München (Reuters) - Der Fernbus- und Bahnbetreiber Flix sucht Insidern zufolge nach Alternativen zu seinem geplanten Börsengang und spricht daher mit Finanzinvestoren über einen Einstieg.

Darunter sei die schwedische EQT, die einen Minderheitsanteil an Flix übernehmen könnte, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Gespräche stünden aber noch am Anfang. Das "Handelsblatt" berichtete unter Berufung auf Finanz- und Private-Equity-Kreise, es gehe um einen Anteil von 30 Prozent. Flix könne dabei mit 3,2 Milliarden Euro bewertet werden, bestätigte einer der Insider. Das sei mehr als die Banken derzeit bei einem Gang an die Börse für erzielbar hielten.

Flix und EQT wollten sich dazu nicht äußern. Auch andere Beteiligungsfirmen zeigten Interesse an einem Einstieg, sagte ein Insider. Das 2011 gegründete Start-up wolle aber nur einen Minderheitsanteil verkaufen, um seine Unabhängigkeit zu wahren. Zu den Anteilseignern von Flix zählen die Finanzinvestoren General Atlantic, Permira, Holtzbrinck Ventures und Silver Lake. In welcher Höhe ein neuer Investor ihnen Anteile abkaufen und wie viel frisches Kapital er mitbringen werde, darüber werde noch diskutiert, berichtete die Zeitung.

Flix hatte vor einem Jahr drei Banken mandatiert, die einen Börsengang vorbereiten sollten. Damals war noch von einer Bewertung von bis zu vier Milliarden Euro die Rede. Das Klima für Neuemissionen ist aber trotz positiver Aktienmärkte rau. Die Aktien der Parfümeriekette Douglas etwa haben seit der Erstnotiz im Frühjahr mehr als ein Viertel auf den Ausgabepreis verloren. Flix hatte einen Börsengang stets als eine von mehreren Optionen bezeichnet, um sein Wachstum zu finanzieren.

Im vergangenen Jahr war das junge Münchner Unternehmen nach der Corona-Krise um 20 Prozent gewachsen und hatte erstmals die Marke von zwei Milliarden Euro Umsatz geknackt. Der bereinigte Betriebsgewinn lag bei 104 Millionen Euro. Für 2024 rechnet Flix mit einem niedrigen zweistelligen Umsatzwachstum und einem leicht besseren operativen Ergebnis.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)