Protest gegen Stellenabbau vor Continental-Aufsichtsratsitzung
Am 29. September 2020 um 05:50 Uhr
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HANNOVER (dpa-AFX) - Gegen den angekündigten Stellenabbau des Automobilzulieferers Continental wollen Arbeitnehmer und Gewerkschafter anlässlich der Aufsichtsratsitzung am Dienstag (12.00 Uhr) in Hannover protestieren. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) fordert den Aufsichtsrat der Continental-AG auf, gegen die Schließung des Aachener Reifenwerks mit rund 1800 Mitarbeitern zu stimmen. Der Vorstand müsse in die Pflicht genommen werden, tarifliche und betriebliche Lösungen zu präsentieren, um Entlassungen zu vermeiden. Zu der zentralen Kundgebung der IG BCE und IG Metall vor dem Tagungsort erwarten die Gewerkschaften rund 2000 Menschen, die aus Conti-Standorten bundesweit anreisen sollen.
Conti will unter dem Druck des Strukturwandels in der Autoindustrie und der Corona-Absatzkrise weltweit 30 000 Stellen "verändern", davon 13 000 in Deutschland. Zwar werden Mitarbeiter dabei auch weiterqualifiziert, parallel jedoch ebenso Stellen gestrichen oder verlagert. "Es fand keine Einbindung der Mitbestimmung bei der Vorbereitung der Entscheidungen des Vorstands statt - weder betrieblich noch auf Unternehmensebene", heißt es in einer Resolution der Gewerkschaft und Betriebsräte./höz/DP/nas
Die Firma Continental AG ist auf Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Reifen und Automobilausstattung spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Automobil-Systeme (49%): Basisbremsen (weltweit Nr. 1), elektronische Bremskreise (weltweit Nr. 2), Karosserie-Komponenten, Steuersysteme, usw.;
- Reifen (33,4%): Reifen für Automobile, Zweirädernfahrzeuge, Leichtlaster, Lastwagenindustrielle, landwirtschaftliche Fahrzeuge, usw.;
- technische Elastomere (17,6%): Gummiwaren (Keilriemen, Rohre und Schläuche), Kunststoffe für die Automobil-, Eisenbahn- und Bergbauindustrie, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (19,1%), Europa (29,4%), Nordamerika (26,6%), Asien (20,7%) und andere (4,2%).