US-Notenbanker: Normalisierung der Geldpolitik wird lange dauern
Am 08. Januar 2016 um 18:03 Uhr
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SANTA BARBARA (dpa-AFX) - Die Normalisierung der amerikanischen Geldpolitik wird nach Einschätzung eines ranghohen US-Notenbankers noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Nicht nur werde die Notenbank Fed ihre Leitzinsen nur moderat anheben, sagte der Fed-Chef von San Francisco, John Williams, am Freitag im kalifornischen Santa Barbara. Auch dürfte es "mindestens sechs Jahre" dauern, bis die durch die lockere Geldpolitik aufgeblähte Bilanz der Fed auf Normalniveau zurückgeführt sei.
Infolge der massiven Wertpapierkäufe, mit denen die Langfristzinsen gedrückt und die Konjunktur angeschoben wurden, hat sich die Fed-Bilanzsumme von weniger als einer Billion Dollar vor der Finanzkrise auf aktuell 4,5 Billionen Dollar ausgeweitet. Dass die Fed diese Wertpapiere vor Fälligkeit verkauft, gilt unter Beobachtern als ausgeschlossen. Vielmehr wird erwartet, dass der überwiegende Teil der Papiere bis zur Fälligkeit gehalten wird.
"Unser Plan ist es, die Bilanzsumme sozusagen organisch durch die Fälligkeit der Wertpapiere zu verringern", sagte Williams. Dazu müsste die Fed aber erst ihre bisherige Politik beenden, die Beträge aus fälligen Wertpapieren wieder in neue Schuldtitel zu investieren. In diesem Fall würde sich die Bilanzsumme quasi automatisch verringern, allerdings nur sehr langsam. Die hohe Fed-Bilanzsumme - ein Spiegelbild ihrer Geldschwemme während und nach der Finanzkrise - gilt als ein entscheidender Grund, warum Experten trotz der im Dezember begonnen Zinsstraffung die Geldpolitik der Fed als auf Jahre hinaus locker bezeichnen./bgf/jsl
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