch gestiegene
Kosten bei Rohstoffen, Energie und Verpackungsmaterial, prägen das Bild der
Getränkeindustrie. Obwohl die meisten Brauereien Preiserhöhungen
durchgeführt haben, konnten nicht alle Mehrkosten an die Kunden weitergeben
werden. Zusätzlich schwelt der Überlebenskampf in der Gastronomie
unvermindert weiter, getrieben vom fehlenden Fachpersonal und dem Anstieg
der Preise für Nahrungsmittel und Energie. Der Fassbierabsatz und der Absatz
an Erfrischungsgetränken stieg in der Gastronomie und im Veranstaltungs- und
Festgeschäft deutlich an, konnte jedoch die Absatzmenge des Jahres 2019
nicht erreichen. Das Exportgeschäft erholte sich im abgelaufenen Jahr,
nachdem die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in vielen Exportländern
weiter gelockert bzw. aufgehoben wurden, gegenläufig wirkte sich die
Russland-Ukraine-Krise negativ aus. Im Jahr 2022 entwickelte sich der
Bereich Handel rückläufig. Dieser wird unverändert von den national starken
Pils-Marken dominiert, allerdings mit sinkender Tendenz und im Wesentlichen
gestützt durch aggressive Preis- und Werbeaktionen. Nahezu 80 Prozent der
nationalen Pilsbiere werden im Aktionszeitraum zu einem niedrigeren
Angebotspreis verkauft. Trotzdem sinkt der Absatzanteil der Pilsbiere
stetig. Demgegenüber gewinnen Sorten wie Hell-, Zwickl- und Kellerbiere
Marktanteile. Den größten Marktanteilsgewinn verzeichneten im abgelaufenen
Jahr die Hellbiere. Seit einigen Jahren können sich auch lokale
Getränkehersteller unter dem Aspekt der Regionalität und Nachhaltigkeit mit
ihren Bierspezialitäten verstärkt positionieren. Weitere positive
Absatzmengenentwicklungen zeigen Brauereien mit alkoholfreien Biersorten und
alkoholfreie Radler oder Bügelverschlussgebinde.

Die Kulmbacher Gruppe übertraf im Geschäftsjahr 2022 mit 3.623 Thl (ohne
Berücksichtigung der Lohnproduktion und Lohnabfüllung) den Getränkeabsatz
des Vorjahres (3.429 Thl) um 5,7 Prozent. Da im abgelaufenen Geschäftsjahr
die Gastronomie vom Corona-Lockdown verschont blieb und die Verbraucher zu
alten Gewohnheiten zurückkehrten, konnten die Gastronomiebetriebe trotz
fehlender Fachkräfte und reduzierter Öffnungszeiten zum Normalbetrieb
übergehen. Das führte zu einer stärkeren Nachfrage nach Fassbier mit einem
Anstieg von +65,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gegenläufig verringerte
sich der Flaschenbierabsatz um -0,7 Prozent. Die Exportabsatzmengen lagen
mit knapp zwei Prozent über dem Vorjahr. Nach dem Wegfall der
Corona-Maßnahmen wurden auch im Feste- und Veranstaltungsgeschäft erhebliche
Absatzmengen generiert. Das Absatzmengenniveau vor der Pandemie konnte
jedoch noch nicht ganz erreicht werden.

Die Bierabsatzmenge der Kulmbacher Gruppe stieg ohne Berücksichtigung der
Lohnfertigungsmengen mit 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, dabei zeigten
alle Absatzkanäle der Kulmbacher Gruppe gegenüber dem Vorjahr eine positive
Entwicklung. Die höchsten Zuwächse wurde in der Gastronomie mit +52,1
Prozent und im Veranstaltungs- und Festgeschäft erzielt.

Im Segment der alkoholfreien Erfrischungsgetränke konnte unsere Marke Bad
Brambacher die Absatzmenge des Vorjahres mit 15,3 Prozent übertreffen. Zu
den Wachstumstreibern gehörte vor allem die Gartenlimonade, die bei den
Konsumenten unverändert im Trend liegt. Insgesamt zeigte die Marke Bad
Brambacher mit ihren Produkten eine bessere Entwicklung als die gesamte
Mineralbrunnenbranche.

Die Absatzentwicklung der Kulmbacher Gruppe wurde vor allem durch die solide
Entwicklung der Wachstumsmarke Mönchshof sowie das überproportionale
Wachstum von Keiler und Bad Brambacher gestützt. Darüber hinaus profitierten
unsere regional verankerten Pilsmarken Kulmbacher, Sternquell, Würzburger
Hofbräu und Scherdel von der Neubelebung der Gastronomie, was sich in Summe
positiv auf den Gesamtabsatz auswirkte.

Die Kulmbacher Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2022 infolge solider
Absatzmengenzuwächse im Bereich Handel und einer sehr guten
Absatzentwicklung in der Gastronomie sowie im Feste- und
Veranstaltungsgeschäft ein gutes Unternehmensergebnis erwirtschaften. Die im
Konzernlagebericht 2021 für das Geschäftsjahr 2022 prognostizierten
finanziellen Zielsetzungen wurden für Umsatz (leichte Umsatzsteigerung im
unteren einstelligen Prozentbereich) und EBIT (im oberen einstelligen
Millionenbereich unter dem Niveau des Vorjahres) übertroffen und für den
Free Cashflow (im mittleren einstelligen Millionenbereich) erreicht. Die
Umsatzerlöse der Unternehmensgruppe entwickelten sich besser als
prognostiziert mit 261,3 Mio. EUR und lagen damit um 8,6 Prozent über dem
Vorjahreswert. Diese Umsatzerlössteigerung resultiert aus einer Kombination
von Absatzmengensteigerungen und durchgesetzten Preiserhöhungen. Das EBIT
erreichte 13,2 Mio. EUR und übertraf damit das EBIT des Vorjahres (11,3 Mio.
EUR). Der Free Cashflow erreichte mit 7,6 Mio. EUR den prognostizierten Wert.
Insgesamt stuft der Vorstand die finanzielle Lage des Konzerns unverändert
als nachhaltig solide ein.

Für die Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft ergibt sich ein nach
handelsrechtlichen Vorschriften ausgewiesener, für die Gewinnverwendung
maßgeblicher Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 in Höhe von 7.878.457,98
EUR. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung 2023 vorschlagen,
den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 wie folgt zu verwenden: Zahlung
einer Dividende von 5.040.000,00 EUR (1,50 EUR je dividendenberechtigter
Stückaktie), Einstellung eines Betrags von 2.800.000,00 EUR in die anderen
Gewinnrücklagen und Vortrag des verbleibenden Betrags von 38.457,98 EUR auf
neue Rechnung.

Mitteilende Person:
Markus Stodden, Vorstandssprecher


---------------------------------------------------------------------------

16.03.2023 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Die EQS Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate
News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter https://eqs-news.com

---------------------------------------------------------------------------

   Sprache:        Deutsch
   Unternehmen:    Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft
                   Lichtenfelser Straße 9
                   95326 Kulmbach
                   Deutschland
   Telefon:        09221-705-162
   Fax:            09221-705-368
   E-Mail:         heike.hartelt@kulmbacher.de
   Internet:       www.kulmbacher-brauerei-ag.de
   ISIN:           DE0007007007
   WKN:            700700
   Börsen:         Freiverkehr in München (m:access)
   EQS News ID:    1584721



   Ende der Mitteilung    EQS News-Service
---------------------------------------------------------------------------

1584721 16.03.2023 CET/CEST

°