Hochdorf (awp) - Der Nahrungsmittel-Hersteller Hochdorf hat im vergangenen Geschäftsjahr 2015 unter dem Strich wegen des starken Frankens weniger verdient. Der Reingewinn sank um knapp ein Fünftel auf 13,0 Mio CHF. Auf Stufe EBIT fiel das Ergebnis dagegen mit 20,1 Mio minim besser aus als im Vorjahr (20,0 Mio), die entsprechende Marge erreichte damit 3,7% nach 4,7% im Vorjahr.

Der Rückgang beim Reingewinn begründe sich ausschliesslich mit dem Währungseffekt, teilte Hochdorf am Donnerstag mit. Zum EBIT heisst es, die getroffenen Massnahmen zur Effizienzsteigerung zeigten Wirkung. Es werde aber auch deutlich, dass die akquirierten Unternehmen - wie angekündigt - noch keinen Beitrag zu einer Ertragssteigerung geleistet hätten.

Bereits seit Ende Januar mehr oder weniger bekannt ist der Umsatz: Es resultierte ein Wachstum von fast 30% auf 551,2 Mio CHF. Die Gruppe verarbeitete ausserdem mit 761'240 Tonnen Milch, Rahm, Molke und Milchpermeat rund die Hälfte mehr als im Jahr davor. Das Volumen- und Umsatzwachstum erklärt sich mit der Akquisition der Uckermärker Milch GmbH sowie der Marbacher Ölmühle GmbH.

Ohne diese Akquisitionen hätte die Gruppe hingegen einen Umsatzrückgang in Kauf nehmen müssen. Hauptverantwortlich dafür waren den Angaben zufolge die tieferen Milchpreise sowie die Aufhebung des Euro-Mindestkurses sowie die bewusst reduzierte Absatzmenge im Milchwerk in Prenzlau.

Aufgrund der Resultate soll eine unveränderte Dividende von 3,70 CHF pro Aktie bezahlt ausgeschüttet werden, womit eine Dividendenrendite von 2,7% per Stichtag Ende 2015 erreicht wird.

NEUE STRATEGIE MIT FOKUS AUF PREMIUM-PRODUKTE

Für das laufende Jahr zeigt sich Hochdorf eher vorsichtig. Die internationalen Märkte zeigten noch keine Zeichen der Erholung, heisst es. "Wegen der nach wie vor tiefen Marktpreise für Milchprodukte erwarten wir im laufenden Geschäftsjahr einen Brutto-Verkaufserlös in der Höhe von 560 bis 600 Mio", erklärt CEO Thomas Eisenring in der Mitteilung. Dank laufender interner Projekte soll zudem ein prozentualer EBIT im Vergleich zum Produktionserlös von 3,8 bis 4,0% erzielt werden.

Gemäss einer gleichzeitig mit den Zahlen präsentierten neuen Strategie will sich die Hochdorf-Gruppe bis ins Jahr 2020 zu einem "global tätigen, profitablen Nischen-Unternehmen mit Premium-Produkten" wandeln. Ein wichtiger Bestandteil sei dabei die Vorwärtsintegration, also der Schritt näher zum Endkonsumenten. Dies soll vorerst im Geschäftsbereich Baby Care geschehen.

In den Umsatz und EBIT-Prognosen sei eine mögliche Vorwärtsintegration nicht enthalten, heisst es. Um diese umsetzen zu können, beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine bedingte Kapitalerhöhung von nominell 7'173'800 CHF. Derzeit liefen bereits Sondierungsgespräche mit verschiedenen Kandidaten bezüglich einer Mehrheitsbeteiligung oder einer Übernahme durch Hochdorf, so die Mitteilung.

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