FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank sieht die Einführung eines eigenständigen Finanzchef-Postens beim Autozulieferer ElringKlinger positiv. "Ein neuer Finanzchef (CFO) kann helfen, die starke Marktstellung des Unternehmens in Mehrwert für die Aktionäre umzuwandeln", schrieb Analyst Christoph Laskawi in einer Studie vom Montag zur Ernennung von Thomas Jessulat als CFO. Er hob daher die Aktie von "Hold" auf "Buy" und stockte das Kursziel von 17 auf 27 Euro auf. Damit traut der Aktie auch nach dem Kurssprung zu Wochenbeginn noch ein Potenzial von rund 17 Prozent zu.

Da Laskawi davon ausgeht, dass der Schritt von einflussreichen Großaktionären vorangetrieben worden ist, sieht er den neuen CFO in einer starken Position, um Änderungen auf den Weg zu bringen. Insgesamt erwartet er, dass 160 Millionen Euro an Barmitteln freigesetzt werden könnten oder rund 12 Prozent des aktuellen Börsenwerts.

Die Anfang Januar erfolgte Ernennung von Thomas Jessulat als erster eigenständiger Finanzchef ermögliche es, dass dieser sich auf Profitabilität und Betriebskapital fokussieren und so gebundene Barmittel freisetzen könne. Dadurch dürfte der Free Cashflow beträchtlich gesteigert und die Entschuldung sowie Barausschüttungen vorangetrieben werden, schrieb er und sieht die Dividendenrendite 2017 auf über 4 Prozent steigen. Im Vorstand hatte bisher Konzernchef Stefan Wolf auch die Verantwortung für die Finanzen inne, während Jessulat seit 2012 für Finanzen und Controlling im Unternehmen verantwortlich zeichnete.

Das vierte Quartal des Autozulieferers dürfte nach Einschätzung von Laskawi mit Blick auf die Ergebnisentwicklung allerdings weiter schwach verlaufen sein, was aber keine Überraschung sein sollte. Die Kapazitätsprobleme bei Abschirmsysteme dürften im abgelaufenen Jahr und im ersten Quartal 2016 beträchtliche Kosten verursacht haben. Anschließend aber dürfte sich das Unternehmen nach und nach wieder erholen./ck/ag