PADERBORN/NORTH CANTON (dpa-AFX) - Der US-Geldautomatenhersteller Diebold bangt um die geplante Übernahme des deutschen Konkurrenten Wincor Nixdorf . Wenige Stunden vor Ablauf der Annahmefrist hatte der Konzern aus Ohio am Dienstag um 14 Uhr erst 48,41 Prozent der Wincor-Anteile sicher, wie aus der aktuellen Wasserstandmitteilung der Amerikaner hervorgeht. Bis 24 Uhr haben Aktionäre der Ostwestfalen noch Zeit, ihre Anteilsscheine den Amerikanern anzudienen. Bis dann muss die Annahmequote bei mindestens 67,6 Prozent liegen. Zusammen mit den knapp 10 Prozent am Unternehmen, die Wincor über eigene Aktien selbst hält, hätte Diebold dann drei Viertel der Anteile. Andernfalls könnte das Geschäft noch platzen.

Es ist üblich, dass sich erst in letzter Minute der Erfolg eines öffentlichen Übernahmeangebots entscheidet. Viele Profi-Investoren warten so lange in der Hoffnung auf eine Aufstockung der Offerte. Dies hatte Diebold aber immer ausgeschlossen. Beide Seiten hatten sich im November auf einen Zusammenschluss geeinigt. Diebold bietet 38,98 Euro in bar sowie 0,434 Diebold-Anteile je Wincor-Nixdorf-Aktie. Der Preis entsprach bei Vorstellung der Offerte Mitte November einem Wert von 52,50 Euro je Wincor-Papier, insgesamt beläuft sich das Angebot damit auf rund 1,7 Milliarden Euro. Der neue Konzern soll künftig Diebold Nixdorf heißen und seinen rechtlichen Sitz in North Canton im US-Bundesstaat Ohio haben./enl/he

Unternehmen im Artikel: Wincor Nixdorf AG, Diebold Inc