Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat seine Absicht bekräftigt, mit den Erlösen aus dem jüngsten Verkauf von Telekom-Aktien die Deutsche Bahn zu stärken. "Als 'Vermögensverwalter' der Bürger veräußere ich nicht benötigte Staatsanteile an Privatunternehmen", erklärte Lindner über den Kurznachrichtendienst X. "Damit stopfen wir aber keine Löcher, sondern nutzen die Erlöse, um die Bahn (ohne neue Schulden/Zinsen) zu modernisieren", hob der Finanzminister hervor.

Lindners Ministerium hatte zuvor bereits erklärt, der Bund werde "den ihm durch die Transaktion zufließenden Nettoerlös einsetzen, um das Eigenkapital der Deutsche Bahn AG zu stärken und die Bahninfrastruktur in Deutschland zukunftsweisend auszubauen". Am Vorabend hatte die staatseigene Förderbank KfW 110 Millionen Aktien der Deutschen Telekom zu einem Preis von je 22,13 Euro an institutionelle Investoren verkauft. Das entspricht einem Betrag von 2,43 Milliarden Euro.

Beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum im brandenburgischen Bad Saarow betonte Lindner zudem, es werde bis Ende des Jahrzehnts dauern, bis die öffentliche Infrastruktur etwa im Digitalbereich oder bei der Bahn "wieder Topniveau" habe. Investitionsmittel seien da, der Bund habe "gerade wieder 2,4 Milliarden Euro Telekom-Aktien verkauft, um das Eigenkapital der Bahn zu stärken", sagte er dort. "Wir müssen also keine Schulden machen, das Geld fließt nicht ab", sagte Lindner.

(Mitarbeit: Andrea Thomas)

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June 04, 2024 04:45 ET (08:45 GMT)