Steckborn (awp) - DocMorris hat im ersten Halbjahr 2024 mehr umgesetzt. Die Online-Apotheke profitierte davon, dass in Deutschland seit Mitte April elektronische Arztrezepte volldigital eingelöst werden können. Der Ausblick für das laufend Jahr wurde bestätigt.

Auf Konzernebene stieg der Umsatz von Januar bis Juni um 5,7 Prozent auf 530,0 Millionen Franken, wie der Thurgauer Konzern am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen resultierte ein Plus von 8,4 Prozent.

Die Erwartungen wurden damit allerdings verfehlt. Analysten hatten erwartet, dass DocMorris in Deutschland deutlicher zulegen kann. Dort erzielt die Gruppe das Gros ihrer Umsätze: 497,7 Millionen Franken waren es im ersten Halbjahr (+6,2%). Im deutlich kleineren Europa-Geschäft lag der Umsatz derweil bei 32,4 Millionen (-1,5%).

Marktanteil bei E-Rezept verdoppelt

Das Wachstum in Deutschland ist nicht zuletzt auf gestiegene Umsätze mit dem elektronischen Arztrezept zurückzuführen. Hier profitierte die Online-Apotheke von einer Gesetzesänderung. Dank dieser können Patienten seit Mitte April das E-Rezept auch vollständig digital über die DocMorris-App (CardLink-Lösung) einlösen.

Vor der Gesetzesänderung sah sich DocMorris gegenüber stationären Apotheken im Kampf um E-Rezept-Umsätze benachteiligt. Seither habe sich die wöchentliche Zahl der Neukunden beim E-Rezept nun verdreifacht, heisst es in der Mitteilung.

Auch der Marktanteil des E-Rezept-Geschäfts steigt den Angaben zufolge kontinuierlich. Im ersten Halbjahr 2024 habe er sich verdoppelt.

Ausblick 2024 bestätigt

Vor diesem Hintergrund bestätigt die Online-Apotheke die Erwartungen für das laufende Jahr: Es wird weiterhin mit einem Umsatzwachstum von mindestens 10 Prozent erwartet. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) soll zwischen -35 und 0 Millionen Euro liegen.

Gewinnzahlen für das erste Halbjahr wird DocMorris am 20. August veröffentlichen. Im Fokus dürften dann die Marketing-Ausgaben im Kampf um Marktanteile mit Redcare, der anderen grossen Online-Apotheke in Deutschland, stehen.

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