Vernier (awp) - Der Aromen- und Riechstoff-Hersteller Givaudan hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 den Umsatz weiter gesteigert. Wie schon zum Halbjahr war die Wachstumsdynamik bei den Riechstoffen etwas stärker als bei den Aromen. An den Mittelfristzielen hält der Konzern fest. Personelle Änderungen gibt es im kommenden Jahr auf der Position des Verwaltungsratspräsidenten und des Finanzchefs.

Der Umsatz legte in der Berichtsperiode um 6,7% auf 3,52 Mrd CHF zu. Bereinigt um Währungs-, Akquisitions- und Devestitionseinflüsse stiegen die Verkäufe um 5,1%, wie Givaudan am Montag mitteilt. Die Erwartungen der Analysten wurden damit weitgehend erfüllt.

Im dritten Quartal weist Givaudan im Vergleich zur Vorjahresperiode auf bereinigter Basis ein Plus von 3,1% aus. Gegenüber dem organischen Wachstum des Konzernumsatzes von 6,2% im ersten Halbjahr entspricht dies einer Verlangsamung des Wachstumstempos.

DYNAMISCHE ENTWICKLUNG BEI RIECHSTOFFEN

Die Division Riechstoffe erwirtschaftete in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 1,70 Mio CHF, was einem Wachstum auf vergleichbarer Basis von 7,5% und von 8,7% in Schweizer Franken entspricht. Die Verkäufe im Bereich Luxusparfümerie stiegen dabei auf vergleichbarer Basis um 9% an. Das starke Wachstum in Nord- und Lateinamerika sowie dem Nahen Osten habe rückläufigen Verkäufe in Asien und Westeuropa mehr als wettgemacht, so die Meldung.

Bei den Konsumgütern erhöhten sich die Verkäufe um 8%, getragen von einem starken Wachstum in den Schwellenländern. Im Bereich Riechstoffingredienzien und Active Beauty steuerte die im vergangenen Jahr akquirierte Induchem einen zusätzlichen Umsatz in Höhe von 19 Mio CHF bei. Bereinigt um diese Übernahme wuchs die Sparte um 2,9%.

Die zweite Division Aromen setzte über neun Monate gesehen auf vergleichbarer Basis 3,0% mehr um, was vor allem auf das starke Wachstum in der Region Asien-Pazifik sowie Lateinamerika zurückzuführen sei, heisst es. Spicetec leistete seit der Übernahme am 25.Juli 2016 einen Ergebnisbeitrag von 29 Mio CHF. Unter Berücksichtigung dieses Beitrags betrug das Wachstum bei den Aromen 4,7%.

VR-PRÄSIDENT UND CFO TRETEN AB

Die geltenden Mittelfristziele werden vom Konzern bestätigt. Demnach wird für 2015 bis 2020 im Durchschnitt ein organisches Wachstum von 4 bis 5% und eine Free-Cashflow-Rendite von 12 bis 17% angepeilt.

Mit der Publikation der Ergebnisse meldete Givaudan anstehende Änderungen in der Konzernleitung. Der ehemalige CEO und langjährige VR-Präsident Jürg Witmer wird sein Amt per kommender Generalversammlung 2017 "im Einklang mit der langfristigen Nachfolgeplanung" niederlegen, schreibt Givaudan. Seine Position im Gremium soll Vize-Präsident Calvin Grieder übernehmen. Als neuer Vize-Präsident wird der Generalversammlung Werner Bauer vorgeschlagen.

Givaudan verlassen wird auch Finanzchef Matthias Währen, der per Ende 2016 in den Ruhestand treten wird. Währen ist seit 2004 CFO bei Givaudan. Seine Nachfolge wird per 1. Januar 2017 Tom Hallam antreten, der derzeit das Amt des "Head of Group Controlling & Business Development" inne hat. "Zur Gewährleistung eines reibungslosen Übergangs" werde Matthias Währen noch bis Juli 2017 beim Unternehmen bleiben, so Givaudan.

an/ys