FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter werden Europas Börsen am Freitag zum Handelsstart erwartet. An der übergeordnet positiven Gemengelage ändert dies aber nichts: Starke BIP-Daten aus den USA haben der Wall Street am Vortag erneut zu Rekordständen verholfen. Daneben läuft die Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks bislang besser als gedacht. Hauptreiber bleibt der Technologiesektor. Daran ändert auch der nachbörslich in den USA negativ aufgenommene Ausblick von Intel auf das laufende Quartal nichts - denn Intel zählt nicht zu den Nutznießern des aktuellen KI-Booms. Der DAX wird am Morgen knapp unter der 16.900er-Marke erwartet.

Nach der EZB-Sitzung hat sich der deutliche Unterschied für das Timing einer ersten Zinssenkung zwischen Notenbanken und Finanzmärkten weiter verringert. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte in der Pressekonferenz erneut klar, dass Diskussionen über Zinssenkungen verfrüht seien und Datenabhängigkeit vor Datumsabhängigkeit gehe. Der Juni bleibe der von der EZB favorisierte Termin für eine erste Zinssenkung, so die Einschätzung der Volkswirte des Vermögensverwalters DWS.

Bei den Konjunkturdaten steht im Vorfeld der US-Zinsentscheidung der Inflationsanstieg im Fokus. Hier wird am Nachmittag der PCE-Index im Rahmen der Persönlichen Ausgaben und Einkommen für Dezember veröffentlicht. Erwartet wird eine leichte Abschwächung des Preisanstiegs auf 3,0 Prozent in der Kernrate.


   T-Mobile mit etwas weniger Gewinn als erwartet 

Enttäuschend aufgenommene Geschäftszahlen von T-Mobile US könnten das Sentiment auch für ihre Mutter Deutschen Telekom leicht belasten. Der Mobilfunkanbieter meldete einen Gewinn von 2,01 Milliarden Dollar oder 1,67 Dollar pro Aktie, Analysten hatten jedoch mit 1,91 Dollar gerechnet. Der Umsatz stieg aber etwas stärker, da die US-Tochter die Zahl der attraktiven Vertragskunden stärker als erwartet erhöhen konnte.

LVMH hat bessere Zahlen zum vierten Quartal vorgelegt. Laut Citigroup sind sie beim Umsatz 1 Prozent und beim EBIT 3 Prozent über den Schätzungen ausgefallen. Die Marge liegt mit 25,6 Prozent ebenfalls über der Erwartung von 24,9 Prozent. Dies sollte die Märkte beruhigen angesichts des schwierigen Marktumfelds für Luxus. Die LVMH-Aktie zog nachbörslich um 3 Prozent an.

Die DWS hat am Vortag kurz vor Handelsschluss eine Sonderausschüttung angekündigt. Die Vermögensverwaltungstochter der Deutschen Bank plant eine außerordentliche Dividende von 4,00 Euro je Aktie. Die ordentliche Dividende für 2023 soll um 5 Cent im Vergleich zum Vorjahr auf 2,10 Euro je Aktie steigen. Wie die Citigroup anmerkt, liegt die außerordentliche Dividende einen Tick über der Markterwartung.

Bei Sartorius sind Händler eher skeptisch beim Blick auf die Zahlen. Zwar wurde die gesenkte Jahresprognose für 2023 erfüllt, aber weniger verdient als erwartet. Grund sind ein länger als erwartet ausgefallener Lagerbestandsabbau bei Kunden und schwache Nachfrage in China. Im Ausblick auf das laufende Jahr erwartet Sartorius aber wieder ein profitables Wachstum.

Die Daten von Schott Pharma werden als im erwarteten Rahmen gut bezeichnet. Der Umsatz kletterte in 2023 auf 899 Millionen Euro, die Gewinnmarge ist mit 26,6 Prozent weiter hoch. Für 2024 gehen die Mainzer von einem deutlichen Umsatzwachstum aus.

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January 26, 2024 01:57 ET (06:57 GMT)