Continental : denkt über weitere Einsparungen nach
Am 13. November 2019 um 11:26 Uhr
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Der Autozulieferer Continental muss sein Sparprogramm angesichts der düsteren Aussichten für die Autokonjunktur womöglich nachschärfen.
"Wir haben gesagt, dass das ein Programm ist, das wir jetzt gestartet haben, dass das aber noch nicht das Ende sein muss und wir möglicherweise weitere Maßnahmen erarbeiten werden", sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Details nannte er nicht.
Bei den Gesprächen mit den Betriebsräten über den geplanten Stellenabbau, Werksschließungen sowie Umbesetzungen von Personal rechne er in diesem Jahr mit ersten Abschlüssen. In einigen Fällen würden sich die Verhandlungen voraussichtlich bis ins kommende Jahr hinziehen. Conti hatte Ende September einen tiefgreifenden Umbau angekündigt, von dem bis Ende 2023 weltweit rund 15.000 Stellen betroffen sein werden, davon etwa 5000 in Deutschland. Dabei schließt der nach Bosch und Denso im Autogeschäft weltweit drittgrößte Zulieferer auch betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Mit dem Umbau stemmt sich Conti gegen die Autokrise und richtet sich zugleich stärker auf die Digitalisierung und die Elektromobilität aus. Weltweit pumpen die Autobauer zurzeit Milliarden in neue saubere Antriebe. Die strengeren Klimaschutz-Auflagen gerade in Europa setzen sie immer stärker unter Druck. Dadurch geraten auch die Zulieferer in Zugzwang.
Die Firma Continental AG ist auf Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Reifen und Automobilausstattung spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Automobil-Systeme (49%): Basisbremsen (weltweit Nr. 1), elektronische Bremskreise (weltweit Nr. 2), Karosserie-Komponenten, Steuersysteme, usw.;
- Reifen (33,4%): Reifen für Automobile, Zweirädernfahrzeuge, Leichtlaster, Lastwagenindustrielle, landwirtschaftliche Fahrzeuge, usw.;
- technische Elastomere (17,6%): Gummiwaren (Keilriemen, Rohre und Schläuche), Kunststoffe für die Automobil-, Eisenbahn- und Bergbauindustrie, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (19,1%), Europa (29,4%), Nordamerika (26,6%), Asien (20,7%) und andere (4,2%).