Zürich (awp) - Der Zürcher Asien-Vertriebsspezialist DKSH wächst nicht nur organisch, sondern auch durch - allerdings zumeist kleine - Akquisitionen. Sie sollen aber eine "solide Wertsteigerung für Aktionäre" liefern. Zudem soll die Dividende weiter steigen.

"Alle Sparten verfolgen eine klar definierte M&A-Strategie", sagte Konzernchef Stefan Butz in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (online 31.10.). Dass es viele kleine Zukäufe sind, habe damit zu tun, dass DKSH teilweise in sehr fragmentierten Märkten tätig sei, wo es kaum grössere Unternehmen gebe, die zu kaufen wären. Man achte bei den Käufen aber auf den "strategischen Mehrwert jeder Akquisition".

In Bezug auf die Auswahl meinte er: "Wir suchen in ihrem Segment führende Unternehmen mit gesundem organischem Wachstum, stabilen Kundenbeziehungen und guter Profitabilität." Die Integration der gekauften Unternehmen gelinge jeweils sehr gut, man habe dafür standardisierte Prozesse. "In der Regel ist die Integration nach rund sechs Monaten abgeschlossen", so Butz.

Insgesamt habe DKSH in den vergangenen viereinhalb Jahren mehr als 20 Unternehmen dazugekauft, und im laufenden Jahr "dürften noch weitere dazukommen". 2023 liege der Umsatzbeitrag dieser Unternehmen leicht über 2 Prozent. Wesentlicher sei aber, dass sie höhere Margen hätten. "Dadurch liefern die Zukäufe eine solide Wertsteigerung für unsere Aktionäre."

Kernbetriebsgewinn über Vorjahr

In Bezug auf das laufende Geschäft - seit Mitte Juli hat sich DKSH nicht mehr zum Geschäftsgang geäussert - gab sich Butz derweil eher wortkarg. "Unsere Prognose ist es, den Kernbetriebsgewinn über das Vorjahresniveau zu steigern", sagte er lediglich und bestätigte damit frühere Aussagen. Die Konzentration auf höherwertige Produkte und Dienstleistungen werde die Marge zudem auch mittelfristig verbessern, fügte er noch an.

Positiv äusserte sich Butz zum Bereich Healthcare. Dieser Markt laufe "momentan sehr gut". Nach Covid sei die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen sehr stark gestiegen. Die stark wachsende Mittelschicht in Asien werde dieses Wachstum auch die kommenden Jahre weitertreiben. Bei den Konsumgütern beobachte man derweil momentan eine gewisse Kaufzurückhaltung, wohl eine Folge der Inflation.

Besonders gut gelaufen sei im ersten Halbjahr die Technologiesparte. "Es gibt auch derzeit viele Investitionen von Unternehmen, die beispielsweise ihre Laborausrüstungen erweitern oder erneuern." Die Performance Materials, also Spezialchemie, finde nach dem Corona-Boom hingegen "auf ein normales Niveau zurück".

Schwacher Aktienkurs

Wenig Freude hatten Aktionäre dieses Jahr mit den Papieren von DKSH. Sie haben aktuell über 20 Prozent eingebüsst im laufenden Jahr. Auf die Frage, ob die Story von DKSH nicht gut ankomme, sagte Butz: "Der Aktienkurs ist Sache der Kapitalmärkte. Allgemeinen Markttrends können wir uns nicht völlig entziehen." DKSH sei in den vergangenen Jahren erfolgreich gewesen und habe die operative Marge gesteigert. "Der Ausblick für Asien ist positiv."

Mit der aktuellen Kursentwicklung geht die Dividendenrendite nun gegen 4 Prozent. Wie Butz ausführte, werde man auch in den kommenden Jahren an einer "progressiven Dividendenpolitik festhalten".

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