INDIANAPOLIS (awp international) - Die US-Steuerreform hat dem US-Pharmakonzern Eli Lilly im vierten Quartal einen hohen Verlust eingebrockt. Zudem fielen Kosten für einen umfangreichen Stellenabbau an. Das Minus lag im Schlussquartal bei rund 1,7 Milliarden US-Dollar, teilte Eli Lilly am Mittwoch in Indianapolis mit. Die von Präsident Donald Trump vorangetriebene Steuerreform habe das Ergebnis mit 1,9 Milliarden Dollar belastet. Dabei schlug vor allem eine Abgabe auf bislang im Ausland geparkte Gewinne ins Kontor. Ein Jahr zuvor hatte der Pharmakonzern einen Gewinn von 772 Millionen Dollar ausgewiesen.

Bereinigt um Sondereffekte stieg das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Fünftel auf gut 1,2 Milliarden Dollar. Das war mehr als Analysten erwartet haben. Konzernweit stiegen die Erlöse zwischen Oktober und Dezember um 7 Prozent auf rund 6,2 Milliarden US-Dollar. In der Pharmasparte betrug das Umsatzplus 9 Prozent, wobei hierfür vor allem neue Präparate verantwortlich waren. Mit seinem neuen Produktportfolio erwirtschaftete der Konzern im Quartal fast ein Viertel seines Geschäfts.

Während die Steuerreform den Gewinn 2017 belastet hat, rechnet das Unternehmen zukünftig mit einem Vorteil aus der gesenkten Körperschaftssteuer. Deshalb hob Eli Lilly die Ziele für das laufende Jahr an. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll nun 2018 auf 4,81 bis 4,91 Dollar steigen. Zuvor war das Unternehmen von 4,60 bis 4,70 Dollar ausgegangen. Beim Umsatz rechnet Eli Lilly weiterhin mit einem Zuwachs auf 23 bis 23,5 Milliarden Dollar.

Eli Lilly will sich schlanker aufstellen und sich stärker auf die Entwicklung neuer Medikamente konzentrieren. Für seine Veterinärmedizin Elanco prüft der Konzern deshalb nun verschiedene Optionen wie einen Verkauf, einen Börsengang aber auch den Erhalt des Geschäfts. Eine Entscheidung soll nun bis spätestens Mitte 2018 fallen./mne/tos/das