PARIS (dpa-AFX) - Dem Gucci-Eigner Kering macht eine schwächelnde Nachfrage nach seiner Luxusmode weiter zu schaffen. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz konzernweit um vier Prozent auf 19,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mit Marken wie Yves Saint Laurent und Bottega Veneta am Donnerstag in Paris mitteilte. Unter dem Strich brach der Gewinn sogar um 17 Prozent auf knapp 3 Milliarden Euro ein. "Wir konzentrieren uns auf die Wiederbelebung von Gucci", sagte Kering-Chef Francois-Henri Pinault und beschrieb 2023 als ein "schwieriges Jahr".
Die Luxusmarke Gucci mit ihren edlen Klamotten und Accessoires steht für rund die Hälfte des Umsatzes von Kering und steuert rund zwei Drittel zum operativen Gewinn des Konzerns bei. Im vergangenen Jahr ging Guccis Umsatz jedoch noch stärker zurück als auf Konzernebene. Der operative Gewinn der Sparte brach um 13 Prozent ein. Auch bei Yves Saint Laurent und Bottega Veneta ging es abwärts. Einzig im Brillengeschäft legten Umsatz und operativer Gewinn deutlich zu.
Kering will Gucci aus dem Tief steuern - und das kostet zunächst Geld. Für das laufende Jahr sagte Konzernchef Pinault daher einen weiteren Rückgang des operativen Gewinns voraus. 2023 war das Ergebnis auf vergleichbarer Basis um 15 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro gesunken - und damit noch stärker als von Analysten im Schnitt erwartet. Andere große Luxusgüterhersteller hatten hingegen Zuwächse gemeldet: So gelang dem französischen Konzern LVMH mit Marken wie Louis Vuitton und Christian Dior 2023 ein weiteres Rekordjahr. Die Kering-Aktie lag in Paris nach Handelsstart gut ein Prozent im Plus./stw/men
Als globaler Luxuskonzern verwaltet Kering die Entwicklung einer Reihe von renommierten Häusern in den Bereichen Mode, Lederwaren und Schmuck: Gucci, Saint Laurent, Bottega Veneta, Balenciaga, Alexander McQueen, Brioni, Boucheron, Pomellato, Dodo, Qeelin, Ginori 1735, sowie Kering Eyewear und Kering Beauté. Indem Kering die Kreativität in den Mittelpunkt seiner Strategie stellt, ermöglicht es seinen Häusern, neue Grenzen in Bezug auf ihren kreativen Ausdruck zu setzen und gleichzeitig den Luxus von morgen auf nachhaltige und verantwortungsvolle Weise zu entwickeln. Diese Überzeugungen sind in der Signatur des Unternehmens festgehalten: Empowering Imagination. Im Jahr 2023 beschäftigte Kering 48.964 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 19,6 Mrd. EUR (angepasst). Ende 2023 verfügte die Gruppe über ein Netz von 1.771 Geschäften unter eigener Leitung, die sich hauptsächlich in Westeuropa (367), Nordamerika (316), Japan (238) und in Schwellenländern (698) befinden. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Westeuropa (27,6%), Japan (7,2%), Asien/Pazifik (35%), Nordamerika (23%) und Sonstige (7,2%).