Genf (awp) - Givaudan beweist im Corona-Jahr 2020 einmal mehr defensive Stärke. Dem Unternehmen gelang es abermals, Umsatz und Gewinn zu steigern. Den Aktionären winkt eine höhere Dividende. Die mittelfristigen Ziel wurden erwartungsgemäss bestätigt.

Trotz der Pandemie sei es gelungen, den Geschäftsbetrieb und die globalen Lieferketten mit nur minimalen Störungen aufrechtzuerhalten, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Einbussen gab es allerdings in der Luxusparfümerie sowie in den Bereichen Foodservice und Ausser-Haus-Verpflegung. Bei Produkten des täglichen Gebrauchs wie Esswaren und Pflegeartikeln profitierte das Genfer Unternehmen dagegen eher von der Pandemie.

So stieg der Umsatz um 1,9 Prozent auf 6,32 Milliarden Franken. Auf vergleichbarer Basis - also ohne Zu- und Verkäufe und um Währungseinflüsse bereinigt - lag das Wachstum gar bei 4,0 Prozent und damit knapp im Rahmen der mittelfristig angestrebte Zielbandbreite von 4 bis 5 Prozent.

Der Betriebsgewinn (EBITDA) stieg um 9,6 Prozent auf 1,40 Milliarden Franken. Unter dem Strich nahm der Reingewinn um 5,8 Prozent auf 743 Millionen Franken zu. Die Aktionäre sollen am Erfolg mit einer um 2 auf 64 Franken erhöhten Dividende teilhaben.

Duftstoff-Segment trieb Wachstum voran

Getrieben wurde Umsatzwachstum durch das Segmente Riechstoffe & Schönheit. Die Verkäufe stiegen hier um 4,5 Prozent auf 2,92 Milliarden. Auf vergleichbarer Basis lag das Wachstum bei 5,4 Prozent. In der grösseren Division Geschmack & Wohlbefinden ging der Umsatz dagegen leicht zurück (-0,2%) auf 3,40 Milliarden, wenn auch auf vergleichbarer Basis ein Plus von 2,8 Prozent resultierte.

Das höhere Verkaufswachstum im Duftstoff-Segment führt der Branchenprimus auf das starke Volumen im Bereich der Konsumgüter zurück. So sei infolge der Corona-Pandemie die Nachfrage nach Haushalts-, Gesundheits- und Körperpflegeprodukte anhaltend stark gewesen, heisst es.

In der Luxusparfümerie sanken dagegen die Verkäufe wegen Corona. Insbesondere zwischen März und Mai sei die Nachfrage stark rückläufig gewesen, da der Detail- und der Reisedetailhandel in den wichtigsten Luxusparfümerie-Märkten unter den weitreichenden Einschränkungen infolge der Pandemie gelitten hätten.

Verkäufe bei den Aromen durch Corona gedrückt

Im Bereich Geschmack & Wohlbefinden sei derweil die Verkaufsentwicklung in allen Region wegen der einschränkenden Corona-Massnahmen beeinträchtigt worden, heisst es weiter. Namentlich betraf dies die Nachfrage in den Kategorien Foodservice und Ausser-Haus-Verpflegung.

Positive Verkaufszahlen verzeichnete das Genfer Unternehmen dagegen bei Getränken, Milchprodukten, Süsswaren, kulinarischen Aromen und Snacks - angetrieben von der steigenden Nachfrage nach traditionellen Vorratslebensmitteln infolge der Corona-Pandemie.

Mehr Nachhaltigkeit

Wie erwartet, bestätigt der Branchenprimus seine im August neu formulierten Mittelfristziele für die Periode bis zum Jahr 2025. Das organische Wachstum soll weiterhin jährlich bei 4 bis 5 Prozent und damit über dem Marktdurchschnitt liegen. Und die Free-Cashflow-Rendite soll gemessen an den Verkäufen über 12 Prozent liegen.

Givaudan stellt drei Wachstumstreiber in den Fokus der Strategie bis 2025: Expansion des Portfolios, mehr Kundennähe und fokussierte Marktstrategien. Gleichzeitig soll mehr auf Nachhaltigkeit gesetzt werden.

Bis 2050 etwa will Givaudan klimapositiv werden. Bis 2025 soll das Unternehmen im Hinblick auf Chancengleichheit zu den weltweit führenden Arbeitgebern zählen und bis 2030 alle Rohstoffe und Dienstleistungen in einer Art und Weise beschaffen, die Mensch und Umwelt schützt, wie es im Communiqué heisst.

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